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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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bemerkten. „Ich wünschte, du würdest nicht so reden, Melissa. Schließlich kenne ich den Mann kaum.“
    „Aber er würde dich gern besser kennenlernen“, verkündete ihre Tochter. „Rhea und ich haben euch gestern Abend zusammen gesehen, falls du es vergessen haben solltest.“
    „Wir haben uns nur unterhalten.“ Helen warf ihrem Vater einen gekränkten Blick zu. „Sie hat wirklich eine lebhafte Fantasie!“
    „Lass dich nicht von ihr aus der Fassung bringen.“ Er zwinkerte seiner Enkelin zu. „Sie zieht dich bloß auf. Wir wissen alle, dass Milos gut aussieht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du so naiv bist und ihn ernst nimmst. Melissa, du solltest dich bei deiner Mutter entschuldigen.“
    Nun schmollte Melissa, und Helen mochte gar nicht daran denken, was als Nächstes kommen würde. Zu ihrer Erleichterung sagte sie allerdings nur: „Aber Mum mag Milos. Und er konnte beim Abendessen nicht die Augen von ihr lassen.“
    Sam seufzte, doch Maya ergriff das Wort. „Das bildest du dir ein. Dein Großvater hat recht. Milos hatte schon immer Erfolg bei Frauen, aber glaub ja nicht, er würde sich für eine Engländerin interessieren. Griechen heiraten Griechen. So muss es sein.“
    „Du hast keinen …“, begann Melissa, wurde allerdings von Sam unterbrochen.
    „Vielleicht hat Maya recht“, sagte er. „Ich glaube, Milos will sich nicht noch einmal die Finger verbrennen.“
    Eine Stunde später fand Helen sich auf dem Beifahrersitz des Jeeps wieder. Sam hatte ihnen angeboten, sie zur Villa der Stephanides nach San Rocco zu fahren, nachdem Melissa sich zu ihrer Verblüffung bei ihnen entschuldigt hatte.
    „Wir sind gleich da“, erklärte er unvermittelt und deutete auf eine weiß getünchte Villa, die über den Wipfeln einiger Bäume zu sehen war. „Das da oben ist Aristoteles’ Haus. Die Aussicht ist atemberaubend.“
    Melissa beugte sich vor. „Du warst also schon mal dort?“
    „Schon oft“, erwiderte er. „Du weißt ja, dass die Stephanides entfernt mit Maya verwandt sind.“
    „Sie erinnert uns ja ständig daran“, bemerkte sie. „Entschuldige. Das Haus sieht toll aus.“
    „Ja.“ Er war nicht im Mindesten gekränkt. „Es ist natürlich nicht so modern wie das von Milos, aber es wird dir bestimmt gefallen.“
    Sobald sie auf dem kiesbestreuten Vorhof hielten, kam Rhea heraus, um sie zu begrüßen. Sie trug eine ärmellose Bluse, die in der Taille geknotet war, und einen knöchellangen Wickelrock. Helen stellte erleichtert fest, dass sie an diesem Tag älter aussah, und beobachtete, wie Melissa sie beim Aussteigen musterte.
    Die beiden Mädchen begrüßten sich herzlich, und Rhea bat Sam, auch zum Essen zu bleiben, doch er lehnte höflich ab. Als sie sich von ihm verabschiedete, versprach sie ihm, dafür zu sorgen, dass Helen und Melissa sicher nach Hause kommen würden.
    „Ihr seht beide toll aus“, sagte Rhea, sobald sie in der angenehm kühlen Eingangshalle standen, und deutete auf Melissas Baumwollhose. „Ist die neu?“
    „Ja“, antwortete Melissa stolz. „Und Mums Kleid auch. Gefällt es dir?“
    „Sehr sogar“, erklärte Rhea höflich, aber Helen vermutete, dass sie ein solches Sommerkleid von der Stange nicht einmal im Traum angezogen hätte.
    „Es war nett von dir, uns einzuladen“, sagte sie, um das Thema zu wechseln. „Bei Milos hat es Melissa sehr gut gefallen.“
    „Ja“, erwiderte Rhea langsam. „Aber Sie müssen sich nicht bei mir bedanken.“
    Helen überlegte, was Rhea wohl meinte, als jemand durch den Rundbogen zu ihrer Rechten kam.
    „Nein.“ Milos lächelte Melissa an, die sie triumphierend ansah. „Ich fürchte, es ist meine Schuld. Verzeihst du mir?“
    Einen Moment lang war sie sprachlos. Dann blickte sie von ihm zu Rhea und wieder zu ihm. „Ich dachte … Maya sagte, du würdest heute nach Athen fahren.“
    „Das tue ich auch.“ In dem schwarzen Hemd und den gleichfarbigen Jeans war er so attraktiv wie immer. Er wandte sich an seine Schwester. „Bitte Marisa, uns etwas zu trinken zu bringen. Wir gehen auf die Terrasse.“
    „Ich komme mit, Rhea“, verkündete Melissa sofort.
    „Ist das in Ordnung, Milos?“, fragte Rhea.
    Helen ballte die Hände zu Fäusten, sodass ihre Nägel sich schmerzhaft in die Handflächen bohrten. Warum hatte sie die Einladung bloß angenommen?
    „Hier entlang“, meinte Milos höflich, sobald sie allein waren, und obwohl sie ihm am liebsten gesagt hätte, er solle sich zum Teufel scheren, folgte Helen ihm

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