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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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findet, der sie heiraten möchte?“
    „Ich habe nur …“ Joe strich sich durchs Haar. „Egal, Ihr Privatleben geht mich nichts an.“
    „Das stimmt.“ Kühl sah sie ihn an. „Ihr Frühstück wird dann fertig sein.“
    „Nein danke, Blon… Lucinda. Ich … ich habe meine Ansicht übers Kochen geändert. Es ist nicht nötig …“
    „Doch, das ist es.“
    „Nein. Es reicht … wenn Sie meine Verlobte spielen.“
    „Ihre Geliebte, meinen Sie wohl.“ Sie tippte ihm auf die Brust und funkelte ihn an. „Ist das Ihre Vorstellung, wie ich mir mein Geld verdienen soll, Romano?“
    „Ja.“ Er wich einen Schritt zurück. „Das heißt nein. Ich erwarte, dass Sie die Rolle spielen, die Sie akzeptiert haben.“
    „Der Handel lautete, dass ich vorgebe, Ihre Verlobte zu sein, und in der übrigen Zeit koche. Und genau daran werde ich mich halten. Haben Sie das begriffen?“
    Joe blickte sie an. Die Kochmütze war ihr etwas in die Stirn gerutscht. Lucinda sah wütend, lächerlich und fast unglaublich schön aus. Am liebsten hätte er ihr die Jacke und das Kleid ausgezogen und sie hier in der Diele geliebt!
    „Ja“, antwortete er, schob sie beiseite und verließ das Haus, ohne sich wie üblich aufgewärmt zu haben.
    Was ihm seine Muskeln gründlich verübelten, wie er feststellte, als er die Straßen entlangjoggte. Doch diese Schmerzen machten ihm nicht so viel zu schaffen wie sein protestierender Verstand.
    Was hatte er sich nur dabei gedacht, diesen verrückten Handel mit Lucinda zu schließen?
    Joe lief einen Hügel hinauf, stoppte auf halber Höhe und kehrte wieder um. Genug war genug. Er wusste, wer oder was sie war, konnte aber nicht die Hände von ihr lassen. Ihr war es klar, und sie schlug Kapital daraus. Warum sonst hatte sie diese weiße Kleidung angezogen? Natürlich um ihn zu reizen. Sie musste wissen, dass er bei ihrem Anblick nur daran denken konnte, wie sie ohne ihr Köchinnenoutfit aussah.
    Sobald er nach Hause käme, würde er ihr einen Scheck über die vereinbarte Summe ausstellen und ihr sagen, sie solle gehen. Nonna würde er auf eine andere Weise eine Lektion erteilen. Eine Lektion, deren Auswirkung nur sie betraf und ihm keine schlaflosen Nächte eintrug oder ihn permanent der Zerreißprobe aussetzte, seine vermeintliche Köchin entweder zu erwürgen oder in sein Bett zu ziehen.
    Kaum hatte er die Haustür aufgemacht, blieb er stehen und runzelte die Stirn. Was roch er denn da? Es roch weder gut noch schlecht. Es roch einfach anders. Irgendwie nach Schokoladenkeksen und Speck und …
    „Lucinda?“
    Und verbranntem Gummi, dachte er dann und rannte los.
    „Lucinda? Blondie, sind Sie …?“
    Ihm blieb fast das Herz stehen. Die Küche war voller Rauch. Der Backofen war geöffnet, und irgendetwas Schwarzes lag davor auf dem Boden. Überall standen Töpfe und Schüsseln herum, und in der Spüle türmte sich das Geschirr. Dann sah Joe Lucinda, die auf einem Barhocker am Frühstückstresen saß und den Kopf – samt Kochmütze – in den Armen barg.
    „Blondie?“ Joe drehte sie zu sich, und die alberne Kochmütze fiel herunter, als Lucinda zu ihm aufblickte. Erneut blieb ihm fast das Herz stehen, als er ihre verschmierten Wangen bemerkte und den bösen Schnitt über ihrer Lippe. „Was ist passiert? Haben Sie sich verbrannt?“ Er zog sie vom Stuhl und in seine Arme. „Ganz ruhig. Nicht aufregen. Ich fahre Sie in die Notaufnahme. Dort wird man den Schnitt nähen.“
    „Welchen Schnitt?“
    „Den über Ihrer Lippe. Aber keine Panik. Er scheint nicht sehr tief zu sein.“
    Lucinda lächelte und fuhr sich mit der Zunge über die rote Stelle. „Himbeere“, sagte sie und lachte.
    „Himbeere?“, wiederholte er entgeistert.
    „Ja.“ Sie strich mit dem Finger noch einmal über das verbliebene Rot und hielt ihn ihm hin. „Sehen Sie?“
    Er blickte erst auf ihren Finger und anschließend auf ihren Mund. Lucinda legte ihm den Finger auf die Lippen, und er leckte vorsichtig daran.
    „Ja, das stimmt.“
    „Natürlich. Ich habe Ihnen Himbeer-Schokoladen-Gebäck zum Frühstück gemacht, Mr. Romano. Na ja, genau genommen heißt es Pain au chocolat.“ Sie befreite sich aus seinen Armen, langte hinter sich auf den Tresen und präsentierte ihm ein Gebilde, das wie eine entstellte Auster aussah. „Ich habe ein wenig experimentiert und Marmelade …“
    „Soll das heißen“, fragte er bedächtig, „dass das ganze Chaos durchs Backen entstanden ist?“
    „Wieso Chaos?“ Flüchtig blickte sie sich

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