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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Doch wenn sie Cliff sah, wurde sie sich jedes Mal unbehaglich deutlich ihres Körpers bewusst. Das war ein weiterer Punkt, der ihre Abneigung nährte.
    Carolyn hatte eine beneidenswert wohlgeformte Figur mit üppigen weiblichen Rundungen. Aber sie wäre lieber etwas weniger mit Reizen gesegnet gewesen und legte großen Wert darauf, sie so gut wie möglich zu verbergen. Zu oft schon war sie durch ihr Aussehen in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Inzwischen hatte sie sich zwar an anzügliche Blicke und Gesten gewöhnt und konnte sie ignorieren. Trotzdem konnte sie sich nicht damit abfinden, dass alle Männer in ihr von vornherein nur ein Sexobjekt zu sehen schienen. Jeff war wirklich der Erste, der mit großem Interesse bemerkte, dass sie sehr viel mehr als ihr Äußeres zu bieten hatte. Doch Cliff Selby zählte eindeutig zu der anderen Kategorie.
    „Hallo, Cliff“, rief Marlee fröhlich hinunter. „Hast du gut auf Ray aufgepasst? Oder haben seine Freunde für eine schlimme Nacht gesorgt?“
    Er blieb stehen und schaute lachend hoch. „Es war ein sehr gesitteter Abend. Ehrenwort. Nur ein paar Drinks. Um Mitternacht hab ich die Party beendet. Ray wird einen perfekten Bräutigam abgeben. Und genauso strahlen wie du heute Morgen.“
    „Dann kann ja nichts mehr schiefgehen“, meinte Marlee und stimmte in sein Lachen ein. „Sogar das Wetter spielt mit. Ist es nicht ein schöner Tag?“
    „Einfach betörend“, spottete er leicht und schaute Carolyn dabei viel sagend an.
    Sie nickte nur kurz zur Begrüßung. Sie wunderte sich immer wieder, wie unbefangen ihre Freundin mit diesem Mann plaudern konnte. Verstohlen musterte sie ihn über Marlees Schultern hinweg.
    Heute trug er nicht den gewohnt distanzierten Anzug, sondern eng geschnittene Jeans und Sporthemd. Trotzdem gab es nichts sympathisch Jungenhaftes an ihm. Er bestach gerade durch seine Männlichkeit. Sein interessantes Gesicht war markant geschnitten und wies auf große Entschlossenheit und Selbstsicherheit hin. Die stechend blauen Augen bildeten einen interessanten Kontrast zum dichten dunklen Haar und den buschigen Brauen. Und er war beeindruckend groß und muskulös. Zudem unterstrich die legere Kleidung noch seine faszinierend maskuline Figur: die breiten Schultern, die kräftigen Oberschenkel …
    Carolyn riss sich ärgerlich zusammen. Fast wäre sie auf ihn hereingefallen. Er wusste ganz genau, wie er auf Frauen wirkte. Welch abwegige Gedanken er in ihnen wecken konnte. Wie ein Raubtier, das mit seiner Beute spielte, bevor es zum Sprung ansetzte.
    Er unternahm keinen Versuch, Carolyn mit in das Gespräch einzubeziehen. Aber immer wieder schickte er einen fast neugierigen Blick oder ein Lächeln an Marlee vorbei zu ihr hin. Sie brauchte ihre ganze Willenskraft, um ihn betont gleichgültig zu ignorieren. Schade, dass Marlee zu klein und zierlich war, als dass sie sich hinter ihr verbergen konnte. Sie wusste, dass sie heute Morgen sehr reizvoll aussehen musste. Das dunkle lange Haar fiel in wirren Locken über die Schultern und ließ ihr fein geschnittenes Gesicht mit den großen dunklen Augen und den sinnlichen, vollen Lippen immer sehr verführerisch wirken.
    Deshalb kämmte sie es normalerweise glatt zurück und band es in einen festen Knoten. Zusammen mit Jeans und extra weiten Long-Shirts waren ihre Reize dann nur noch zu ahnen. Eine in jeder Hinsicht zweckmäßige Kleidung. Auch für ihren Beruf. Sie würde zwar für keinen Hausherren arbeiten, der Angestellte für Freiwild hielt. Trotzdem war es besser, von vornherein Missverständnisse zu vermeiden. Hoffentlich würde ihr das auch bei Cliff Selby gelingen.
    „Mhm“, hörte sie ihn schließlich sagen, „ich bemerke gerade den köstlichen Frühstücksduft. Ihr beiden habt heute wohl keinen großen Hunger, oder?“
    „Doch, und wie“, lachte Marlee. „Sag’ Pam, dass wir in einer Viertelstunde unten sind.“
    Aber zehn Minuten später kam Pam Harcourt selbst. Sie klopfte an Carolyns Zimmertür. „Carolyn, ein Anruf für Sie aus Perth. Ich hab ihn in die Bibliothek durchgestellt. Dort sind Sie ungestört. Wenn Sie schon vorgehen, bitte? Ich muss noch kurz zu Marlee reinschaun.“
    „Ich komme sofort. Danke“, sagte Carolyn verwirrt. Hatte Jeff vielleicht seinen Flug verpasst?
    Sie kannte sich gut in diesem riesigen Haus aus, weil sie Marlee schon häufig hier besucht hatte. Sie eilte die breite Treppe hinunter, stürmte durch die weitläufige Halle in die Bibliothek, ließ die Tür hastig

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