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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Saisonkarten für die Opernpremieren. Und am Donnerstag ist der Start für The Merry Widow. Wir werden auf eine Menge Bekannter treffen, auch die Staffords, und hinterher gemeinsam im Benelong-Restaurant des Opernhauses essen. Aber mach dir bloß keine Gedanken deshalb. Paula und ich werden dafür sorgen, dass du der Star des Abends bist.“
    Carolyn lachte. „Wenn du es sagst.“
    „Ich sage es. Und ich weiß, dass dir die Oper gefallen wird. Also steht uns ein köstlicher Abend bevor.“
    Und Cliff behielt recht. Am Donnerstag fühlte Carolyn sich wirklich wie eine Prinzessin. Paula hatte ein fantastisches ärmelloses Kleid aus pinkfarbenem Taft für sie gezaubert, das sich eng an ihre wohlgeformten Kurven schmiegte. Kleine Biesen in etwas helleren Pinktönen hoben Brust- und Hüftteil angenehm hervor. Ein Friseur hatte ihr Haar kunstvoll zu einem Traum von Locken gestylt, der ihr von Cliff immer wieder bewundernde und stolze Blicke einbrachte.
    Schon die grandiose Opernaufführung bot ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Und das Essen hinterher im Benelong-Restaurant war über alle Maßen fein und luxuriös. Cliffs Freunde akzeptierten Carolyn bereitwillig als eine von ihnen. Die Frauen bewunderten Paulas Kreation über die Maßen, aber auch etwas neidisch. Und die Männer bewunderten die Art, auf die sie es vorführte. Champagner floss. Und Cliffs Blicke sagten, dass es keine Frau auf der Welt gäbe, die mit ihr konkurrieren könnte. Carolyn sprühte förmlich vor Glück und zehrte noch lange von diesem ganz besonderen, wunderbaren Abend.
    Aber schon in der nächsten Woche fiel der erste kleine Wehmutstropfen auf dieses Glück. Ihre Monatsblutung war ausgeblieben! Das war noch nicht allzu beunruhigend, weil sie früher schon öfter unter Unregelmäßigkeiten gelitten hatte. Und tapfer verdrängte sie auch noch eine weitere wundervolle Woche den nagenden Zweifel. Doch die Tage summierten sich. Ihre Brust wurde empfindlicher. Was allerdings auch an Cliffs Liebkosungen liegen konnte. Oder an der Hormonumstellung durch die verschiedenen Verhütungsmittel, die sie ausprobierte. Sie konnte nicht nach einer einzigen, verrückten Nacht schwanger sein! Und seit dieser Nacht auf Marlees Hochzeit hatte sie sich geschützt.
    Nein. Ihr Körper spielte mit ihr nur einige billige, üble Tricks. Das war alles. Denn diesen schweren Schlag konnte ihr das Schicksal einfach nicht versetzen. Nicht nach allem Leid, das sie in ihrer Kindheit durchstehen musste. Nicht, wenn es bedeutete, dass sie den Mann, den sie liebte, verlor.
    Eine weitere glückliche Woche ging vorüber. Als Carolyn eines Morgens aufstand, um ins Bad zu gehen, wurde sie plötzlich von einer Hitzewelle erfasst. Ihr war schwindlig und elend zumute. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, das Waschbecken zu erreichen, bevor sich der Inhalt ihres Magens krampfhaft entleerte. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn, und sie zitterte am ganzen Körper. Sie musste sich einen Augenblick anlehnen, um sich zu beruhigen. Es darf nicht sein. Nein, es kann nicht sein, wiederholten sich ihre Gedanken immer wieder verzweifelt. Wie lange sie so verloren und hilflos dagestanden hatte, wusste sie nicht. Plötzlich klopfte es fordernd an der Tür.
    „Carolyn, ist alles in Ordnung?“, hörte sie Cliffs besorgte Stimme.
    Cliff wartete auf sie. Cliff, der keine Kinder haben wollte. Der keine Kinder mochte. Wieso musste ausgerechnet ihr das passieren? Hatte sie nicht schon genug erlitten? Und gerade jetzt, wo sie jemanden gefunden hatte, der ihr Leben das erste Mal lebenswert machte? Hatte sie denn nur so hart gekämpft, um immer wieder zu verlieren?
    „Carolyn?“
    „Ja, alles in Ordnung, Cliff“, log sie hastig. Dann aktivierte sie all ihre Überlebensinstinkte, öffnete die Tür und lächelte Cliff bedauernd an. „Ich glaube, ich bekomme meine Periode. Ich hab einen sehr langen Zyklus, und es trifft mich jedes Mal ziemlich schwer.“ Die nächste Lüge. Was war schlimmer? Den Mann, den sie liebte, zu belügen oder ihm die niederschmetternde Wahrheit zu gestehen?
    Er lächelte mitfühlend. „Ich nehme an, damit muss man sich abfinden. Du siehst wirklich ziemlich mitgenommen aus, Carolyn. Leg dich wieder hin. Ich bring dir Kaffee.“
    Er war immer wieder so rührend um sie besorgt. Carolyn kam sich wirklich mies vor. Doch wie konnte sie ihm die Wahrheit sagen? Und vielleicht war es auch gar nicht wahr! Schließlich hatte sie noch keinen Schwangerschaftstest gemacht.

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