JULIA FESTIVAL Band 84
Entschuldigung bittend, lächelte Angela ihn an. „Es tut mir leid. Aber deine Erklärungen haben mich völlig durcheinandergebracht, geschockt und total verwirrt. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich denken soll.“
„Dabei bin ich noch nicht einmal fertig gewesen, Angela.“ Ben lachte vergnügt. „Sarah und ich werden uns ein großes Haus kaufen und es mit unseren Kindern anfüllen“, verkündete er.
„Sowie mit zwei Hunden“, ergänzte Sarah, um das Zukunftsbild zu vervollständigen.
Ben strahlte sie glücklich an. „Vielleicht werden es sogar mehr als zwei sein. Es kommt darauf an, was die Kinder möchten.“
Fassungslos den Kopf schüttelnd, schaute Angela Ben an. „Ich kann es einfach nicht glauben!“, rief sie. „Ist das tatsächlich mein freiheitsliebender und ständig umherstreunender Bruder, der da spricht?“
Er warf ihr einen Blick zu und bemerkte ernst: „Weißt du, Angela, Sarah hat mir einen völlig neuen Weg gewiesen und mir gezeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Mir ist bis jetzt so vieles entgangen. Doch das begriff ich erst, als ich Sarah begegnete und näher kennenlernte. Ich bin ihr unendlich dankbar dafür und stehe tief in ihrer Schuld.“
Gerührt drückte Sarah seine Hand. „Aber du zeigtest mir auch einige wichtige und gute Dinge auf, Ben.“
Liebevoll erwiderte er den Händedruck und sagte versonnen: „Wir sind vom Schicksal füreinander bestimmt gewesen, Sarah.“
„Also, wann findet die Hochzeit statt?“, fragte Angela. Sie hatte aufgegeben, weiter gegen das Unvermeidliche anzukämpfen, weil es anscheinend sinnlos war.
„Am 25. Juni“, beantwortete Ben wie aus der Pistole geschossen Angelas Frage. „Bis dahin müssen wir noch viel tun.“
In diesem Moment klingelte jemand an der Wohnungstür. Angela erhob sich und blickte misstrauisch auf Sarah und Ben. „Ist das noch eine von euren Überraschungen?“, erkundigte sie sich spöttisch, eilte aus dem Zimmer und riss die Wohnungstür weit auf.
„Ich kann nur hoffen, dass Sie nicht auch noch Ben heiraten möchten“, hörte man Angela sagen. „Der ist nämlich bereits vergeben.“
Die junge Frau, die geklingelt hatte, entgegnete erschrocken. „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich arbeite mit Sarah zusammen im Warenhaus. Sie hat dort ihre Handtasche und den Wochenendkoffer zurückgelassen. Ich bin nur hergekommen, um ihr die Sachen zurückzubringen.“
9. KAPITEL
„Ashley!“, rief Sarah überrascht. Sie sprang vom Sofa hoch, um ihre Mitarbeiterin und Assistentin zu begrüßen. „Bitte, tritt ein.“ Hastig machte sie Ben und Angela mit Ashley bekannt und bedankte sich dafür, dass Ashley sich extra herbemüht hatte. „Hast du Zeit, ein Weilchen bei uns zu bleiben, Ashley?“, fragte Sarah. „Ich schätze, dass ich mich erst einmal bei dir und dann auch bei den anderen entschuldigen müsste, weil ich sozusagen das sinkende Schiff verlassen habe.“
Lachend kam Ashley näher und setzte sich in einen der Lehnsessel im Wohnzimmer. „Sarah, du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen. Im Gegenteil, wir alle hätten dir heute am liebsten heftig Beifall geklatscht. Ja, du hast es diesen Leuten so richtig gegeben. Du und Ben“, fügte sie hinzu, und ihre Augen funkelten vor Bewunderung.
Während der nächsten halben Stunde berichtete Ashley ausführlich, wie jeder im Geschäft reagiert hatte, nachdem Sarah und Ben auf so dramatische Weise vom Ort des hässlichen Geschehens verschwunden waren. Angela, die noch nichts von den turbulenten Ereignissen wusste, bestand darauf, sämtliche Einzelheiten haargenau zu erfahren. Und sie schüttelte sich vor Lachen, als Ashley ihre Erzählung beendet hatte.
„Nun, so lustig ist das nun auch wieder nicht gewesen“, wies Sarah ihre noch immer hilflos lachende Freundin zurecht. „Weiß Gott nicht, Angela. Bevor Ben in der Abteilung auftauchte und sich energisch einschaltete, war es eine äußerst unangenehme und üble Situation für mich.“
Ashley nickte zustimmend. „Ja, Sarah hat völlig recht. So war es. Übrigens, um ganz offen zu dir zu sein, ich möchte ebenfalls kündigen. Denn nun übernimmt doch Mrs. Chatfield die gesamte Abteilung und das Kommando. Ich habe mich schon gefragt, ob du mich vielleicht als deine Verkaufsassistentin in Betracht ziehen würdest, wenn du deine eigene Boutique eröffnest.“
Sarah blickte auf Ben, und dann bestätigten beide mit einem Nicken, dass sie einverstanden waren.
„Allerdings dürfte die
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