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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hatte, aber es war nicht genug. Du warst alles, was ich auf der Welt hatte, und du hast mich verraten. Du hast mich angelogen. Nicht einmal zum Schluss hast du mir die Wahrheit gesagt.“
    Sie wurde blass und wich einen Schritt zurück. „So war es nicht“, flüsterte sie. „Ich wollte dir alles sagen, aber …“
    „Zur Hölle mit dir.“ Er drehte sich zu den anderen um. „Zur Hölle mit euch allen.“
    Er marschierte zu seinem Wagen. Mitten zwischen den Arbeitern hindurch. Sie bildeten eine Gasse. Niemand wollte einem Jackson zu nah kommen.
    Er hatte den Motor bereits gestartet, als es an der Seitenscheibe klopfte. Er wollte Jenny sagen, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte, aber neben dem Bronco stand ein Mann.
    Chase kurbelte die Scheibe herunter. „Ja?“
    „He, Chase. Ich wollte nur hallo sagen.“
    „Mark?“ Er musterte den hochgewachsenen Blonden. „Mark Anders?“
    Der Mann lächelte. „Ja. Ich wollte dir auch sagen, wie leid mir das mit deinem Vater tut.“
    Chase gab ihm die Hand. „Was tust du hier? Als ich zuletzt von dir hörte, warst du mit einem Football-Stipendium an der Ohio State University. Es gab Gerüchte, dass du Profiwerden wolltest.“
    Mark sah auf sein Bein. „Hab mir im zweiten Jahr das Knie verletzt. Patti wurde schwanger, also heirateten wir. Ich musste das Studium abbrechen. Also bin ich wieder hier.“ Er zuckte mit den Schultern. „Man kann auch so sein Geld verdienen.“
    Chase starrte auf die Werkshallen. Jackson Steel war für ihn die Hölle auf Erden. „Ja, das kann man wohl.“
    „Wie ich hörte, bist du groß herausgekommen.“
    „Zwei Partner und ich bauen in Phoenix Wohnhäuser und Bürogebäude.“
    „Ich freue mich, dass du es geschafft hast, von hier wegzukommen.“
    Chase sah seinen alten Freund an. In der High School hatten sie zusammen sämtliche Sportrekorde gebrochen. Auf dem Football-Feld waren sie unschlagbar gewesen. Er räusperte sich. „Ich muss ins Krankenhaus.“
    „Ich hoffe, dein alter Herr kommt bald wieder auf die Beine.“
    „Ich auch.“ Er legte den Gang ein.
    „Vielleicht können wir uns ja mal treffen und über die alten Zeiten reden.“
    Chase nickte Mark zu. „Sicher. Ich rufe dich an.“ Dann winkte er und fuhr los.
    Die Krankenschwester tippte Chase auf die Schulter. „Es sind noch einige andere Besucher für Ihren Vater da. Soll ich sie bitten, später wiederzukommen?“
    „Nein.“ Das Personal der Herzstation zog es vor, wenn immer nur ein Besucher beim Patienten war. „Ich werde ein wenig spazierengehen. Warten sie in der Eingangshalle?“
    „Ja.“
    Er wusste nicht, wer seinen Vater besuchen wollte, aber er hatte wenig Lust, mit ihnen zu reden.
    „Ich sage ihnen, dass sie jetzt zu meinem Vater dürfen.“
    „Danke“, erwiderte die Schwester. „Gehen Sie doch einen Kaffee trinken. Es ist fast vier. Sie sitzen jetzt schon vier Stunden bei ihm.“
    Er sah zu seinem Vater hinüber. Der alte Mann lag reglos da, am Leben erhalten von Schläuchen und Apparaten. Er hatte ihn all die Jahre gehasst, aber er war sein Vater, sein eigen Fleisch und Blut. Er konnte nicht alle Gefühle ausschalten, egal, wie sehr er es versuchte. Dr. Martin hatte ihm gesagt, dass er geduldig sein und hoffen sollte. Chase wusste, dass es mit seinem Vater zu Ende ging. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Keinem von ihnen.
    Er verließ die Station und sah Frank Davidson und dessen Frau auf dem Korridor stehen. Es war elf Jahre her, dass er ihm zuletzt begegnet war. Elf Jahre her, seit der Gewerkschaftspräsident ihm ins Gesicht geschlagen und ihn beschuldigt hatte, seine Tochter geschwängert zu haben. Er ballte die Hände zu Fäusten. Er war kein Junge mehr. Wenn Davidson etwas versuchte, konnte er etwas erleben.
    Die zwei Männer starrten einander an. Wie Löwen, die einander belauerten, bevor sie um ihre Ehre kämpften. Mrs. Davidson, eine kleine, braunhaarige Frau mit Jennys Augen, berührte ihren Mann am Arm.
    „Ich bleibe nur eine Minute, Frank. Dann kannst du hineingehen.“
    Ihr Ehemann nickte.
    Sie lächelte Chase zu. „Gut, Sie zu sehen. Es tut mir leid, dass Sie aus so traurigem Anlass zurückgekommen sind. Wir alle beten für Ihren Vater.“
    „Danke, Ma’am. Ich bin sicher, er weiß es zu schätzen.“
    Sie blieb vor ihm stehen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Seien Sie stark“, flüsterte sie und verschwand in der Herzstation.
    Davidson funkelte ihn zornig an. Chase fiel ein, was Jenny ihm erzählt

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