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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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weiß, und dafür bin ich Ihnen auch ewig dankbar. Es war wirklich nett von Ihnen, all die Angebote der namhaften Restaurants abzulehnen und bei mir zu arbeiten.“
    „Ihre Fragen, Mr. Romano, und danach meine Hose.“
    „Gut. Frage Nummer eins. Warum sind Sie hier?“
    „Ich bin Ihr Geburtstags…“ Sie runzelte die Stirn. „Ich bin Ihre Köchin, und ich bin hier, weil Ihre Großmutter mich eingestellt hat.“
    „Und wie, bitte, ist meine Großmutter auf Sie gekommen? Hat sie Sie vielleicht unter einem Kohlkopf in ihrem Garten gefunden?“
    „Sie hat auf eine Anzeige geantwortet, die ich aufgegeben hatte.“
    „Irgendwie glaube ich nicht, dass sie viel Zeit damit verbringt, Anzeigen zu lesen, wie Sie sie aufgegeben haben dürften.“
    Lucinda errötete. „‚Suche Anstellung als Köchin in einem kleinen Haushalt, einschließlich Unterkunft. Referenzen auf Anfrage‘.“
    „Ah ja. Und Sie haben die Referenzen vorgelegt?“
    „Ihre Großmutter hat mit mir gesprochen. Sie hat mich eingestellt und gemeint, sie brauche keine Referenzen.“
    Spöttisch verzog Joe den Mund. „Wie angenehm für Sie, nicht?“
    „Ich habe Referenzen. Sie können sie gern prüfen.“
    „Viele zufriedene Kunden, stimmt’s?“
    Lass dich nicht provozieren, ermahnte sie sich stumm. Er versuchte offenbar, sie so zu reizen, dass sie die Beherrschung verlor. „Das ist meine erste Anstellung als Köchin, was ich Ihrer Großmutter auch erzählt habe.“
    „Und was hat sie daraufhin gesagt?“
    „Dass sich der Job bei Ihnen bestens als erste Anstellung eignen würde, da Sie sehr umgänglich und einfühlsam seien.“
    Joe zog die Brauen hoch. „Einfühlsam?“
    „Und sie hat auch gesagt, dass selbst die einfachsten Gerichte nahrhafter sein dürften als das, was Sie wohl so im Allgemeinen essen.“ Herausfordernd sah sie ihn an. „Und jetzt will ich meine Hose.“
    Wohlgefällig musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Es wäre eigentlich schade, so viel von Ihrem ‚Kapital‘ zu verstecken“, erklärte er. „Heraus mit der Sprache. Warum haben Sie diesen Job wirklich angenommen?“
    „Weil ich ihn brauchte. Ich musste dringend eine neue Unterkunft finden. Ich habe kaum noch Geld, weil ich praktisch alles für den Kochkurs ausgegeben habe. Und ich hatte beschlossen, lieber Böden zu schrubben, als noch einen einzigen fettigen Hamburger zu wenden. Haben Sie sonst noch Fragen?“
    Fast könnte man ihr glauben, dachte er, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass sie tatsächlich Böden schrubbte. Nicht wenn sie so aussah wie jetzt. Wenn sie so küsste und seufzte, dass ein Mann versucht war, zu glauben, es wäre nicht gespielt, sondern wirkliches Verlangen.
    „Die Geschichte ist gut. Aber für jemanden, der behauptet, eine Expertin im Wenden von Hamburgern zu sein, scheinen Sie mit einer Küche herzlich wenig vertraut“, erwiderte er und warf ihr die Hose zu. Lucinda zog sie so schnell an, dass sie das Gleichgewicht verlor und unwillkürlich irgendwo Halt suchte. Flüchtig streifte ihre Hand seine nackte Brust, und Joe spürte, wie ihn sofort wieder brennendes Verlangen erfasste. Mit aller Macht unterdrückte er den verrückten Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und in sein Schlafzimmer zu tragen, um das zu vollenden, was sie eben begonnen hatten.
    „Eine Küche wie Ihre ist nicht unbedingt alltäglich.“
    Er blickte sich um. „Herd, Spüle, Kühlschrank. Ich kann nichts Ungewöhnliches entdecken.“
    „Die Ausstattung ist hochmodern.“
    „Weshalb Sie nicht wussten, wie man den Herd einschaltet?“
    „Ich gebe zu, dass ich meine … Fertigkeiten noch perfektionieren muss“, antwortete sie und errötete, als er lachte. „Es freut mich, Sie erheitert zu haben, Mr. Romano.“
    „Entschuldigung. Ich … bin nur einfach überrascht, dass eine Frau, die den Speck verbrennen lässt und die Eier ruiniert, davon spricht, ihre Fertigkeiten zu perfektionieren.“
    Herausfordernd blickte sie ihn an. „Ich schäme mich nicht, einzugestehen, dass ich noch viel lernen muss.“
    Joe betrachtete ihr gerötetes Gesicht. Er sah ihre funkelnden Augen, konnte den Ausdruck darin jedoch nicht deuten. War es Wut? Verletztheit? Stolz? Verflixt, er wurde aus ihr nicht schlau!
    Gestern war sie ihm wie die Traumfrau eines jeden Mannes vorgekommen, wenn man die weißen Treter außer Acht ließ. Als er sie eben in den Armen gehalten hatte, hatte er sich im siebten Himmel gewähnt – bis sie ihm einen Schlag versetzt und ihn verflucht

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