JULIA FESTIVAL Band 76
im Laufe der Jahre weicher und milder geworden war. Er hatte von einem Happyend geträumt. Aber der alte Mann war derselbe geblieben.
„… auf Bestellung liefern“, fuhr William fort. „Du wirst dich einarbeiten müssen.“
„Dad, ich …“
„Hi. Störe ich?“
Chase drehte sich um und seufzte erleichtert, als er Jenny in der Tür stehen sah. „Nein. Komm herein.“
„Mr. Jackson.“ Chase stellte einen Blumenstrauß auf den Ecktisch. „Ich habe extra angerufen und gefragt, ob ich Ihnen Blumen bringen darf. Sie sehen großartig aus. Wie fühlen Sie sich?“
„Gut. Wer kümmert sich um die Bücher, während Sie hier Ihre Zeit verschwenden?“
Chase wusste, dass sein Vater nicht scherzte, aber Jenny ließ sich nicht einschüchtern.
„Ich bin heute früher zur Arbeit gefahren, um Sie besuchen zu können. Im Werk läuft alles wie immer. Machen Sie sich keine Sorgen, sondern werden Sie schnell wieder gesund.“
Er betrachtete seinen Vater und sah, wie erschöpft der alte Mann war.
„Jenny, ich glaube, wir sollten …“
„So, Mr. Jackson.“ Die schwangere Krankenschwester kam ins Zimmer. „Für heute hatten Sie genug Aufregung.“ Sie warf Chase einen Blick zu. „Sein Puls ist zu hoch. Ich werde ihm etwas geben.“ Sie gab William die Tabletten und ein Glas Wasser. „Heute keine Besucher mehr, Mr. Jackson.“
„Ich muss mit meinen Mitarbeitern sprechen.“
„Morgen. Sie müssen sich ausruhen.“
Chase wartete, bis sein Vater die Tabletten genommen hatte, und griff nach seiner Hand. „Werd gesund, Dad. Dann reden wir weiter.“
„Denk über deine Fehler nach, mein Sohn. Uns bleibt nicht viel Zeit. Das Werk braucht uns. Danke für die Blumen, Jenny. Und jetzt gehen Sie wieder an die Arbeit, für die ich Sie bezahle.“
Die Schwester schob sie auf den Gang. „Sie können mich nachher anrufen, aber kommen Sie nicht vor morgen früh wieder.“
Chase dankte ihr mit einem Lächeln und wandte sich Jenny zu. „Warum bist du gekommen?“
„Um nachzusehen, ob ihr zwei euch schon prügelt.“
„Er hat sich nicht verändert“, sagte Chase betrübt.
„Er liebt dich, Chase.“
„Warum nimmst du ihn in Schutz?“
„Es fällt ihm schwer, seine Gefühle zu zeigen. Das liegt offenbar in der Familie.“
Ihr Duft ließ ihn an ein zerwühltes Bett und geflüsterte Leidenschaft denken. „Das gestern Abend tut mir leid.“ Er führte sie zum Ausgang.
„Es waren schwere Tage für dich.“
„Lass uns essen gehen.“
Sie blieb stehen. „Ich habe eine bessere Idee. In der High School findet heute Abend ein Jahrmarkt statt.“
„Ein Jahrmarkt? Aber …“
„Es ist okay. Dies ist der kleine, den die Schule jedes Jahr veranstaltet. Als ich das erste Mal hinging, war es unheimlich, das gebe ich zu. Aber jetzt freue ich mich darauf. Was hältst du davon?“
Als sie die Hand auf seinen Arm legte und ihn anlächelte, konnte er nicht widerstehen. „Ja“, sagte er. „Wann soll ich dich abholen?“
„Um sechs. Ich muss zurück ins Werk.“ Sie küsste ihn auf den Mund und rannte davon.
Jenny sah zum hundertsten Mal in den Spiegel. Sie hatte sich schon zweimal umgezogen. Als sie Chases Schritte auf der Veranda hörte, schlug ihr Herz schneller, und sie bekam feuchte Hände. Es war wie damals als junges Mädchen.
Sie öffnete ihm. „Wir können gleich fahren …“ Sie schluckte. „Oh …“
Er trug eine neuere Jeans und glänzende schwarze Stiefel. Das weiße Hemd betonte seine breite Brust. Das Haar war noch feucht vom Duschen. Er hatte sich rasiert, und sie musste sich beherrschen, um ihm nicht über die Wange zu streichen.
„Du siehst toll aus“, sagte sie und schob die Schlüssel und ein paar Dollars in die Hosentasche.
„Du auch.“
„Sollen wir fahren?“
„Ja.“
Er ließ ihr den Vortritt und öffnete ihr die Wagentür.
„Was ist eigentlich aus deinem Camaro geworden?“, fragte sie.
„Den habe ich vor fünf Jahren verkauft.“ Er schloss die Tür, ging um den Bronco herum und glitt hinters Lenkrad. „Ich vermisse ihn.“
„Ich auch. Du hattest immer den coolsten Wagen von allen, Chase. Auch jetzt noch.“
Er startete den Motor. „Und du bist noch immer das hübscheste Mädchen der Stadt.“
„Du hast meine Nichten noch nicht gesehen.“
Er lächelte, und die Schmetterlinge in ihrem Bauch beruhigten sich. Es wird alles gut, dachte sie. Sie brauchten nur an die schönen Zeiten zu denken. Als sie um eine Kurve bogen, fiel ihr das Glitzern an seinem Handgelenk
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