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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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cremte sich gerade die Arme mit Sonnenmilch ein und runzelte die Stirn. „Sie hat ihn nach ihrem ersten Besuch im Krankenhaus angerufen und gesagt, niemand könne ihr darüber Auskunft geben, wie lange ihre Mutter noch dort bleiben müsse.“
    Für einen Moment schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, stellte er fest, dass Rhea ihn forschend betrachtete.
    „Es tut dir leid, dass sie nicht hier ist“, stellte sie fest. „Warum habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst?“
    „Du irrst dich.“ Doch er blickte zum Pool. „Ich schlage vor, ihr beide bleibt hier, bis Melissas Mutter zurückkommt. Erstens ist hier mehr Platz, und zweitens liebt Melissa das Wasser über alles.“
    Rhea sah ihn ironisch an, und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass Melissa sie genauso beeinflusste wie Rhea sie. „Das wird ihr Großvater niemals erlauben. Er ist fest entschlossen, von nun an eine wichtige Rolle im Leben der beiden zu spielen.“
    „Das bestreite ich ja gar nicht.“
    Sein ärgerlicher Tonfall veranlasste Rhea, ihn nachdenklich zu betrachten. „Bist du in Helen verliebt? Und wenn ja, solltest du es mir dann nicht sagen? Schließlich bin ich deine Schwester. Außerdem scheint ja schon seit einigen Jahren etwas zwischen euch zu laufen.“
    Prompt wandte Milos sich ihr zu. „Das hat Helen dir bestimmt nicht erzählt.“
    „Nein.“ Sie seufzte. „Aber sie hat mir gestanden, dass ihr euch bereits länger kennt.“
    Nun runzelte er die Stirn. „Und was willst du damit sagen?“
    Rhea errötete. „Lediglich, dass du es nicht erwähnt hast, als du uns miteinander bekannt machtest. Ist es ein Geheimnis? Weil Helen damals verheiratet war?“
    Er war entsetzt. „Was genau hat sie dir erzählt?“
    Sie zuckte die Schultern. „Na ja, sie hat eingeräumt, dass sie zu dem Zeitpunkt verheiratet war. Ich glaube, ihr beide hattet eine Affäre.“
    Daraufhin schüttelte er den Kopf. „Nein, das hatten wir nicht.“
    „Aber irgendetwas war zwischen euch. Gib es zu.“ Rhea warf ihm einen wissenden Blick zu. „Ich bin weder dumm noch naiv, Milos. Als sie zugegeben hat, dass ihr euch damals in England begegnet seid, musste ich nur zwei und zwei zusammenzählen.“
    „Und bist auf drei gekommen“, sagte Milos kurz angebunden. „Vergiss es, Rhea. Du hast die falschen Schlüsse gezogen.“
    „Inwiefern? Und warum hast du ‚drei‘ gesagt. Du meinst ‚fünf‘, oder?“
    „Nein, drei“, erklärte er schroff. „ Theos , Rhea, ich habe keine Ahnung, was Helen dir erzählt hat, aber sie war damals nicht verheiratet. Sie war nicht einmal schwanger, wenn du verstehst, was ich meine.“
    Viel später an diesem Abend saß Milos allein auf der Terrasse und leerte eine Flasche Whisky, die eigentlich für seinen Vater bestimmt gewesen war. Aristoteles verlangte immer Single Malt, wenn er zu Besuch kam, und deshalb hatte Milos immer einige Flaschen vorrätig.
    Diesmal brauchte er etwas Stärkeres als seinen gewohnten Ouzo. Er war in gereizter Stimmung, weil er Rhea unbeabsichtigt sein Herz ausgeschüttet hatte. Er hatte nicht vorgehabt, ihr von Melissa zu erzählen, doch es war einfach über ihn gekommen, weil er weder sich noch Helen in einem schlechten Licht erscheinen lassen wollte.
    Und seine Schwester hatte sehr verständnisvoll reagiert und zugegeben, dass ihr die Ähnlichkeit zwischen Melissa und ihr nicht aufgefallen war. Allerdings hatte es ihn nicht gerade bestärkt. Was war, wenn er sich irrte und Melissa doch Richard Shaws Tochter war?
    Das einzig Gute, wenn überhaupt, war, dass Rhea von Sam die Erlaubnis bekommen hatte, mit Melissa in Vassilios zu schlafen. Sie hatte gesagt, sie wolle mit ihrem Bruder über ihre Ausbildung sprechen, und er hatte einen Tapetenwechsel für Melissa befürwortet.
    Inzwischen lagen beide Mädchen im Bett. Seine Haushälterin Andrea war begeistert, weil sie endlich einmal wieder Gäste bewirten konnte. Da sie selbst Kinder und Enkel hatte, freute sie sich immer, wenn seine Geschwister zu Besuch kamen.
    Milos schenkte sich noch einen Drink ein und blickte auf seine Armbanduhr. Im Licht der Laternen, die auf der Terrasse hingen, konnte er sehen, dass es nach Mitternacht war. Zeit zum Schlafen, dachte er, obwohl er eigentlich nicht müde war. Nach den Ereignissen der letzten Tage fühlte er sich zwar erschöpft, war aber zu aufgewühlt und würde sicher kein Auge zutun können.
    „Milos“, ließ sich im nächsten Moment Melissas Stimme vernehmen.
    Er hatte Melissa nicht kommen

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