Julia Festival Band 86
um. „Okay, es sieht etwas unordentlich aus, aber ich hatte noch keine Zeit aufzuräumen.“
„Sie haben ein Chaos veranstaltet“, erklärte er, als wäre er ein Meister im Ordnung halten. „Und Sie haben dagesessen und mich glauben lassen, Sie hätten sich geschnitten, während alles nur ein Witz war?“
„Mein Kochen ist kein Witz, Mr. Romano.“
„Das ist Ansichtssache, Miss Barry.“ Joe lächelte matt. „Überhaupt, seit wann reden wir uns wieder mit Nachnamen an?“
„Ich dachte, es wäre eine gute Idee, da wir übereingekommen sind, dass ich den restlichen Monat Ihre Köchin bin.“
„Ich verstehe. Sie halten also etwas davon, sich in eine Rolle hineinzufinden?“
Lucinda kniff die Augen zusammen. Seine Stimme hatte kühl geklungen, und unter seinem Blick wurde ihr etwas unbehaglich zumute. „Ja. Ja, das tue ich.“ Sein Lächeln ließ ihr Herz bis zum Hals schlagen.
„Wir sind auch übereingekommen, dass Sie vorgeben, meine Verlobte zu sein.“
„Ich verstehe nicht, was das mit der momentanen Situation zu tun hat.“
Auch ihm war es nicht klar. Er wusste nur, dass diese Frau sein Haus allem Anschein nach fast wieder niedergebrannt hätte. Dass sie etwas Ungenießbares gebacken hatte, über das er sich auch noch freuen sollte. Und dass sein Herz beinah stehen geblieben wäre, als er gedacht hatte, sie wäre verletzt.
Ja, und dann war da ihr Finger gewesen, den er noch immer an seinen Lippen zu spüren meinte.
Joe machte einen Schritt auf sie zu. „Es hat sehr viel damit zu tun“, erwiderte er leise.
„Nein, das hat es nicht.“ Warum sah er sie nur so an? „Es gibt keinen Zusammenhang.“
„O doch.“ Er ging noch weiter auf sie zu. „Sie sagten, Sie würden sich gern in eine Rolle hineinfinden.“
„So habe ich es nicht gesagt.“ Lucinda schluckte und wäre am liebsten etwas zurückgewichen, aber der Tresen hinderte sie daran.
Joe legte die Hände rechts und links von ihr darauf. „Wie denn, Miss Barry?“
„Ich sagte …“ Ihr stockte der Atem, als Joe sich zu ihr beugte und dicht an ihrem Ohr hörbar die Luft einsog. „Was … was tun Sie?“
„Ich rieche Ihren Duft“, antwortete er rau.
Lucinda erbebte.
„Er gefällt mir, Lucy.“
„Ich heiße Lucinda.“
„‚Lucy‘ passt sehr gut zu Ihnen.“ Warum hatte er das erst jetzt bemerkt? „Sie duften nach Blumen.“ Flüchtig berührte er mit den Lippen ihren Hals. „Nach einem Sommergarten.“
„Mr. Romano …“
„Joe.“
„Joe. Ich … ich finde, das ist kein passendes Verhalten zwischen Köchin und Arbeitgeber.“
Joe lachte leise, und sie spürte seinen warmen Atem am Ohr.
„Aber zwischen Verlobten ist es das.“
Sie schloss die Augen. „Ich bin nicht Ihre Verlobte“, erwiderte sie leise. Diese Stimme konnte unmöglich ihr gehören.
„Doch, das sind Sie.“ Er legte ihr die Arme um die Taille und faltete die Hände auf ihrem Rücken. „So lautet der Handel. Schon vergessen? Sie haben eingewilligt, die Rolle zu spielen.“
„Genau. Ich habe eingewilligt, sie zu spielen, nicht …“
„Seien Sie still“, sagte er leise und presste schnell die Lippen auf ihre.
Lucinda reagierte nicht. Lass dich nicht verführen, ermahnte sie sich stumm, der Kuss ist völlig bedeutungslos und gehört für ihn mit zum Spiel, wie du weißt.
Warm und weich spürte sie seinen Mund auf ihrem, seine starken Arme, seinen muskulösen Körper …
„Lucy“, flüsterte Joe. „Küss mich.“
Und sie tat es.
Sie hörte jemanden seufzen. War das etwa sie gewesen? Dann hörte sie Joe aufstöhnen. Sie hörte auf zu denken und gab sich seinem Kuss hin.
Er spürte sein brennendes Verlangen, wollte sie so sehr, jetzt, dass ihm selbst tausend kalte Duschen nicht mehr helfen würden. Er fühlte, wie sein Blut in den Adern pulste, hämmerte, und wollte sich etwas zurücknehmen, um Lucinda auszuziehen, sie zu erforschen und ihr in die Augen zu sehen, während er sie erregte.
Mach langsam, forderte er sich stumm auf, zerrte aber schon ihre Arme aus der Jacke. Langsam, ermahnte er sich erneut, doch seine Hände öffneten bereits den Reißverschluss ihres Kleids. Mach langsam, verdammt, hätte er beinah laut gesagt, aber Lucinda rief stöhnend seinen Namen, erbebte in seinen Armen, blickte ihn an …
„Lucy“, flüsterte er.
Er schob die Hände unter ihr Kleid und umschloss ihre Brüste. Und dann hörte er, wie sie den Atem anhielt, als er mit den Daumen ihre aufgerichteten Spitzen liebkoste.
„Lucy“, wiederholte
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