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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sie.
    Er ließ die andere Hand zum Kragen ihres Bademantels wandern. Wie leicht wäre es, den Mantel zu öffnen. Würde sie sich wehren? Er berührte den dicken Frotteestoff, aber er mied ihre Haut. „Haben Sie eigentlich schon jemals einen Strafzettel bekommen?“, wollte er wissen.
    Sie nickte. „Ja. Ich hatte zu wenig Geld in die Parkuhr geworfen.“
    Typisch. Fast hätte er gestöhnt. „Oder waren Sie schon jemals sinnlos betrunken?“
    „Nein.“
    „Oder haben mit einem Ihnen völlig fremden Mann geschlafen?“
    Sie schüttelte errötend den Kopf. Nicht einmal wandte sie den Blick von seinem Gesicht. Jetzt sah er etwas wie Furcht in ihren Augen aufblitzen, aber es war schon vorbei, bevor er es noch recht registriert hatte.
    „Haben Sie überhaupt jemals etwas wirklich Schlimmes getan?“
    Jetzt blickte sie auf seinen Mund. „Nein.“
    Er gab sie frei. „Ich rufe jetzt den Abschleppwagen“, knurrte er. „Und dann werden Sie von hier verschwinden.“
    Ein besonders greller Blitz erleuchtete den Himmel fast taghell. Ein gewaltiger Donnerschlag folgte ihm, und gleichzeitig ging nach einem letzten Aufflackern das Licht aus. Austin stieß an einen Tisch und fluchte. Wenn der Strom ausgefallen war, dann funktionierte auch das Telefon nicht. Rebecca musste hierbleiben. Es gab keine andere Möglichkeit.

3. KAPITEL
    Rebecca blieb stehen, wo Austin sie verlassen hatte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihre Knie waren weich.
    Er hatte sie berührt. Allein der Gedanke an seine flüchtige Zärtlichkeit ließ ihren Puls rasen.
    Obwohl er im Dunkeln ihre hochroten Wangen nicht sehen konnte, schlug sie die Hände vors Gesicht. Sie schämte sich für ihre Gedanken. In jemanden unglücklich verliebt zu sein, war eine Sache, aber mit einem Mann ins Bett gehen zu wollen, den sie im Grunde kaum kannte, war etwas völlig anderes.
    Haben Sie je mit einem völlig fremden Mann geschlafen?
    Natürlich konnte er nicht wissen, welche Bilder er mit seiner Frage in ihr heraufbeschworen hatte. In all ihren neunundzwanzig Jahren hatte sie nur einen einzigen anderen Mann nackt gesehen. Wayne war blond gewesen und gebaut wie ein Bär, stark und kräftig, ganz anders als Austin mit seiner Eleganz und seinem fast dämonisch guten Aussehen.
    Mit Wayne hatte sie viel gelacht. Er war ähnlich aufgewachsen wie sie und hatte dieselben Wünsche und Ziele gehabt, hatte verstanden, was ihr wichtig war. Er war aus einer ganz anderen Welt gekommen als Austin.
    Die Sonne war hinter den Gewitterwolken untergegangen und hatte den letzten Rest Licht mitgenommen. Rebecca hörte, wie Schubladen aufgezogen und wieder zugeschoben wurden. Dann flammte ein Streichholz auf und warf sein flackerndes Licht auf die gegenüberliegende Wand.
    „Kommen Sie“, rief Austin. „Ich habe nicht genug Kerzen für den ganzen Raum.“
    Sie tastete sich langsam zur Küche vor. Austin stand neben dem Telefon und lauschte mit düsterem Blick in den Hörer. Dann legte er ihn mit einer ungeduldigen Bewegung auf die Gabel zurück und betrachtete Rebecca mit geringer Begeisterung. „Es sieht so aus, als müssten Sie heute Nacht doch hier bleiben.“
    Immer noch tobte das Gewitter ums Haus, aber sie fürchtete sich nicht mehr vor Blitz und Donner. Es war, als hätte der Rest der Welt aufgehört zu existieren. Sie war mit Austin allein. Die Zeit spielte keine Rolle mehr, genauso wenig wie irgendwelche vernünftigen Überlegungen. Diese Nacht gehörte ihr, und sie würde sie nutzen. Das nahm sie sich vor.
    „Haben Sie schon gegessen?“, wollte Austin wissen.
    „Nein. Aber ich könnte uns etwas machen, wenn Sie wollen. Das heißt, wenn Sie einen Gasherd haben.“
    „Ja.“
    „Gut.“ Rebecca öffnete die Kühlschranktür und begutachtete im Schein einer Kerze den Inhalt. „Steaks, Salat, ein …“
    Austin berührte versehentlich ihre Hand, und sie schreckte zurück. Er stand so nahe bei ihr, dass sie die Härchen auf seiner Brust und die pulsierende Ader in seiner Halskuhle sehen konnte. Und auf einmal hatte sie das dringende Bedürfnis, ihn genau an diese Stelle zu küssen.
    Sie biss sich verlegen auf die Unterlippe. Was war nur los mit ihr? Vielleicht hatte der Regen ihr den letzten Verstand aus dem Hirn gewaschen.
    „Sie brauchen nicht für mich zu kochen“, sagte er.
    „Ich möchte es aber gern. Es ist das Wenigste, was ich tun kann, um mich für Ihre Mühe zu revanchieren.“
    „Nichts liegt mir ferner, als eine Frau von ihrer karitativen Mission

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