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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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meinte Chase, „du bist in weiblicher Begleitung hier? Ich schätze, dich hat’s wohl auch erwischt.“
    „Mich?“ David lachte. „Der Wein ist für eine Dame an meinem Tisch. Nein, nein, Chase. Eine Ehe, eine Scheidung, das reicht. Nie wieder, jedenfalls nicht in diesem Leben.“
    „Genau.“ Chase nickte. „Wozu auch? Du heiratest eine Frau, und nach ein paar Jahren ist sie plötzlich ein völlig anderer Mensch.“
    „Richtig. Die Ehe ist nichts als eine weibliche Phantasie.“ Der Barkeeper stellte den Scotch vor David hin, der das Glas an den Mund hob und einen großen Schluck trank. „Meiner Meinung nach sollte ein Mann eine Haushälterin, eine Köchin und eine gute Sekretärin haben. Was braucht er mehr?“
    „Nichts“, antwortete Chase düster. „Gar nichts.“
    Der Mann hinter dem Tresen stellte ein Glas Chardonnay vor David hin, der es aufnahm, sich umwandte und quer durch den Raum schaute. Chase folgte seinem Blick zu einem Tisch, an dem eine kühl wirkende, schöne Brünette in würdevoller Haltung saß.
    David trank erneut von seinem Scotch. „Dummerweise gibt es da noch eine andere Sache“, sagte er resigniert. „Und die ist es, die arme Hunde wie dich und mich in Schwierigkeiten bringt.“
    Chase dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, Annie beim Tanzen in seinen Armen zu halten. Erst zwei Stunden war das her.
    „Arme Hunde stimmt genau“, meinte er und hob sein Glas. „Tja, du und ich, wir beide wissen es besser. Ins Bett mit ihnen und sie dann gleich wieder vergessen, sag’ ich da nur.“
    Lachend stieß David mit Chase an. „Darauf trinke ich.“
    „Worauf? Was heckt ihr beiden denn gerade aus, so versteckt hier an der Bar?“ Dawn, strahlend in weißer Spitze, stand Arm in Arm mit Nick hinter ihnen und lachte sie an. „Daddy.“ Sie küsste ihren Vater auf die Wange. „Und Mr. Chambers. Ich freue mich ja so, dass Sie kommen konnten.“
    „Ich freue mich auch.“ David hielt dem Bräutigam die Hand hin. „Sie sind ein Glückspilz, junger Mann. Geben Sie gut auf sie acht.“
    Nick schüttelte ihm die Hand. „Das habe ich auch vor, Sir.“
    Dawn gab Chase noch einen Kuss. „Geh herum und misch dich unter die Leute, Daddy. Das ist ein Befehl.“
    Chase salutierte zackig zum Spaß. Das Brautpaar ging weiter, und er seufzte. „Das ist das einzig Gute, was bei einer Ehe herauskommt. Ein Kind, das man sein eigen nennen kann.“
    David nickte. „Das stimmt. Ich hatte immer gehofft …“ Achselzuckend griff er mit der einen Hand nach seinem Drink und nahm mit der anderen das Weinglas. „He, Cooper“, sagte er dann grinsend. „Wenn man zu lange an einem Bartresen steht, wird man melancholisch. Hat dir das schon mal einer gesagt?“
    „Ja“, erwiderte Chase. „Mein Anwalt, und zwar vor fünf Jahren, als wir gemeinsam versackt sind, nachdem meine Scheidung rechtskräftig geworden ist.“
    Die Männer grinsten einander verständnisinnig an, bevor David Chambers Chase einen leichten Klaps auf den Rücken versetzte. „Nimm dir Dawns Rat zu Herzen, mein Lieber. Misch dich unter die Leute. Es läuft eine erstaunliche Auswahl an gutaussehenden alleinstehenden Frauen hier herum, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest.“
    „Für einen Rechtsanwalt“, erklärte Chase schmunzelnd, „hast du manchmal ganz gute Ratschläge auf Lager. Was ist mit der Brünetten da an deinem Tisch? Ist die schon vergeben?“
    Davids Augen verengten sich kaum merklich. „Momentan schon.“
    „Ach ja?“
    „Ja.“ Der Anwalt lächelte, doch in seinem Blick lag ein gewisses Etwas, das Chase sogleich erkannte.
    Er grinste. „Du alter Schmutzfink, du! Na ja, macht nichts. Ich werde also … Wie hat meine Tochter das noch genannt? Mich unter die Leute mischen. Das ist es. Ich werde mal die Blicke schweifen lassen und schauen, was hier so im Angebot ist.“
    Die Männer verabschiedeten sich voneinander, Chase leerte sein Glas, ohne dem Barkeeper die Genugtuung zu verschaffen, ihm noch einen weiteren Drink zu verweigern, und bugsierte sich schnurstracks zur Tür hinaus.
    Annie schleuderte ihre Pumps von den Füßen, streckte die Beine auf der alten Chintz-Ottomane aus, die sie schon so lange hatte hinauswerfen wollen, und stieß einen tiefen, langen Seufzer aus.
    „Na“, stöhnte sie. „Das wäre geschafft.“
    Debbie, die ihr gegenüber auf dem Sofa saß, nickte zustimmend. „Vorbei und vorüber.“ Die Arme auf der Rückenlehne ausgestreckt, streifte sie ebenfalls ihre Schuhe ab. „Und

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