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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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müssen. Seine Nichte verdiente das Beste, was er geben konnte. Und dazu gehörte auch der Schutz vor den Nachstellungen skrupelloser Frauen. Er hatte vor der Tür gestanden und gehört, was die Fremde zu Anna Jane gesagt hatte. Dass sie nichts dagegen hätte, als Prinzessin in einem Schloss zu leben. Er mochte keinen Titel haben, aber er besaß viel Land und Geld. Mehr als genug davon, um eine Frau vom Luxus träumen zu lassen.
    „Wäre es Ihnen lieber, wenn ich in meinem Zimmer bleibe?“, fragte die Frau.
    „Sie sind bei mir zu Gast“, erwiderte er kühl. „Fühlen Sie sich wie zu Hause.“
    „Schade, dass wir deinen Namen nicht kennen“, meinte Anna Jane. „Wir müssen dich doch irgendwie anreden.“
    Jarrett fielen gleich mehrere Bezeichnungen ein, aber keine davon war für Kinderohren geeignet.
    Die Frau zuckte mit den Schultern. „Glaub mir, ich wäre auch froh, wenn ich es wüsste.“
    „Vielleicht können wir ihn erraten.“ Die Neunjährige legte den Kopf auf die Seite. „Bestimmt hast du einen hübschen Namen. Wie Heather oder Julia. Oder Sarina? Hannah?“
    „Keiner davon klingt richtig.“
    Anna Jane überlegte weiter. Jarrett beobachtete die Fremde und fragte sich, was sie sich von ihm wohl erhoffte. Oder von Anna Jane?
    Er ließ den Blick von ihren nackten Füßen zu den wohlgeformten Waden wandern, dann zu den halb unter dem Bademantel verborgenen Schenkeln. Ihr Oberkörper steckte in dem flauschigen Frottee, aber er dachte daran, wie sie am Strand ausgesehen hatte, nur mit Shorts und dem Badeanzug bekleidet. John hatte recht, sie besaß eine hinreißende Figur. Ihr Gesicht war anmutig, selbst mit den blauen Flecken. Sie sah noch jung aus, Mitte zwanzig etwa.
    In ihm regte sich etwas. Eine Sekunde lang glaubte er, sie wiedererkannt zu haben, doch dann spürte er, dass es etwas weitaus Schlimmeres war. Etwas Gefährlicheres.
    Begehren. Ein heißer Windstoß wehte über sein schlummerndes Verlangen und sorgte dafür, dass es sich im Schlaf bewegte. Das war das Letzte, was er brauchte, und er unterdrückte es unbarmherzig. Sollte er eine Frau wollen, würde er in die Staaten zurückkehren und eine finden, die zu ihm passte. Eine, die begriff, dass es mit ihm keine dauerhafte Beziehung geben konnte.
    Aber er würde nicht fliegen. Nicht nur deshalb, weil er Anna Jane nicht allein lassen wollte. Er wusste auch, dass die Art von Frau, die er sich normalerweise suchte, ihm jetzt nicht helfen konnte.
    „Keiner davon klingt richtig?“, fragte Anna Jane enttäuscht.
    „Tut mir leid. Ich wünschte, er würde mir einfallen.“ Die Frau rieb sich die Schläfen. „Ich kann es nicht glauben. Es macht einfach keinen Sinn.“
    Was du nicht sagst, dachte Jarrett grimmig.
    „Dann müssen wir einen neuen aussuchen“, verkündete Anna Jane. „Hast du einen Lieblingsnamen?“
    „Entscheide du.“
    „Onkel Jarrett?“
    „Ich halte mich da heraus.“
    Das Mädchen spitzte die Lippen. „Du warst im Wasser, also so etwas wie eine Meerjungfrau. Wenn wir dich nun Arielle nennen? Das ist die Meerjungfrau im Disney-Film.“
    „Arielle?“, wiederholte die Frau. „Schön. Wenn er dir gefällt.“ Sie sah Jarrett an. „Irgendwelche Einwände?“
    „Nein.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Ich muss einen Anruf nach Kalifornien tätigen. Wir sehen uns um zwei beim Essen.“
    „Kann ich bei Arielle bleiben?“, bat Anna Jane.
    Er schaute ihr in die Augen. Sie verlangte so wenig. Wie sollte sie ahnen, dass ihre Besucherin nicht das war, was sie vorgab? Er nickte und ging hinaus.
    Arielle. Es war nur ein Name, und doch passte er zu der Frau. Er wollte nicht über den Grund nachdenken. Und auch nicht darüber, warum Anna Jane die Fremde mochte. Er wollte nicht, dass das Kind enttäuscht wurde. Die Kleine hatte schon so viel durchgemacht.
    Er überlegte, ob er zu „Arielle“ gehen und sie warnen sollte. Er tat es nicht. Vor allem weil sie sich so gut mit seiner Nichte verstand. Besser als er. Er spürte, dass Anna Jane etwas von ihm brauchte, aber was?
    Ich esse meistens allein. Er musste an Anna Janes Worte denken. Er hatte nicht gewollt, dass sie sich einsam fühlte. Aber seine Hotels standen in aller Welt, und die Zeitunterschiede bedeuteten, dass er selbst nachts telefonieren musste. Hatte er sie wirklich so oft allein essen lassen?
    Ja, das hatte er. Zu viele Konferenzgespräche, zu viel Arbeit. Er hatte Anna Jane vernachlässigt. Das würde sich ändern. Als Erstes musste er den rätselhaften Gast

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