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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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kommen. Ihr schreckliches Geheimnis hatte sie hier in Harrisville festgehalten. Jetzt gab es nichts mehr, das sie zum Bleiben zwang. Er würde ihr helfen, von hier wegzukommen. Bis er nach Phoenix zurückflog, würde er Jennys Zukunft in die Hand nehmen. Dann wäre die Schuld beglichen.
    Er hielt in der Einfahrt. Das kleine rote Haus sah in der Nachmittagssonne noch schäbiger aus. Überall blätterte die Farbe ab, und die Verandastufen hingen durch. Vor den Wohnzimmerfenstern standen zwei Kunststoffstühle. Er schloss den Wagen ab und setzte sich, um zu warten.
    Einige Minuten später hielt eine blaue Limousine vor dem Haus. Er stand auf. Die Frau, die ausstieg, sah Jenny ähnlich.
    Anne ging zur Veranda. „Ich hätte wissen sollen, dass ich Sie hier finde. Falls Sie glauben, sie könnten sich wieder in das Leben meiner Schwester schleichen, irren Sie sich. Verschwinden Sie, Chase. Gehen Sie in Ihre Villa auf der anderen Seite der Stadt. Wir wollen Sie hier nicht.“
    „Ich wollte nur mit ihr reden“, erwiderte Chase.
    „Ist Jennys Ruf Ihnen denn vollkommen gleichgültig? Dies ist eine Kleinstadt. Haben Sie nicht schon genug angerichtet?“
    Chase ging zur Treppe. Anne stand auf der ersten Stufe. Er wusste, dass er zornig aussah. Aber Anne blieb, wo sie war.
    „Versuchen Sie nicht, mir Angst zu machen“, sagte sie leise. „Ich liebe meine Schwester.“
    „Ich habe sie auch einmal geliebt.“
    „Und was hat ihr das eingebracht?“
    Die Frage traf ihn ins Mark. Er drehte sich um und ging ans Geländer. „Ich muss Jenny ein paar Dinge sagen. Danach werde ich sie in Ruhe lassen. Sobald feststeht, was aus meinem Vater wird, verlasse ich die Stadt. Sie werden mich nie wiedersehen. Zufrieden?“
    „Nein.“
    Er sah sie über die Schulter an.
    „Sie hätten auf der hinteren Veranda warten können.“
    „Mein Wagen steht in der Einfahrt. Warum sollen die Nachbarn mich nicht sehen?“, fragte er. „Jenny und ich waren einmal Freunde.“
    „Auf so einen Freund hätte sie gern verzichten können.“
    Er wusste, dass sie ihn provozieren wollte. Aber nichts, was sie sagen konnte, war schlimmer als das, was er sich selbst gesagt hatte.
    „Sie haben recht“, erwiderte er. „Ich bin schuld an dem, was ihr zugestoßen ist. Ich kann es nicht mehr ändern, aber ich kann versuchen, es wiedergutzumachen …“
    „Wiedergutzumachen?“ Sie stellte sich neben ihn. „Sind Sie verrückt? Hier geht es nicht um eine zerbrochene Puppe, die sich kleben lässt. Wir reden über einen Menschen. Was Jenny passiert ist …“ Sie brach ab. „Augenblick. Woher wissen Sie es überhaupt? Sie hat es Ihnen doch nicht erzählt, oder?“
    „Nein. Das Vergnügen hatte Ihr Vater. Aber es ist unwichtig, von wem ich es weiß. Ich kann nichts ungeschehen machen, aber es gibt Dinge, die ich ihr erleichtern kann. Das bin ich ihr schuldig.“
    „Lassen Sie sie in Ruhe.“
    „Nein.“
    „Sie begreifen nicht, was? Jenny braucht sie nicht. In dieser Stadt hilft man einander.“
    „Und ich gehöre nicht zu dieser Stadt.“
    Sie zuckte nur mit den Schultern.
    „Dieses verdammte Stahlwerk“, entfuhr es ihm.
    „Wir gegen sie. Das wird sich nie ändern.“
    Es wird sich ändern, wenn mein Vater stirbt, dachte er grimmig. „Sie haben recht, Anne. In Harrisville ändert sich nichts.“
    „Außer Jenny“, sagte sie leise.
    Er setzte sich auf das Geländer. „Das weiß ich.“
    „Nein, das wissen Sie nicht. Sie ist erwachsen und hat die Vergangenheit hinter sich gelassen. Was werden Sie tun, wenn sie Ihre Hilfe nicht braucht oder nicht will?“
    Es hupte. Chase drehte sich um und sah, wie Jenny hinter seinem Wagen parkte und ausstieg. Wäre Anne nicht hier gewesen, wäre er Jenny entgegengerannt und hätte sie an sich gezogen.
    „Anne“, sagte Jenny, als sie die Treppe heraufkam. „Was tust du denn hier?“
    Ihre Schwester lächelte matt. „Ich habe mich nur ein wenig mit Chase unterhalten. Über die alten Zeiten.“
    Jenny sah von einem zum anderen. Er sah ihr an, dass sie ahnte, worüber sie wirklich gesprochen hatten.
    „Wie geht es deinem Vater?“, fragte sie.
    „Etwas besser. Er ist noch bewusstlos, braucht aber nicht mehr künstlich beatmet zu werden. Dr. Martin meint, dass er vielleicht schon morgen aufwacht.“
    Jenny hob den Arm, um ihn zu berühren. Bevor sie es tun konnte, ließ sie ihn wieder sinken. Die Verunsicherung in ihren Augen ging ihm ans Herz. Er war schuld daran. Sein Wutausbruch in der Mittagspause.
    „Jenny, ich

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