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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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wurde alles gesagt. Ich möchte dir niemals wieder zuhören“, sagte sie fest und konzentrierte sich auf den Weg.
    „Ich kann verstehen, weshalb du so fühlst. Aber bitte, hör mich noch einmal an. Ich verspreche dir, dass es diesmal anders sein wird.“
    „Wie kann es das bei deiner Einstellung?“, fragte sie und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Das war ein Fehler. Zwar riss sie gleich wieder den Kopf zur Seite, aber sein Gesichtsausdruck stand deutlich vor ihr. Das Gesicht, das sie so lange Zeit beim Einschlafen und Aufwachen neben sich gesehen hatte. Das Gesicht, das sie liebte. Und seine Augen flehten um ihre Nachsicht. Was wollte er jetzt noch von ihr? Sah er denn nicht, dass es ihr unmöglich war, ihn zu ertragen?
    „Ich hatte Unrecht!“
    Carolyn hielt den Atem an. Sie wollte nicht mit ihm sprechen. Doch dieses Eingeständnis überraschte sie, und ihre Neugier siegte. „Worin?“
    „In allem“, sagte er ernst. „Ich bedaure unendlich, wie ich damals auf dein Geständnis reagiert habe, Carolyn. Ich weiß, dass es dumm und zerstörerisch war.“
    „Es war ehrlich“, wies sie ihn schroff ab. „Genau das, was du gefühlt hast.“ Sie wollte nicht mehr daran erinnert werden und konzentrierte sich weiter auf den Weg. Bloß nicht zu ihm hinschauen, sagte sie sich immer wieder. Ihn nicht ansehen.
    „Aber nur einen kurzen Augenblick, glaube mir. Seitdem fühle ich ganz anders. Und du kannst nicht leugnen, dass wir gut zueinander gepasst haben, Carolyn.“
    „Es war ein Märchen, Cliff. Ein unerfüllbarer Traum.“
    „Ich liebe dich.“
    Ihre Beine waren plötzlich schwer wie Blei. Doch sie zwang sich, weiterzugehen. Was hätte sie darum gegeben, dieses Geständnis von ihm zu hören, als es wirklich darauf ankam. „Nein, Cliff“, sagte sie fest und bitter. „Du weißt überhaupt nicht, was Liebe ist.“
    „Aber ich weiß, dass mein Leben ohne dich nicht lebenswert ist, Carolyn.“
    „Vergisst du nicht ein kleines Detail, Cliff?“, fragte sie mit verächtlichem Sarkasmus. Es kann niemals wieder wie früher sein, sagte sie sich standhaft.
    „Ich möchte auch das Kind“, sagte er zärtlich.
    Carolyn erstarrte. Ihr Magen zog sich krampfhaft zusammen. Das ist eine Lüge, redete sie sich ein. Es muss eine Lüge sein. Nach allem, was er vorher gesagt hatte, konnte man ihm väterliche Gefühle wirklich nicht abnehmen. Schließlich hatte er auch das Kind aus seiner ersten Ehe gleich nach der Geburt aus seinem Leben gestrichen.
    „Nein!“ Sie schüttelte heftig den Kopf. „Ich werde dir nicht zuhören. Niemals!“ Sie hastete weiter. Um die Ecke herum. Sie konnte die Haltestelle schon sehen … und der Bus stand schon da! Sie rannte los und konnte gerade noch einsteigen, bevor er losfuhr.
    Keuchend taumelte sie durch den Gang, ließ sich benommen auf einen Sitz fallen und schloss erleichtert die Augen. Sie zitterte am ganzen Körper. Aber sie hatte es geschafft. Keine süßen Versprechungen mehr, keine Enttäuschungen mehr, keine Qual mehr …
    „Carolyn …“
    Bei dem sanften, leisen Klang von Cliffs Stimme zuckte sie erschrocken zusammen. Sie hatte ihn nicht hinter sich zurückgelassen! Er saß genau neben ihr!
    „Warum tust du mir das an“, brach es verzweifelt aus ihr heraus. „Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen! Es hat doch keinen Sinn.“
    „Ich möchte die Chance haben, bei dir einzuziehen.“
    Sie lachte hart und verächtlich. „Du brauchtest nicht fair zu mir zu sein. Aber ich muss! Das ist wirklich typisch!“ Dann wandte sie sich ab und schaute teilnahmslos zum Fenster raus.
    „Ich möchte fair zu dir sein.“ Er schwieg. Und als Carolyn nicht antwortete, fügte er zärtlich hinzu: „Willst du mich heiraten, Carolyn?“
    Ruckartig fuhr sie herum und starrte ihn an. Er taxierte sie sofort mit einem zwingenden Blick, der seine Absichten klar und unverhohlen verdeutlichte. Sie hatte das Gefühl, dass eine wahnsinnige Macht versuchte, sie zu ihm hinzuziehen. Doch mit aller Kraft schaffte sie es, sich zu lösen.
    Heirat!
    Für einen Augenblick flackerten alle alten Träume wieder auf. Aber sie kannte Cliff gut genug, um zu wissen, dass diese Träume niemals mit ihm zu verwirklichen waren.
    Ohne Einsatz kein Gewinn …
    Es machte ihren gesamten Abwehrmechanismus erforderlich, um den wunderbaren Möglichkeiten, die Cliffs Fangsatz versprachen, nicht noch einmal zu erliegen. Es wäre ein viel zu hoher Einsatz. Das Eheversprechen war für ihn bloß die letzte

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