JULIA FESTIVAL Band 84
als Frau gefühlt. Wie könnte es noch einen Mann wie Ben geben?
Sie schmiegte sich an ihn, rieb ihr Gesicht an seiner Schulter und küsste ihn auf die Pulsader an seinem Hals. Ben nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Sie lächelte glücklich.
„Ben“, flüsterte sie nach einem Augenblick. Es fiel ihr schwer, das harmonische Schweigen zu brechen.
„Mhmm?“
„Ich finde, wir sollten unverzüglich heiraten, damit wir das viele Geld für die Steuer sparen.“
Er presste Sarah noch fester an sich. „Nichts wäre mir lieber, Sarah. Und bitte, verstehe mich nicht falsch, aber der 30. Juni spielt keine Rolle für mich und hat sie eigentlich nie gespielt. Also, wenn du noch ein wenig mehr Zeit haben möchtest …“
Überrascht hob sie den Kopf und schaute Ben an. „Nie eine Rolle gespielt? Du sagtest mir doch, wie dringend und furchtbar wichtig dieser Termin sei.“
„Nur du bist mir wichtig, mein Liebling.“ Er streichelte sie erregend und lächelte breit. „Von mir aus kann Julian ruhig das viele Geld kassieren. Mich kümmert das nicht im Geringsten, solange ich dich habe.“
Verständnislos blickte Sarah zu ihm hoch. „Aber wenn wir durch unsere Heirat all das viele Geld retten können, dann sollten wir es tun.“
„Liebling, bitte, vergiss das verdammte Geld. Die Sache mit der Steuer ist nicht der Grund gewesen, weshalb ich dir den Heiratsantrag machte.“
„Das war nicht der Grund?“, fragte Sarah empört, als sie daran dachte, wie sehr sie sich um Bens finanzielles Problem gesorgt hatte.
Er sah sie ziemlich verlegen an. „Verzeih, Sarah, doch mir ist nichts Besseres eingefallen, um deine Gedanken von Julian abzulenken. Ich wollte, dass du dich nicht mehr mit ihm beschäftigst, sondern an etwas anderes – oder jemand anderen – denkst als an ihn. Ich sagte mir, wenn ich dich schnellstens dazu bringe, mich vielleicht als deinen zukünftigen Ehemann zu betrachten, hätte ich größere Chancen bei dir. Und da du offenbar eine tüchtige Geschäftsfrau bist, könnte dich diese Finanzgeschichte vielleicht reizen. Glaube mir, ich habe mich, seit ich dir begegnete, keine Sekunde mehr für die Frau interessiert, die Angela für mich finden würde. Es traf mich wie ein Blitz, als ich dich kennenlernte, und von diesem Moment an ließ mich das Steuerproblem völlig kalt.“
Seine Augen bettelten Sarah um Verständnis an, als er weiter ausführte: „Es ist die reinste Hölle für mich gewesen, Sarah. Da begegne ich endlich der Frau, die ich mein ganzes Leben lang gesucht habe, und diese Frau hängt an einem anderen Mann. Ich war verzweifelt und versuchte, all das Richtige zu sagen und zu tun, damit du dich endgültig von Julian ab- und mir zuwendest. Aber sonst hatte ich dich nie angeschwindelt, vor allem nicht, was unsere Beziehung betrifft. Die wird genauso sein, wie du sie dir wünschst. Für mich zählt nur, dass du mit mir glücklich bist und es immer bleibst.“
„O Ben …“ Sie verzieh ihm sofort, weil er so unwiderstehlich und überhaupt ein so großartiger Mann war. „Du scheinst der einfallsreichste Mensch zu sein, den man sich vorstellen kann“, sagte sie lächelnd. „Das hast du mir soeben bewiesen. Und alles andere ist auch mir gleichgültig. Ich möchte noch immer, dass wir gleich heiraten“, erklärte sie energisch. Sie sah, wie seine Augen voller Liebe aufleuchteten, und das war ihr am allerwichtigsten.
„Ja, du hast recht“, bestätigte er glücklich. „Wir heiraten, sobald wir es ermöglichen können.“
„Halt mal die Luft an! Ich kann es beim besten Willen nicht glauben!“ Angela stützte sich auf die Lehne des Armsessels, sprang auf und marschierte im Wohnzimmer hin und her.
„Aber es ist wahr.“ Ben schaute Sarah um Unterstützung bittend an.
Sie saß auf dem Sofa neben ihm und kuschelte sich an ihn. „Ja, Angela. Es ist einfach passiert. Keiner von uns beiden konnte etwas dagegen machen. Und es hat nichts mit Bens Steuerproblemen zu tun“, versicherte Sarah ihrer Freundin.
„Wir werden nicht einmal einen Ehevertrag abschließen“, ergänzte Ben. „Im Gegenteil, ich hätte ihn gar nicht erst erwähnen sollen. Ich begreife nicht, warum ich überhaupt an so etwas dachte. Dieser Vorschlag hat Sarah völlig verwirrt und sie gegen eine Heirat mit mir eingestellt. Aber nun ist alles geklärt und könnte gar nicht schöner und vollkommener sein. Habe ich nicht recht, Sarah?“
Sie nickte und strahlte ihn liebevoll an, und er strahlte ebenso
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