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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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engen, verwaschenen Jeans taten ihrer Attraktivität keinen Abbruch.
    Sobald sie seinem Blick begegnete, war Milos klar, dass sie etwas miteinander verband. Er wollte Helen unbedingt näher kennenlernen. Er konnte sich nicht entsinnen, sich je so stark zu einer Frau hingezogen gefühlt zu haben.
    Ihre Mutter machte ihm natürlich einen Strich durch die Rechnung.
    „Das ist Mr. Stephanides“, erklärte sie steif. „Er arbeitet für deinen Vater und macht hier gerade Urlaub. Offenbar hat dein Vater ihn gebeten, uns zu besuchen.“
    Milos beobachtete, wie Helen bei der Erwähnung ihres Vaters erstarrte. „Mein Vater?“, wiederholte sie. „Sie kennen ihn?“ Als er nickte, erkundigte sie sich widerstrebend: „Geht es ihm gut?“
    „Ja“, versicherte er und musste Sam insgeheim recht geben. Helen hatte während der Trennung für ihre Mutter Partei ergriffen. „Und er lässt dich herzlich grüßen. Ich glaube, du hast ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen.“
    „Fast zwei Jahre“, mischte Sheila Campbell sich gereizt ein, weil es ihr offenbar nicht passte, ignoriert zu werden. „Aber das interessiert ihn nicht. Helen weiß, was sie ihrem Vater bedeutet. Das hat er uns unmissverständlich zu verstehen gegeben, als er uns wegen dieser Griechin verlassen hat. Falls Sie hier sind, um für ihn zu vermitteln, verschwenden Sie nur Ihre Zeit, Mr. Stephanides.“
    „Ich bin nicht … das heißt …“ Milos verstummte, denn Sam hatte ihn gewarnt, dass Sheila ihn daran hindern würde, mit Helen zu reden. „Wie ich bereits sagte, mache ich hier Urlaub. Und da ich in England kaum jemanden kenne, hat Sam mir Ihre Adresse gegeben.“
    „Dazu hatte er kein Recht“, sagte Sheila Campbell sofort. „Was ist? Ist seine zweite Ehe auch unglücklich? Er soll ja nicht auf die Idee verfallen, hierher zurückzukehren. Wir kommen sehr gut ohne ihn zurecht, stimmt’s, Helen?“
    „Oh … Ich … Sicher.“ Helen wirkte ein wenig unbehaglich angesichts der Feindseligkeit ihrer Mutter, doch vielleicht bildete er es sich auch bloß ein.
    „Sam geht es gut“, informierte er sie trotzdem und wandte sich dann an Helen. „Das da draußen ist übrigens mein Wagen. Ich freue mich, dass er dir gefällt“, fügte er lächelnd hinzu. „Leider ist er nur gemietet.“
    Lässig zuckte sie die Schultern. „Ich kannte ihn nur nicht, das ist alles.“
    „Helen interessiert sich nicht für teure Autos“, mischte Sheila Campbell sich erneut ein. Sie blickte ihre Tochter an. „Du musst sicher Hausaufgaben machen. Helen besucht das College und ist in der sechsten Klasse, Mr. Stephanides. Sie möchte später studieren.“
    Helen war sichtlich erleichtert, dass sie gehen konnte. Nachdem sie sich von ihm verabschiedet hatte, verließ sie das Zimmer. Milos hätte sie am liebsten zurückgehalten und ihr gesagt, dass er ihretwegen gekommen sei, doch dann hätte ihre Mutter ihr sofort jeden Umgang mit ihm verboten.
    Erst nach zwei Tagen sah er sie wieder.
    Er nahm sich einen anderen, unauffälligeren Leihwagen und parkte am nächsten Morgen in einiger Entfernung vom Haus, um sie auf dem Weg zum College abzufangen. Aber er kam zu spät. Obwohl er den halben Vormittag gewartet hatte, sah er lediglich Mrs. Campbell, die mit dem Wagen wegfuhr, offenbar zur Arbeit.
    Er überlegte, ob er auf Helen warten sollte, doch zum einen wusste er nicht, wo ihre Schule war und aus welcher Richtung sie kommen würde. Und zum anderen würde ihre Mutter misstrauisch werden, wenn sie nicht pünktlich nach Hause kam.
    Am nächsten Morgen war er bereits viel früher vor Ort. Während er einen Becher Kaffee aus einem Schnellimbiss trank, überlegte er, wie lächerlich es war, dass er zu solchen Maßnahmen greifen musste. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich zu rasieren und zu frühstücken.
    Genau wie am Vortag erschien Sheila Campbell als Erste. Sie fuhr rückwärts aus der Einfahrt und in die entgegengesetzte Richtung davon. Milos machte ein finsteres Gesicht. Verdammt, wenn Helen zur Schule musste, nahm ihre Mutter sie dann nicht mit? Er konnte sie unmöglich wieder verpasst haben, denn es war nicht einmal acht Uhr.
    Er wartete bis kurz nach neun. Entweder war Helen ihm erneut entwischt, oder sie hatte das Haus noch nicht verlassen. Womöglich lag sie krank im Bett.
    Jedenfalls hatte er nichts zu verlieren, wenn er zur Tür ging und klopfte. Falls ein Nachbar ihn sah, konnte er sich als Vertreter ausgeben. Es war unwahrscheinlich, dass es Sheila Campbell zu

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