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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Geschmack.“
    „Ja. Und sie sind auch viel schneller gar. Sehen Sie nur.“
    O nein, die Eier wurden an den Rändern schon etwas dunkel!
    „Genau richtig, um sie zu wenden, meinen Sie nicht auch?“
    Flüchtig sah sie ihn an. „Ja, das stimmt.“
    „Nun, dann wenden Sie sie.“
    Sein Ton ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie atmete tief durch, nahm den Pfannenheber und flehte stumm, es möge ihr heute endlich einmal gelingen.
    Aber vergebens. Die Dotter zerliefen, und auch das Eiweiß riss an mehreren Stellen. Entsetzt blickte sie auf das goldgelbe und weiße Durcheinander in der Pfanne.
    „Oje“, sagte Joe leise, „das hat nicht sonderlich gut funktioniert, oder?“
    Lucinda warf ihm einen kühlen Blick zu. Er hatte gehofft, es würde schiefgehen, dessen war sie sich sicher.
    „Nein“, bestätigte sie bissig. „Das hat es nicht.“ Sie versuchte, die Strähnen wegzublasen, die ihr ins Gesicht gefallen waren. Doch auch das gelang ihr nicht. Entnervt strich sie sie hinters Ohr.
    „Wahrscheinlich ist es auch gar nicht so schlecht, dass der Speck verbrennt“, stellte er lächelnd fest. „Wozu braucht man den noch ohne Eier?“
    „Der Speck …“ Dunkle Rauchschwaden stiegen aus der Pfanne auf. Lucinda beugte sich etwas vor, und prompt spritzte ihr Fett an die Brille. Sie wollte sie abnehmen, aber ein Bügel hatte sich in ihrem Haar verfangen. Fluchend zerrte sie ihn heraus, und als sie schließlich die Pfanne ergreifen wollte, löste sich ihre Frisur, und das Haar fiel ihr auf die Schultern.
    „Sie kleines dummes Ding!“ Joe schob sie beiseite, nahm die Pfanne und stellte sie ins Spülbecken. Mit finsterer Miene wandte er sich dann zu ihr um. „Sie sind genauso wenig eine Köchin, wie ich ein Koch bin.“
    „Ja, das heißt nein.“ Flehentlich hob sie die Hände. „Ich will sagen, ich bin …“
    „Ich weiß, was Sie sind, Schätzchen .“
    Das Wort und der Tonfall klangen entsetzlich vertraut.
    „Nein“, flüsterte sie. „Nein, das kann nicht sein. Sie können unmöglich …“
    Er verzog spöttisch den Mund. „Doch, Schätzchen , der bin ich. Und falls Sie einen Beweis brauchen …“
    Noch bevor sie etwas erwidern konnte, zog er sie in die Arme und küsste sie.

5. KAPITEL
    Er, Joe, hatte nicht vorgehabt, Lucinda zu küssen. Warum sollte er eine verlogene Blondine küssen, die kaum Skrupel und keine Moral hatte?
    Der Grund lag auf der Hand. Es gab keine bessere Methode, um ihr zu beweisen, dass er wusste, wer und was sie war. Dass er sie erkannt hatte und ihr auf die Schliche gekommen war. Dass er derjenige war, der sie am Vorabend geküsst hatte.
    Sie wehrte sich und versuchte, das Gesicht abzuwenden. Aber er ließ es nicht zu. Er war noch nicht fertig mit ihr, und bis dahin würde er sie weiter in seinen Armen halten.
    Er spürte ihren zarten Körper an seinem, ihre Brüste an seiner Brust. Und ihr Mund erschien ihm so verlockend, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte.
    „Sie Mistkerl!“, schrie Lucinda wütend, als sie es endlich geschafft hatte, seinen Lippen zu entkommen. „Lassen Sie mich los!“
    Das würde er, dessen war Joe sich sicher. Er hatte noch nie daran geglaubt, dass eine lesbische Frau sich eines anderen besinnen könnte, wenn sie von dem richtigen Mann umarmt wurde. So etwas gab es nicht.
    Er würde sie jede Minute, jede Sekunde loslassen.
    Er stöhnte auf, fasste in ihr seidiges Haar und küsste sie erneut.
    „Sie …“, stieß sie hervor. „Sie …“
    „Richtig, Schätzchen“, sagte er leise an ihren Lippen. „Ich.“
    Zornig funkelte sie ihn an. Doch als er ihr tief in die Augen blickte, bemerkte er, wie der wütende Ausdruck darin verschwand und sich etwas anderes darin spiegelte, das ihm einen Moment lang den Atem raubte.
    „Ich sagte, Sie sollen mich loslassen“, erklärte sie leise und umfasste seine Handgelenke. „Lassen Sie mich los.“
    Ihre Stimme bebte, und Lucinda schloss die Augen. Joe sah, wie sie die Lippen leicht öffnete, und neigte wieder den Kopf, um sie zu küssen. Ihr Mund fühlte sich warm und weich an. Sie stöhnte, und Joe meinte, auch sich stöhnen zu hören.
    „Lucy“, flüsterte er und spürte ihre Hände in seinem Haar. Er erforschte mit der Zungenspitze ihren Mund, schmeckte sie und roch ihren betörenden Duft, eine Mischung aus Gardenien, wilden Rosen und Veilchen. Er verlangte nach mehr und zog sie näher an sich. Unwillkürlich schmiegte sie sich an ihn, sodass ihre Körper zu einer Einheit verschmolzen. Er spürte

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