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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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straffte sich. „Wenn Sie mich noch einmal Blondie nennen, kündige ich.“
    Irgendwie strahlt sie Würde aus, dachte Joe, während er sie betrachtete. „Wenn Sie kündigen, bekommen Sie kein Geld.“
    „Geld ist nicht alles.“
    O doch, zumindest für sie. Warum zeigte sie Männern sonst ihren herrlichen Körper? Warum hatte sie den Job als Köchin bei ihm angenommen, wenn sie so viel vom Kochen verstand wie er von der Herzchirurgie?
    Fragen über Fragen, doch er stellte sie nicht. Die Antworten gingen ihn nichts an. Er wollte seiner Großmutter eine Lektion erteilen, und das würde ihm am besten gelingen, wenn er Blondie als seine Verlobte im Haus behielt.
    „Okay.“ Joe zuckte die Schultern. „Schluss mit ‚Blondie‘.“
    „Gut“, erwiderte Lucinda und machte die Tür zu.
    Und während er noch überlegte, wie es wohl wäre, Tür an Tür mit ihr zu schlafen, hörte er, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.

8. KAPITEL
    Was tat ein Mann, der eine unerwünschte Frau im Haus hatte?
    Na ja, dachte Joe, als er Stunden später in seinem Bett lag, das stimmt nicht so ganz. Er hatte sie schließlich aufgefordert zu bleiben. Sie hatten einen Handel geschlossen, der für sie beide vorteilhaft war. Er würde Nonna eine Lektion erteilen, und Blondie, nein, Lucinda konnte ihre finanziellen Verhältnisse aufbessern.
    Welch ein Name für eine Frau wie sie! Eine Lucinda trug hochgeschlossene Blusen und sprang nicht spärlich bekleidet aus einer Torte. War das vielleicht ihr Künstlername?
    Und nun, Gentlemen, erfreuen Sie sich an Miss Lucinda Barr y.
    Joe runzelte die Stirn und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Was sie macht und mit wem, dachte er grimmig, geht dich nichts an. Aber warum lag er dann um vier Uhr morgens hellwach und angespannt in seinem Bett? Warum konnte er nicht aufhören, sich Lucinda vorzustellen, wie sie gleich nebenan schlief – das samtweiche blonde Haar auf dem Kissen verteilt und die dichten, langen Wimpern auf die Wangen gesenkt?
    „Reiß dich zusammen, Romano“, sagte er leise.
    Schließlich war es nicht so, dass er dringend nach einer Frau verlangte. Marilee hatte sich sehr anschmiegsam gezeigt. Doch er war heute Abend kein guter Gesellschafter gewesen. Seine Gedanken waren immer wieder zu Lucinda zurückgekehrt. Ob ihre Tür noch immer abgeschlossen war? Ob Lucinda vielleicht so lange wach blieb, bis sie hörte, dass er nach Hause gekommen war? Irgendwann hatte er sich dann mit Kopfschmerzen entschuldigt.
    „Verdammt“, fluchte Joe leise und setzte sich auf.
    Männer bekamen keine Kopfschmerzen. Zumindest er nicht. Er hatte noch nie darunter gelitten. Jedenfalls nicht dermaßen, dass er sich die Gelegenheit hatte entgehen lassen, die Nacht mit einer verführerischen Frau zu verbringen.
    Joe schlug die Decke zurück und knipste die Nachttischlampe an.
    Lucinda hatte nicht gewartet. Sie hatte wahrscheinlich überhaupt nicht gewusst, dass er noch weggegangen war. Im Haus war es dunkel gewesen, und auch unter ihrer Tür hatte kein Licht hindurchgeschimmert. Er hatte sich ausgezogen, unter die Dusche gestellt und das kalte Wasser angedreht.
    „Das ist einfach lächerlich!“
    In seinem Gästezimmer schlief eine Blondine. Na und? Blonde Frauen waren eigentlich nicht sein Typ, waren es noch nie gewesen. Rothaarige waren leidenschaftlicher. Und diese spezielle Blondine nebenan war außerdem eine etwas fragwürdige Person. Im einen Moment spielte sie die kühle, tugendhafte Bostonerin, und im nächsten verging sie in seinen Armen und ließ ihn vergessen, dass er ein kultivierter Mann war. Sie ließ ihn alles vergessen, außer seinem Verlangen, sie zu besitzen. Wenngleich schon hundert andere vor ihm den sinnlichen Mund geküsst hatten, ihren Duft eingeatmet, ihre wohlgeformten Brüste liebkost …
    Joe fluchte erneut, stand auf und stellte sich unter die Dusche. Vielleicht hatte er gar keinen so guten Handel geschlossen.
    War es vernünftig, auf den Handel einzugehen?, fragte sich Lucinda, als sie im Bett lag und starr an die Decke blickte. Wenn er glaubte, seiner Großmutter eine Lektion erteilen zu können, indem er vorgab, mit ihr, Lucinda, verlobt zu sein, warum nicht? Am Monatsende wäre alles vorbei. Keiner würde verletzt werden und sie selbst genug Geld verdient haben, um sich so lange über Wasser zu halten, bis sie einen Job gefunden hatte.
    Seufzend drehte sie sich auf die Seite. Aber wenn alles so einfach war, warum hatte sie dann solche Schwierigkeiten

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