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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Kaffee?“
    „Ich möchte Antworten.“
    „Annie, ich bin ein großes Mädchen. Ich kann tun, was ich will.“ Sie lächelte. „Und ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
    Ihre Schwester setzte sich in den Besucherstuhl und nahm das Baby auf den Schoß. „Von Chase Jackson natürlich. Er hat die Nacht bei dir verbracht.“
    Jenny stieß einen Pfiff aus. „Die Nachricht hat sich ja schnell verbreitet. Hast du mitten in der Nacht einen Spähtrupp zu mir geschickt?“
    „Der Sohn einer Nachbarin hat eine Mittelohrentzündung. Sie wollte ein Medikament aus der Nachtapotheke holen und kam an deinem Haus vorbei. Ihre Schwester arbeitet im Krankenhaus. Sie hatte Chase in den Bronco steigen sehen. Und derselbe Geländewagen stand bis vor vierzig Minuten immer noch in deiner Einfahrt.“
    „Du bist also auch bei mir vorbeigefahren?“
    „Natürlich. Jenny, was hast du dir nur dabei gedacht? Hat er dir denn noch nicht genug angetan?“
    „Chase und ich sind Freunde. Trotz allem, was geschehen ist, sind wir es immer geblieben.“
    Anne holte ein Fläschchen aus der Windeltasche, die sie über die Stuhllehne gehängt hatte. „Ein toller Freund. Du hast elf Jahre nichts von ihm gesehen oder gehört.“
    „Das weiß ich. Aber vergiss nicht, dass Dad ihn verprügelt und praktisch aus der Stadt getrieben hat. Du kannst ihm daran nicht die Schuld geben“, widersprach Jenny.
    „Nein, aber an anderen Dingen.“
    Jenny schüttelte den Kopf. „Auch daran nicht. Es war nicht seine Schuld.“
    „Wessen denn?“
    Sie betrachtete das Baby, das ihre Schwester im Arm hielt und fütterte. „Des Vergewaltigers.“
    „Jen, ich …“
    „Schon gut.“ Sie versuchte zu lächeln. „Hör zu, ich bin dir dankbar, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber wie ich mit Chase umgehe, ist meine Sache. Er brauchte einen Platz zum Übernachten, und ich bot ihm mein Gästezimmer an.“
    „Als ob die Villa am anderen Ende der Stadt nicht genug Schlafzimmer hätte.“
    „Er mag das Haus nicht.“
    „Liebst du ihn noch?“
    „Nein“, antwortete Jenny, ohne zu überlegen, und hoffte inständig, dass es stimmte.
    „Bist du sicher? Zwischen euch beiden war doch immer etwas.“
    „Natürlich war zwischen uns etwas. Er war mein erster Freund, und ich habe meinen ersten Kuss von ihm bekommen. es war eine schöne Zeit. Aber jetzt sind wir erwachsen. Alles ist ganz anders.“
    Sie spielte mit einer Büroklammer. Nicht alles war anders. Die Leidenschaft hatte sich nicht verändert. Selbst jetzt, nach einer Stunde, spürte sie seinen Körper noch an ihrem.
    Das sind nur die Hormone, sagte sie sich. Seit sie die Verlobung mit Alec gelöst hatte, war sie allein. Ihre Reaktion auf Chase war absolut verständlich.
    „Ich will nicht, dass er dir wehtut“, sagte Anne.
    „Das wird er nicht. Er bleibt nicht lange. Wenn es seinem Vater besser geht, wird es so sein, als wäre Chase nie hier gewesen.“
    „Und wenn dem alten Jackson nicht besser geht?“
    Jenny zuckte mit den Schultern.
    Anne strich ihrer Tochter über die Wange. „Ich weiß nur eins, Jenny. Chase hasst diese Stadt und sie ihn. Er wird niemals hierbleiben. Nicht einmal, wenn sein Vater stirbt und er das Werk erbt.“
    „Also?“
    „Also halt dich von ihm fern.“
    Das Baby hatte die Flasche ausgetrunken. Jenny streckte die Arme aus und nahm ihre Nichte. Sie legte sie an die Schulter und klopfte ihr auf den Rücken, bis sie rülpste. Jenny hatte ihr eigenes Kind nie so halten können. Ihre Familie hatte es gut gemeint, aber vielleicht hätte sie darauf bestehen sollen, zur Beisetzung zu gehen. Der Anblick des kleinen Sargs hätte sie überzeugt, dass ihr Baby wirklich tot war. Dann würde sie jetzt nicht diese Leere in sich spüren. Das Gefühl, einen Teil von sich selbst verloren zu haben.
    „Ich muss gehen“, sagte Anne und holte eine Decke aus der Tasche. „Ruf mich an, wenn du reden möchtest.“
    „Das werde ich.“ Jenny gab ihrer Nichte einen Kuss und reichte sie Anne.
    Anne hängte sich die Windeltasche über die Schulter. „Oh, fast hätte ich es vergessen …“ Sie blieb in der Tür stehen. „Dad ist hier, um mit einigen Arbeitern zu sprechen. Er hat vor, herzukommen und mit dir zu reden.“
    Der Tonfall ihrer Schwester ließ erkennen, dass sich das Gespräch nicht um die Einladung zum Essen drehen würde. „Sag nicht, er …“
    „Doch, er weiß, dass Chase bei dir war.“
    „Ich bin eine erwachsene Frau und habe keine Angst mehr vor ihm.“
    „Wenn er den

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