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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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also?“
    „Genau. Verursacht durch die Hochzeit meines kleinen Mädchens.“ Annie schluckte und brach unvermittelt in Tränen aus.
    „Ach, Schätzchen.“ Debbie sprang vom Sofa auf und hockte sich neben Annie. Sie legte ihr die Arme um die Schultern und tätschelte ihr den Rücken. „Wein doch nicht. Es ist gar nicht so ungewöhnlich, wenn man noch etwas für seinen Ex empfindet, weißt du. Vor allem, wenn er so gut gebaut ist wie Chase.“
    „Er will wieder heiraten“, schnüffelte Annie.
    „Chase?“
    „Und zwar Janet Pendleton.“
    „Muss ich die kennen?“
    „Ich hoffe nicht“, hickste Annie. „Sie ist reich, intelligent und sieht toll aus. Eine Superfrau.“
    „Ich hasse sie jetzt schon.“ Debbie hob Annies Kinn. „Bist du dir da sicher?“
    „Er hat’s mir gesagt.“ Annie lehnte sich zurück, kramte ein Taschentuch hervor und schnäuzte sich die Nase. „Also habe ich ihm erzählt, dass ich Milton heirate.“
    „Milton? Milton Hoffman?“ Debbie fuhr zurück. „Grundgütiger, das ist nicht dein Ernst!“
    „Wieso nicht? Er ist alleinstehend, zuverlässig, und er ist nett.“
    „Das ist ein Teddybär auch“, stellte Debbie fest. „Lieber einen von denen im Bett als Milton Hoffman.“
    „O Debbie, das ist nicht fair von dir.“ Annie stand auf. „In einer Beziehung geht es doch um mehr als bloß Sex.“
    „Worum denn dann?“
    „Gemeinsamkeit beispielsweise. Gleiche Interessen. Träume, die man miteinander teilt.“
    „Und davon hast du genug mit Milton Hoffman, um all das Übrige zu vergessen?“
    „Ja!“ Annie ließ die Schultern sinken. „Nein“, gab sie zu. „Ist das nicht furchtbar? Ich mag Milton, aber ich liebe ihn nicht.“
    Debbie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. „Dem Himmel sei Dank! Einen Moment lang habe ich wirklich geglaubt, du hättest eine Schraube locker.“
    „Ich bin nicht nur sexbesessen …“
    „Das bist du nicht. Sex spielt eine wichtige Rolle im Leben.“
    „… sondern habe auch noch Milton missbraucht. Jetzt muss ich ihn anrufen und ihm sagen, dass es nicht so gemeint war, als ich ihn Chase als meinen Verlobten vorgestellt habe.“
    „Wow“, Debbie stieß einen leisen Pfiff aus. „Ich muss schon sagen, du hast ganze Arbeit geleistet.“
    „Ein großes Durcheinander angestiftet, meinst du wohl.“
    „Bring mich nicht gleich um, wenn ich das jetzt so sage, aber vielleicht solltest du die Dinge noch einmal überdenken. Ich meine, ich weiß, dass er heiraten will, aber vielleicht empfindest du ja doch noch was für deinen Ex.“
    „Und wenn er ins Kloster ginge, das wäre mir völlig egal!“ Annies Augen blitzten. „Ich empfinde rein gar nichts mehr für Chase. Ich gebe zu, dass ich durcheinander bin, aber das liegt bloß daran, dass meine Kleine geheiratet hat.“
    „Du weißt doch, wie es heißt, Annie. Wir ziehen unsere Kinder nur auf, um sie ihren eigenen Weg gehen zu lassen, sobald sie erwachsen sind.“
    Annie steckte das Taschentuch fort, nahm die Champagnerflasche und verschwand in Richtung Küche.
    „Nicht das Loslassen regt mich so auf, Debbie. Es ist, weil sie noch so jung ist. Zu jung, befürchte ich, um eine derartige Verpflichtung einzugehen.“
    „Nun …“, wandte Debbie ein, die sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen lehnte. „Du warst auch jung, als du geheiratet hast.“
    Annie seufzte. „Ja, genau. Und schau, wozu das geführt hat. ich dachte damals, ich wüsste, was ich tue, aber es stellte sich heraus, dass dies keineswegs der Fall war. Es waren die Hormone, nicht die Vernunft, die …“
    In diesem Augenblick läutete das Telefon.

3. KAPITEL
    Annie nahm ab. „Hallo?“
    „Annie?“
    „Chase.“ Annies Lippen wurden schmal. „Was willst du? Ich dachte, wir hätten heute Nachmittag schon alles gesagt, was es zwischen uns zu sagen gibt.“
    Auf der anderen Seite des Städtchens blickte Chase zu dem Jungen, der mit hängendem Kopf am Fenster stand.
    „Annie … Nick ist hier bei mir.“
    Annie zog die Brauen zusammen. „Nick? Was meinst du? Wo, hier?“
    „Hier, in meinem Hotelzimmer.“
    „Nein, das kann nicht sein. Nick sitzt mit Dawn in einem Flugzeug nach Hawaii …“ Sie wurde auf einmal blass. „O nein“, flüsterte sie. „Ein Unfall? Ist Dawn …?“
    „Nein“, beruhigte Chase sie sofort. „Dawn geht es gut. Weder ihr noch Nick ist irgendetwas zugestoßen.“
    „Warum ist er dann …?“
    „Sie hat ihn verlassen.“
    Annie sank auf einen der Küchenstühle. „Sie hat ihn

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