JULIA FESTIVAL Band 84
mit Frances Chatfield verheiratet war. Als sie und Ben das erfuhren, hatte er den ganzen Tag über immer wieder laut aufgelacht und einmal gesagt: „Die beiden passen derart gut zueinander, dass es mich nicht wundern sollte, wenn sie miteinander glücklich würden.“
Und das wünschte Sarah ihnen sogar wirklich, obwohl sie sich kein glücklicheres Paar als sie und Ben vorstellen konnte. Zwar arbeitete er nicht regelmäßig in einem festen Job, war aber ein idealer Vater und schien sehr zufrieden mit dem zu sein, womit er sich gerade beschäftigte. Er hatte einen Lastwagen erfunden, der fliegen konnte und der sich in den Spielzeugläden wie warme Semmeln verkaufte.
Den hatte Ben sich allerdings schon vor zwei Jahren ausgedacht, als Christopher zwei Jahre alt und von allen mechanischen Dingen entzückt war. Seitdem …
Sarah ertappte sich dabei, dass es für sie überhaupt keine Rolle spielte. Selbst wenn Ben gar nichts mehr einfallen sollte, würden sie keinen Hunger leiden. Sie verfügten über genügend Geld aus verschiedenen Anlagen und Wertpapieren sowie aus der Boutique, um für den Rest ihres Lebens bestens versorgt zu sein.
Sarah lächelte, denn nun kam ihr Ashley Thomson in den Sinn. Sie hatte die Leitung der Boutique übernommen und fühlte sich dabei so wohl wie ein Fisch im Wasser. Ashley war eine ausgezeichnete und tüchtige Geschäftsführerin geworden. Sie gehörte beinah schon zu Sarahs Familie, teilte sich mit Angela das Apartment und arbeitete genauso begeistert in der Modebranche wie Sarah.
Und all das hatte letztendlich Ben zustande gebracht. Sarah war felsenfest davon überzeugt, dass es nichts gab, was er nicht konnte. Nein, sie brauchte sich wirklich nicht die geringsten Sorgen zu machen. Und solange er sich daheim mit ihr und den beiden Kindern glücklich und zufrieden fühlte … Das war das Einzige, das zählte. Oder etwa nicht? Also, warum hörte sie nicht auf zu grübeln und fing an, positiv zu denken?
Endlich war es so weit! Die Strahltriebwerke des Jets dröhnten im Rückwärtsgang auf, und das Flugzeug berührte den Boden. Erleichtert atmete Sarah auf. Endlich wieder daheim! Aufgeregt mischte sie sich unter die vielen Passagiere, die das Flugzeug verließen. Kaum hatte sie den Ankunftsraum betreten, da wurde sie auch schon lautstark von Christopher begrüßt.
„Mommy! Mommy!“, schrie der Kleine.
Dann strampelten zwei kurze dreijährige Beinchen auf sie zu. Sarah bückte sich, hob ihren Sohn hoch und drückte ihn fest an sich. Aber ihr Blick schweifte dabei automatisch durch den Raum und suchte nach Ben. Er stand etwas weiter weg, abseits von den zum Ausgang strömenden Menschen. Sein Gesicht strahlte vor Freude. Sally hockte auf seinen Schultern. Mit beiden Händen winkte sie ihrer Mutter zu.
Eine heiße Welle der Liebe stieg in Sarah auf. Ihr Ehemann! Ihre Kinder! Wie wunderschön dieses Willkommen doch war!
„Ich habe dich zuerst gesehen, Mommy“, krähte Christopher triumphierend, als sie ihn zu seinem Vater zurücktrug.
„Kuss, Mommy“, verlangte Sally ungeduldig. Ben hob sie sofort von seinen Schultern und hielt sie Sarah entgegen. Bereitwillig rutschte Christopher aus ihren Armen, um seiner kleinen Schwester Platz zu machen. Sarah streichelte ihr Töchterchen und überschüttete es mit einer Menge Küsse.
„Ich finde, nun bin ich endlich an der Reihe“, bemerkte Ben nach einer Weile. Seine Augen blickten Sarah mit einem so großen Verlangen an, dass sie wusste, es hatte sich im Laufe der Jahre überhaupt nicht abgeschwächt. Schnell vertraute sie Sally ihrem Bruder an, sank Ben in die Arme und überließ sich dem wunderbaren Gefühl des Zusammengehörens, das er ihr immer vermittelte.
„Willkommen daheim, mein Liebling“, flüsterte er ihr ins Ohr. Mit seinem erregenden Kuss deutete er ihr an, was sie gemeinsam erleben würden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen wäre.
Erst als beide Penny zu den Kindern sprechen hörten, lösten sie sich voneinander und bezogen sie schnell in ihren Kreis ein.
„Heil dem Eroberer!“, grüßte Ben und legte scherzhaft salutierend die Hand an die Stirn. „Ich wusste ja von Anfang an, dass Sie ein echter Siegertyp sind.“
„Wieso?“, fragte Penny lachend.
„Weil meine Sarah sich nämlich nie irrt. Das war ja ein riesiger Triumph in London. Wir alle sind sehr stolz auf Sie, Penny.“
Bei derart viel Lob strahlte sie erfreut auf, und dann gingen sie zum Laufband, um das Gepäck abzuholen. Sarah legte den Arm dabei
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