JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY

Vom Netzwerk:

treiben sollen, dass dir keine andere Wahl mehr blieb“, brauste Fallon auf.
    „Du darfst nicht ungerecht sein, Fallon. Ich finde es zwar sehr nett von dir, dass du meine Partei ergreifst, aber ich war zum Teil selbst schuld daran, dass alles so gekommen ist.“
    Fallon runzelte die Stirn. „Er gibt dir also die Schuld? Das ist typisch.“
    „Unsinn. Es ist ganz anders, als du denkst. Cole ist einzigartig. Du solltest einmal sehen, mit wie viel Einfühlungsvermögen er auf die Kinder eingeht.“
    „Also gut. Er kann mit Kindern umgehen. Aber ein lausiger Ehemann ist er trotzdem“, beharrte Fallon.
    „Wir waren beide zu jung“, verteidigte Elissa ihren Mann. „Er trägt nur die halbe Schuld.“
    „Er hat dein Herz gebrochen.“
    „Ich war diejenige, die weggegangen ist.“
    Fallon war noch immer nicht überzeugt. „Habt ihr denn endlich über die Scheidung geredet?“
    Elissa erstarrte. „Nein. Selbstverständlich nicht.“
    „Und warum nicht, wenn man fragen darf? Bist du nicht deshalb zu ihm gefahren?“, fragte Kayla besänftigend.
    Elissa sah von einer zu anderen. „Wie kommt ihr überhaupt darauf?“
    „Nenn uns einen anderen Grund, weshalb du nach so langer Zeit zu ihm zurückgekehrt bist.“ Kayla lächelte erwartungsvoll.
    „Weil …“ Elissa wusste nicht, was sie sagen sollte. „Weil ich die Sache zu Ende bringen will.“
    „Und zu Ende bringen heißt Scheidung, oder etwa nicht?“ Fallon ließ nicht locker.
    „Nein! Ich will mich doch überhaupt nicht scheiden lassen.“
    „Liebst du ihn denn immer noch?“
    „Nein, aber …“
    „Was dann? Sei doch nicht albern, Elissa. Wenn du ihm auch nur irgendetwas bedeutet hättest, wäre er dir gefolgt. Du solltest endlich erwachsen werden. Eine glatte Trennung wäre für euch beide das Beste.“
    Elissa sprang auf. „Nein!“, schrie sie verzweifelt. „Halt endlich den Mund! Wie kannst du wissen, was Cole oder ich empfinden? Kann sein, dass ich ihn nicht mehr liebe. Ich weiß es nicht genau. Aber eins weiß ich sicher. Er bedeutet mir auch heute noch so viel, dass ich nicht bereit bin, ein Leben ohne ihn zu leben. Ich will keine Scheidung.“
    Fallon lächelte zufrieden. „Bist du zu uns gekommen, um das endlich herauszufinden?“
    Elissa sah die Schwester verblüfft an. „Ja. Du hast recht. Aber ich hasse es, wenn du so mit mir redest.“
    „Du meinst, wenn ich dich dazu zwinge, deine Gefühle ehrlich auszusprechen?“
    „Ja. Es ist viel leichter, mit einer Lüge zu leben.“ Elissa rieb sich die schmerzenden Schläfen. „Es macht mich wahnsinnig, in seiner Nähe zu sein. Einerseits möchte ich wieder an seinem Leben teilhaben, andererseits habe ich Angst davor, dass er mir ins Gesicht sagt, dass in seinem Leben kein Platz mehr für mich ist.“
    „Vielleicht denkt er genauso wie du“, sagte Kayla nachdenklich.
    „Vielleicht.“ Elissa verschränkte die Hände im Schoß. „Aber was ist, wenn er mich nicht mehr liebt?“
    „Wie verhält er sich dir gegenüber?“, fragte Fallon.
    „Meistens ignoriert er mich.“ Elissa dachte an ihren Kuss, den er nicht erwidert hatte. Sie hätte sich gedemütigt gefühlt, wenn sie nicht deutlich seine Erregung gespürt hätte. Auch wenn er sein Gesicht bestens unter Kontrolle gehabt hatte, es gab zumindest einen anderen Körperteil, der nicht vom Verstand gelenkt wurde. Auch wenn Cole es nicht hatte zeigen wollen, ihr Kuss und ihre Umarmung hatten ihn erregt.
    „Wenn du Cole gleichgültig wärst, könnte er dich doch einfach wie seine übrigen Angestellten behandeln“, überlegte Fallon nüchtern. „Viel wichtiger ist die Frage, ob du ihn noch liebst oder nicht.“
    „Ich weiß es nicht. Und selbst wenn ich es wüsste, wie könnte ich ihn dazu bringen, mir eine zweite Chance zu geben? Er wird mir nie wieder vertrauen.“
    „Nichts leichter als das“, Kayla schmunzelte. „Männer haben nur eine Schwäche.“
    „Und die wäre?“, fragte Elissa ahnungslos.
    „Du musst ihn einfach verführen. Dann weiß er nicht mehr, wie ihm geschieht.“

6. KAPITEL
    Elissa parkte den Wagen neben dem Hauptgebäude. Endlich war sie zu Hause. Zu Hause war nicht das Waisenhaus und ihr gemütliches Apartment. Zu Hause sein hieß bei Cole sein. Sie eilte auf den Haupteingang zu. Es war kurz nach sieben. Die meisten Kinder würden im Aufenthaltsraum sein. Cole wahrscheinlich auch.
    Richtig. Er saß von Kindern umringt auf der Couch vor dem Fernseher und hatte Gina auf dem Schoß.
    „Wann kommt Elissa wieder