JULIA FESTIVAL Band 95
sie leise und beugte sich näher.
Patrick legte eine Hand auf ihren Rücken und neigte den Kopf zu ihrer Seite. „Was denn?“
„Versprich mir, es niemandem zu erzählen. Vor allem Kayla nicht.“
Einen Moment war er verwirrt. Dann hellte seine Miene sich auf. „Du hast mein Wort. Worum geht es?“
„Kayla hatte sich wahnsinnig in dich verliebt, als sie vor sieben Jahren bei dir anfing.“
Anstatt darüber zu lachen, wurde Patrick ernst. „Dann hat sie es gut verborgen. Ich hatte keine Ahnung davon. Seit wann hat sie es überwunden?“
Diesmal war es Kayla, die sich unbehaglich fühlte. Sie hatte nichts dagegen, die Wahrheit auszusprechen. Aber sie wusste nicht recht, was die Wahrheit war. Seit wann hatte sie diese Verliebtheit überwunden? Hatte sie es überhaupt?
Patrick löste das Problem, indem er ihre Hand nahm und sie vorsichtig drückte. „Du versuchst, meine Gefühle zu schonen. Sie war innerhalb von einer Woche über mich hinweg.“
„Bei Weitem nicht.“
Er zuckte mit den Schultern. „Kayla und mir macht es großen Spaß, uns gegenseitig zu necken. Ich muss dir auch etwas gestehen. Sie glaubt, dass ich für Rothaarige schwärme.“
Ihr Herz klopfte etwas heftiger. „Und das stimmt nicht?“
„Nein. Mir gefallen besonders …“ Er hob die Hand und berührte eine ihrer Locken. „Blondinen.“ Er ließ die Hand auf ihre nackte Schulter sinken. „Du bist so schön.“
„Danke“, flüsterte sie und verlor sich ganz in seinem Blick.
Später erinnerte sie sich nicht, wie sie ihre Handtasche genommen und gemeinsam mit Patrick das Restaurant verlassen hatte. Plötzlich standen sie auf dem Kai und blickten auf das dunkle Meer. Die Seitenwand des Gebäudes und ein Holztor bildeten eine schattige Nische, die sie vor den Blicken der anderen Gäste schützte.
Der Augenblick war so magisch, dass Worte unnötig waren.
Langsam senkte Patrick den Kopf zu ihrem Mund. Lippen pressten sich auf Lippen. Kayla atmete Patricks Duft, genoss seinen Geschmack und klammerte sich an seine breiten Schultern. Er legte die Arme um sie und zog sie eng an sich.
Zärtlich streichelte er ihren Nacken. Elektrisierende Schauer durchliefen Kayla, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und vertiefte den Kuss.
Beide öffneten gleichzeitig den Mund. Sie holten tief Luft und verschlangen ihre Zungen zu einem erotischen Tanz.
Kaylas Körper erwachte zu nie gekannter Leidenschaft. Auch ihr Herz durchlebte neue, erregende Gefühle. Sie hatte keinen Namen dafür. Doch das spielte keine Rolle. Es reichte ihr, mit Patrick zusammen zu sein und zu wissen, dass diese Gefühle auch in ihrer Welt vorhanden waren.
Hingerissen schlang sie die Arme um ihn und streichelte seinen kräftigen Rücken hinunter bis zu seinem Hosenbund. Am liebsten hätte sie seinen Po umfasst. Doch weder Kayla noch die angebliche Elissa brachten den Mut dazu auf.
Als könnte Patrick ihre Gedanken lesen, brach er den Kuss ab und atmete heftig aus. „Du hast keine Ahnung, was du mir antust“, stieß er mit vor Leidenschaft heiserer Stimme hervor.
„Wenn es dasselbe ist, was ich erlebe, weiß ich es ziemlich gut.“
Er sah sie an. In der Dunkelheit ähnelten seine Augen unergründlichen Gewässern. Wie es wohl sein würde, darin zu versinken?
„Ich wusste, dass heute ein ganz besonderer Abend sein würde“, sagte Patrick.
„Ich auch. So wie heute habe ich mich noch nie gefühlt.“
Er zog sie fest an sich. „Danke, dass du das sagst.“ Er senkte erneut den Kopf und berührte mit den Lippen ihre Wange, ihr Kinn und schließlich ihren Hals.
Kayla bog den Kopf zurück und vergaß alles um sich herum. Wenn dieser Augenblick doch niemals enden würde.
Patrick küsste die Vertiefung an ihrem Hals. „Ich begehre dich“, murmelte er. „Meine bezaubernde Elissa, ich möchte mit dir schlafen.“
6. KAPITEL
Und was jetzt?, fragte Kayla sich, während sie durch die dunklen Straßen fuhren. Leise Musik erklang aus den Lautsprechern. Stimmungsvolle Melodien, langsam und romantisch. Gehörten sie zu Patricks Plan? Wie sollte es weitergehen?
Patrick begehrte sie. Er hatte sie geküsst und gesagt, dass er mit ihr schlafen wollte. Sie hatte seine Hitze gefühlt und seine Leidenschaft gespürt.
Aber er hielt sie für Elissa.
Kaylas Herz zog sich qualvoll zusammen. Am liebsten wäre sie ausgestiegen und geflüchtet. Wenn sie lange und weit genug lief, könnte sie diesem Elend entrinnen. Und am Ende vielleicht alles vergessen.
Wie konnte Patrick
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