JULIA FESTIVAL Band 78
ungläubig. Er war nur hier erschienen, um eine Miete einzutreiben, und nun würde er vielleicht das größte Geschäft in seiner Laufbahn als Wohnungsmakler machen?
„Wie gesagt – nur zu einem angemessenen Preis. Meine zukünftige Frau meinte, dass man das Haus auf Grund der guten Lage kaufen sollte, und ich bin geneigt, ihr zu glauben.“
„Ja … ja …“, stimmte der Makler eifrig zu. Eine Frau wie Antonia Braden schaffte es, einem Mann alles einzureden. Möglicherweise hatte sie ja aber auch recht, und das Gebäude hatte für spezielle Zwecke wirklich eine gute Lage. „Gute Nacht, Sir, und vielen Dank. Wir sehen uns dann Montag, Sir.“
Scott schloss die Tür. Das Haus würde er Antonia schenken. Doch erst einmal wollte er ihr die Smaragde geben. Er ging zum Wandsafe, öffnete ihn und nahm ein Schmuckkästchen heraus. Eigentlich hatte Scott sich vorgenommen, Antonia beim Picknick einen zweiten Heiratsantrag zu machen und ihr bei der Gelegenheit die Smaragde zu überreichen. Nun hatte Antonia wieder einmal seine Zeitplanung durcheinander gebracht. Doch auch das störte ihn nicht, im Gegenteil, es gefiel ihm.
Plötzlich erkannte Scott, warum Antonia diesen Zeitpunkt gewählt hatte, und schmunzelte vor sich hin. Arthur Templeton … Lillian Devereux … Diana Goldbach. Mr. Templeton hatte bei der Auktion natürlich nur zum Schein mitgeboten. Ja, dieser etwas hinterhältige, aber auch geniale Trick sowie die Werbekampagne für den Abend trugen eindeutig Antonias Handschrift.
Scott fand, dass er ziemlich lange gebraucht hatte, bis er dahintergekommen war. Antonia … welch eine gerissene und reizvolle Frau! Natürlich würde er sich niemals anmerken lassen, dass er es wusste. Zweihundertfündundzwanzigtausend Dollar hatte er für das Picknick gezahlt …
„Scott, ich fühl mich einsam in dem großen Bett!“, rief Antonia.
Er ging ins Schlafzimmer. Antonia lag nackt auf dem Bett. Scotts Herz begann schneller zu schlagen. Er stellte das Schmuckkästchen auf der Frisierkommode ab und zog sich aus. Die Art, wie Antonia ihn ansah, erregte ihn sehr.
„Du brichst alle Rekorde, Scott“, meinte sie. „Du bist einzigartig. Ich spüre deinen muskulösen Körper so gern.“
Mit Mr. Universum kann man mich nun wirklich nicht vergleichen, fand Scott. Muskulös war er ja wohl, doch nicht einzigartig. Wenn Antonia das so empfand – gut, er würde sich hüten, sie zu belehren. Vielleicht sollte er aber vorsichtshalber mit einem Fitnesstraining beginnen.
„Wie hast du es nur geschafft, so schnell schwanger zu werden?“, fragte er und wunderte sich noch immer, dass Antonia es hatte geschehen lassen.
„Wie konnte ich wissen, dass du alle medizinischen Statistiken auf den Kopf stellst? Manche Leute versuchen monate- ja, sogar jahrelang, ein Kind zu bekommen. Es ist deine Schuld, Scott, und nun wirst du dafür zahlen müssen“, drohte sie schelmisch.
Lachend überreichte er ihr das Schmuckkästchen. „Wird das für den Anfang genügen?“
Sie öffnete das Kästchen und stieß einen kleinen Schrei des Entzückens aus. „Das ist für mich? Oh Scott! Mir wird das schon fast unheimlich. Du verwöhnst mich zu sehr!“
Scott legte sich neben sie. „Zuerst dies hier …“ Er nahm den Ring und steckte ihn ihr an. „So, nun bist du richtig mit mir verlobt.“ Dann befestigte Scott die Ohrringe. „Die passen zu deinen Augen.“ Als Letztes hob er die Kette aus dem Kästchen und legte sie Antonia um. „Die schenke ich dir, weil du mich zum glücklichsten Mann der Welt machst.“
„Ich liebe dich, Scott.“
„Ich liebe dich, Antonia“, sagte er und hoffte, dass sie ihn diesmal nicht zurückweisen würde.
„Ja, ich weiß“, erwiderte sie sanft. „Wieso nennst du mich auf einmal Antonia?“
„Der Mann, der dich, abgesehen von mir, am meisten liebt, nennt dich so. Ich finde, deshalb sollte ich es auch tun.“
Das hat er schön gesagt, dachte Antonia. Warum hat es nur so lange gedauert, bis ich unsere wahren Gefühle füreinander akzeptieren konnte? Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr …
Unzählige Male hatten Scott und Antonia sich geliebt, aber in dieser Nacht wurde es am schönsten, vom Anfang bis zum Ende.
Hinterher lagen sie sich glücklich in den Armen.
„Scott, du wirst mich während der Schwangerschaftszeit wohl wirklich unterstützen müssen“, erklärte Antonia. „Es ist ja meine erste, und es könnte sein, dass ich mich damit schwer tue.“
„Soll das eine Strafe sein?“, neckte er
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