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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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fast über und wies ihn scharf zurück: „Lass mich los, Julian!“
    Er nahm ihren Befehl nicht zur Kenntnis. Mit seinen Blicken durchbohrte er förmlich den Mann auf dem Sofa, als er sagte: „Würden Sie uns gefälligst allein lassen? Dies ist eine rein private Angelegenheit.“
    „O nein! Wie kannst du es wagen?“, schrie Sarah ihn an. Weil er sie noch immer nicht beachtete, wurde sie so wild, dass sie Julian so hart sie konnte gegen das Schienbein trat.
    Mit einem heftigen Fluch stieß Julian sie weg. Sie verlor das Gleichgewicht, fiel gegen den Couchtisch und stürzte nach hinten. Nicht nur sie landete auf dem Fußboden, sondern auch noch der Couchtisch, eine Tasse samt Untertasse und der Porzellanfrosch, den Angela so sehr mochte. Plötzlich nahm die erschrockene und noch benommene Sarah so etwas wie heftige Bewegungen wahr und hörte jemanden sagen: „Schön ruhig, alter Junge. Man schlägt doch wohl keine Frauen, nicht wahr?“
    Humor schwang in der Stimme mit. Doch als Sarah wieder zu sich kam, stellte sie fest, dass der Fremde Julians Handgelenk in einem eisernen Griff gepackt hielt. Im Gegensatz zu der sanften Stimme wirkte der Mann durchaus bedrohlich. Er war wesentlich größer und breiter als Sarahs bisheriger Verlobter, und durch den Stoff des Jogginganzugs zeichneten sich deutlich die kräftig entwickelten Muskeln ab.
    „Wer sind Sie überhaupt?“, verlangte Julian, der wütend über die Einmischung war, schroff zu wissen.
    Der Fremde ging auf seine Frage nicht ein, sondern blickte bestürzt auf Sarah hinunter. „Sind Sie verletzt?“, erkundigte er sich besorgt.
    „Ich … ich glaube nicht“, erwiderte Sarah. Am ganzen Körper zitternd, versuchte sie mühsam, sich wieder aufzurichten.
    „Was wünschen Sie, soll ich mit ihm machen? Zum Fenster hinauswerfen oder durch die Tür?“
    Das würde er ohne Weiteres tun, dachte Sarah, die beinahe hysterisch gelacht hätte. Und Julian dachte offensichtlich genauso.
    „Ich gehe freiwillig“, verkündete er und versuchte vergebens, sich aus dem Griff zu befreien. Er warf einen finsteren Blick auf Sarah und knirschte zornbebend: „Inzwischen ist mir restlos klar, dass ihr beide mich betrogen habt. Dein plötzlicher Entschluss hat nichts mit deinen verdammten Eltern zu schaffen, nicht wahr, Sarah?“
    „Ich denke, wir nehmen das Fenster“, bemerkte der große, kräftige Mann ruhig und schaute Julian direkt in die Augen. „Das macht am wenigsten Mühe.“
    Sarah holte tief Luft. „Wir sind hier im vierten Stockwerk.“
    „Eine hübsche Höhe zum Fallen. Da kann er auf dem Weg nach unten noch einmal die Aussicht richtig genießen.“
    Vor lauter Angst verlor Julian die Haltung. „Sie sind ja wahnsinnig!“, stieß er mit schriller Stimme heraus.
    „Das haben mir hin und wieder auch schon einige unvorsichtige Leute gesagt“, entgegnete der Fremde betont freundlich.
    „Lassen Sie ihn gehen“, bat Sarah. Allmählich hatte sie von dieser unangenehmen Szene genug.
    Der Fremde bückte sich und hob die Mappe mit den Dokumenten auf. Er reichte sie Julian mit einer so spöttischen Miene, dass einem das Blut in den Adern erstarrte. „An Ihrer Stelle würde ich mich aus dem Staub machen, solange es noch möglich ist“, riet er Julian.
    Der stolperte davon. Erst an der Tür hatte er sich so weit gefasst, dass er mit einem Rest an Würde die Schultern straffte. „Wir sind noch nicht miteinander fertig“, fauchte er Sarah an. „Du wirst von mir hören.“
    Als der kräftige Mann einen kleinen Schritt vortrat, wagte Julian keine weiteren Drohungen mehr. Er machte auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus. Krachend fiel die Tür ins Schloss.
    Sarah atmete tief durch. Auf einmal fühlte sie sich elend und sehr geschwächt. Bevor sie aufstehen konnte, kniete der Fremde sich zu ihr hin und streifte ihr zart das lange Haar aus dem Gesicht.
    „Sind Sie okay?“
    Es war der sanfte, ehrlich besorgte Ton, der sie zusammenbrechen ließ. Während dieses ganzen schrecklichen Tages hatte es keinen Menschen gekümmert, wie ihr zumute war. Tränen strömten ihr aus den Augen. „Ich … ich bin mir nicht sicher“, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
    „Hey, Sie werden mir doch jetzt nicht aus den Fugen geraten.“ Er lächelte sie bewundernd an und fügte hinzu: „Wie Sie diesem Kerl heimgeleuchtet haben, war einfach phantastisch. Die tollste Rede, die ich je von einer Frau hörte. Ja, Sie haben wirklich Rückgrat.“ Er schob die Arme unter Sarah, drückte sie

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