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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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Villa lag am Rand eines tiefen Tals, in dem Pferde auf saftigen grünen Weiden grasten. Sie war von Koppeln umgeben, und in einiger Entfernung schlängelte sich ein kleiner Fluss entlang, der ins Meer mündete.
    Milos hörte, wie Helen den Atem anhielt, als sie das Anwesen sah, und freute sich verrückterweise über ihre Reaktion. Er wollte, dass es ihr gefiel, und außerdem war er natürlich stolz auf das Haus, weil er es nach eigenen Entwürfen hatte bauen lassen.
    Sobald sie vorfuhren, kam Stelios um das Gebäude herum. Zusammen mit seiner Frau Andrea kümmerte der alte Mann sich um das Anwesen. Da er seit einigen Jahren Arthritis hatte, wurde er inzwischen von einigen jüngeren Angestellten unterstützt, die er allerdings ständig daran erinnerte, wer hier der Boss war.
    Nun betrachtete er Helen forschend, und Milos nahm an, dass er bereits Mutmaßungen über die Art ihrer Beziehung anstellte. Schließlich brachte Milos selten Frauen nach Vassilios.
    „ Ya , Stelios“, begrüßte er ihn beim Aussteigen und fuhr ebenfalls auf Griechisch fort: „Würden Sie Andrea bitten, uns etwas zu trinken zu bringen? Wir sind auf der Veranda.“
    „Sigoora, kirieh“, erwiderte der alte Mann, was so viel hieß wie: „Natürlich, mein Herr.“
    Milos nickte und verzichtete vorerst darauf, ihn mit Helen bekannt zu machen. Als er sah, dass sie ebenfalls ausgestiegen war, bedeutete er ihr, ihm die Stufen hinauf ins Haus zu folgen.
    Sie betraten die große, nach oben hin offene Eingangshalle mit dem gläsernen Kuppeldach. Die Treppe, die ins Obergeschoss führte, befand sich in der Mitte, und im Erdgeschoss führten mehrere Türen auf beiden Seiten zu elegant möblierten Wohn- und Essbereichen.
    Milos sah sofort, dass Helen beeindruckt war. Er führte sie einen Flur entlang auf die Rückseite des Gebäudes zur Veranda. Hier lud im Schatten des darüber liegenden Balkons eine gepolsterte Sitzgruppe zum Verweilen ein, mit einer fantastischen Aussicht auf das Meer in der Ferne.
    Helen atmete hörbar ein, als sie den mit Mosaiksteinchen gefliesten Pool hinter der Veranda entdeckte. Geschwungene Steintreppen führten zu der gepflasterten Fläche, die ihn umgab, und ins Wasser. Mehrere Liegestühle luden zum Relaxen ein.
    „Wollen wir uns setzen?“, fragte Milos und deutete auf die Stühle auf der Veranda, doch Helen ging zum Pool.
    Sie wandte ihm den Rücken zu, dabei zeichneten sich ihre Kurven gegen das Sonnenlicht unter ihrem Kleid ab. Er schob die Hände tief in die Hosentaschen und versuchte, sein Verlangen zu zügeln.
    „Die Aussicht ist sehr schön.“ Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    Milos schwieg. Schließlich konnte er ihr schlecht erzählen, was ihn beschäftigte.
    Als er neben ihr ging, eine sanfte Brise ihr eine Strähne ins Gesicht wehte und sie diese zurückstrich, spannte sich ihr Kleid über den Brüsten. Dann befeuchtete sie sich die Lippen. Ob sie wusste, wie aufreizend diese Geste war?
    „Und, warum sind wir nun hier?“, fragte sie.
    Er nahm die Hände aus den Taschen und fuhr sich durchs Haar. „Das weißt du genau. Komm, setzen wir uns, dann können wir miteinander reden.“
    „Du redest, Milos“, konterte sie. „Sag mir, was du denkst, und ich versuche, dir zu antworten.“
    So einfach war es allerdings nicht, wie er sich grimmig eingestehen musste. Plötzlich sah er sie vor sich, wie sie damals gewesen war. Ein großes, schlankes Mädchen in seiner Schuluniform, einem Sweatshirt und Jeans. Er erinnerte sich an seine Reaktion auf sie, als wäre es gestern gewesen und nicht vor vierzehn Jahren …
    Milos trank gerade Tee mit Sheila Campbell, als Helen hereinkam.
    „He, wem gehört die noble Karosse da draußen?“, fragte sie und blieb abrupt stehen, als er sich höflich vom Sofa erhob.
    Es war schwer, zu sagen, wer in diesem Moment in größerer Verlegenheit war. Sheila, die ihn nur widerstrebend hereingebeten hatte, nachdem er ihr eröffnet hatte, dass ihr Exmann ihn schickte. Helen wegen ihrer unbedachten Worte oder er, weil er wusste, dass er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hier war und nie damit gerechnet hätte, dass Sam Campbells Tochter so aussehen würde.
    Denn Helen war umwerfend, eine typische englische Schönheit mit ihren veilchenblauen Augen, dem makellosen Teint und den verführerischen Lippen. Das lange blonde Haar hatte sie im Nacken locker zusammengebunden, und es war sicher genauso seidig, wie es den Anschein hatte. Selbst das marinefarbene Sweatshirt und die

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