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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sich. Sie wusste, dass er es war.
    „Nein, du gehörst ins Bett, junge Lady.“
    Sie öffnete ein Auge. Ohne Make-up und verschlafen sah sie aus wie vierzehn. Süß und unschuldig.
    „Du klingst wie mein Dad.“ Sie drehte sich auf den Rücken. Der Bademantel fiel auseinander, und sein Blick fiel auf das T-Shirt und die Brüste darunter. Bevor das Verlangen ihn zu etwas verleiten konnte, erhob er sich.
    Sie setzte sich auf. „Ich sehe schlimm aus, was?“ Blinzelnd starrte sie auf seine geballten Fäuste. Sie konnte seine Gedanken lesen, das wusste er.
    „Nein.“
    „Chase?“
    „Geh zu Bett.“
    „Aber du …“
    „Es ist nur eine Reaktion, Jenny. Es bedeutet nichts.“
    Sie senkte den Blick, aber der Schmerz in ihren Augen entging ihm nicht.
    Er setzte sich wieder. „Es geht alles so schnell. Du, mein Vater, die Stadt. Nichts ist mehr so, wie es sein sollte. Verdammt, Jenny, du solltest von hier weggehen.“
    Sie nickte. Er wollte sie in den Arm nehmen. Oder würde er sie damit erschrecken? Dachte sie an die Vergewaltigung, wenn ein Mann sie berührte?
    Er wusste es nicht und legte den Kopf an die Lehne.
    „Ich bin keine Porzellanpuppe“, sagte sie.
    „Ich weiß.“
    „Also?“
    „Also was?“
    „Du wolltest mich in den Arm nehmen. Warum hast du es nicht getan?“
    Er starrte einen Moment vor sich hin. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich fürchte, meine Gefühle sind … der Situation nicht angemessen.“
    „Du meinst Sex?“
    „Nicht ganz.“
    „Was genau?“
    „Es ist schwer zu erklären.“
    „Weil ich eine Frau bin?“
    „Vielleicht.“
    „O Chase. Hör auf damit. Natürlich geht es um Sex.“
    Er warf ihr einen ärgerlichen Blick zu.
    Sie legte sich seinen Arm um die Schultern. „Vor elf Jahren waren wir verrückt nacheinander. Wir fühlen es noch. Aber es vermischt sich mit Schuldgefühlen, Zuneigung und Erinnerungen, und nichts macht mehr Sinn. Du willst sobald wie möglich weg von hier. Ich muss bleiben. Es ist mehr als nur die räumliche Entfernung. Es beweist, wie sehr wir uns auseinandergelebt haben.“
    „Und?“
    „Und wir kämpfen dagegen an. Wir versuchen, Freunde zu bleiben. Ich habe dich so sehr vermisst.“
    „Ich dich auch.“ Er zog sie an sich und drückte ihren Kopf an seine Schulter. „Als ich wegging, war ich verletzt und zornig.“
    „Ich weiß.“
    „Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich denken soll. Was dir angetan wurde, ist schrecklich. Ich möchte es wiedergutmachen“, sagte er leise.
    „Das kannst du nicht.“
    „Ich muss.“
    Er klang so entschlossen. Sie rutschte herum, bis sie neben ihm kniete und sein Gesicht zwischen die Hände nehmen konnte. „Finde dich mit der Vergangenheit ab. Mach Frieden mit ihr. Das habe ich auch getan. Es gibt nichts zu reparieren, nichts zu büßen.“
    „Du irrst dich. Ich muss …“
    Sie küsste ihn. Er sollte nichts versprechen, denn das würde er später nur bereuen.
    Sie spürte seine Bartstoppeln an den Handflächen. Seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen. Sie löste den Mund von seinem und bedeckte die Wange mit Küssen.
    Er schmeckte salzig. Sein Aftershave löste ein Kribbeln in der Nase aus. Er schob den Bademantel von ihren Schultern und umfasste ihre Taille, um sie auf seinen Schoß zu ziehen. Als sie auf ihm saß, tastete er über das dünne T-Shirt nach ihren Brüsten.
    „So weit waren wir schon einmal“, sagte er.
    Sie lächelte. „Es gab einen Abend, da …“ Sie verstummte. Sie wollte nicht davon reden, wie er die Hand in ihre Jeans geschoben und sie gestreichelt hatte, bis sie zu explodieren glaubte. „Wenigstens beschlagen diesmal nicht die Scheiben.“
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. „Ich will dich.“
    „Ich weiß.“
    „Es geht alles so schnell. Wenn das hier vorbei ist …“
    „Wirst du weg sein“, erinnerte sie ihn.
    „Ich wünschte, es könnte anders sein.“
    „Ich auch.“
    „Es ist spät“, sagte er und ließ sie los. „Du solltest jetzt zu Bett gehen.“
    Sie stand auf und zog den Bademantel um sich. Das Verlangen würde ihr den Schlaf rauben, das wusste er so gut wie sie. Aber sie musste gehen, sonst würde alles noch viel komplizierter werden. Ein besseres Argument fiel ihr im Moment nicht ein.
    Bei Tagesanbruch nahm Chase seine Stiefel und schlich über den Flur. An Jennys Tür blieb er stehen und lauschte. In der Nacht hatte er gehört, wie sie sich rastlos im Bett wälzte.
    Vorsichtig öffnete er die Tür und sah hinein. Sie lag auf dem Bauch. Nur ihr

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