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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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wollte.
    Vielleicht sollte er Elissa einfach auf die Straße setzen. War es nicht die einzige Möglichkeit, wieder zur Ruhe zu kommen?
    Nein! Er konnte sie nicht gehen lassen. Obwohl sie an seinem miserablen Zustand schuld war, obwohl sie ihn bis in seine Träume verfolgte, musste er sich eingestehen, dass er ihre Gegenwart suchte, anstatt sie zu meiden. Er setzte sich zu den Mahlzeiten zu ihr, suchte sie unter irgendwelchen Vorwänden in ihrem Büro auf und beobachtete sie, wenn sie sich mit den Kindern unterhielt. Es war, als könnte er es kaum erwarten, sich die nächste Abfuhr zu holen. Hatte ihm die Zurückweisung im Camp noch immer nicht gereicht? Jeder Psychiater hätte ihn für verrückt erklärt. Und doch, was sollte er tun? Elissa war überall. Wenn er nicht nach ihr suchte, so tauchte sie unvermittelt neben ihm auf und berührte ihn.
    Ja, sie berührte ihn. Sie legte ihm die Hand auf den Arm, berührte wie unbeabsichtigt seine Hand, wenn sie ihm das Salz hinüberreichte, beugte sich über seine Schultern, wenn sie interessiert den Bildschirm seines Computers betrachtete, und ihre weichen Brüste streiften dabei sanft seinen Oberarm.
    Cole befand sich in einem Zustand ständiger Erregung. Erstaunlicherweise gewöhnte er sich allmählich daran, und was ihn noch mehr wunderte, er begann es zu genießen.
    „Störe ich?“ Cole hatte nicht einmal bemerkt, dass Elissa das Zimmer betreten hatte. Schon war sie bei ihm. „He, der Bildschirmschoner ist angestellt? Das bedeutet entweder, dass du für heute fertig bist, oder dass ein Problem aufgetreten ist.“
    Cole betrachtete den schwarzen Bildschirm mit den funkelnden bunten Sternen, in dem er auch ihr Spiegelbild erkannte. Aber auch ohne dies hätte er sich nicht einmal umzudrehen brauchen, um sich von ihrer Nähe zu überzeugen. Der vertraute Duft ihres Parfüms umgab ihn bereits. „Du hast recht, ich arbeite gerade an einer Scheidung.“
    Elissa begann, seinen verspannten Nacken zu massieren. Anstatt sich von ihr loszureißen, ließ er es geschehen. Er beugte den Kopf nach vorn und spürte, wie es ihm besser ging.
    „Hm, das ist großartig. Mach bitte weiter.“
    „Aber da ist noch etwas anderes. Ich sehe es dir an.“
    „Stimmt“, gab Cole unumwunden zu. „Ich habe ein Problem, das mich ziemlich belastet.“
    „Was für ein Problem?“
    „Mein Großvater hat mir geschrieben.“ Im selben Augenblick hätte Cole seine Worte gern wieder zurückgenommen.
    Überrascht hielt Elissa in ihrer Massage inne. „Was schreibt er?“
    Cole schob ihre Hände von seinen Schultern und drehte sich mit seinem Schreibtischstuhl in ihre Richtung. Obwohl ihre Stimme absolut ruhig klang, sah er, dass es ihr naheging. Er starrte Elissa an, als sähe er sie heute zum ersten Mal. Das war nicht die Frau, die er geheiratet hatte. Vor ihm stand eine reife, verständnisvolle Frau, die genau wie er in den vergangenen Jahren manche Lektion hatte lernen müssen.
    Cole mochte diese neue Elissa, die so stark war, dass sie ihn und seine Launen nicht fürchtete, und die nicht jedes Wort von ihm auf die Goldwaage legte. Gleichzeitig entdeckte er an ihr eine für ihn völlig neue Sanftheit und Offenheit.
    „Du wirst es nicht glauben, aber er will, dass ich nach New York komme. Er meint, dass wir schließlich eine Familie seien“, sagte Cole bitter. „Ich frage dich, wo er war, als ich ihn gebraucht habe.“
    „Er ist ein verrückter alter Mann“, entgegnete Elissa. „Ich finde zwar, dass er es nicht verdient hat, dass du ihn mit offenen Armen empfängst, aber …“ Sie hielt mitten im Satz inne. „Du hast mich nicht um meine Meinung gebeten, nicht wahr?“, fragte sie lächelnd.
    „Trotzdem möchte ich sie gern hören.“ Unter einem Stapel Papier zog er einen Brief hervor und gab ihn ihr.
    Elissa vertiefte sich in das ausführliche Schreiben, während Cole sie beobachtete. Die untergehende Sonne fiel durch das Fenster auf ihr goldblondes Haar. Wieder verspürte Cole diese Sehnsucht, die Elissa jedes Mal in ihm hervorrief. Aber letzte Woche im Camp, als er sie geküsst hatte, hatte er seine Lektion gelernt.
    Und doch. Er war nicht unschuldig daran, dass alles so gekommen war. Er hatte ihr durch seine ungestüme Art Angst gemacht. Es war ihm nicht gelungen, sie die angenehmen Seiten der körperlichen Liebe zu lehren. Sie hatte nicht ein einziges Mal sexuelle Erfüllung gefunden – zumindest nicht mit ihm. Der Gedanke daran, dass ein anderer Mann sie vielleicht glücklich gemacht

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