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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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ist los? Was hat Mom dir gesagt?“ Ärgerlich wandte er sich an Olivia. „Verdammt, Mom, kannst du deine Gefühle nicht ausnahmsweise mal außen vor lassen und an mich denken?“
    „Luis!“, fuhr Christian ihn an, bevor sie etwas erwidern konnte. „Rede nicht so mit deiner Mutter, chico . Wenn sie nicht wäre, würdest du in irgendeiner Klinik liegen und nur von Pflegepersonal versorgt werden. Du bist wirklich undankbar, und ich schäme mich für dich.“
    „Ich brauche deine Zustimmung nicht …“, begann Luis, aber Christian war noch nicht mit ihm fertig.
    „Oh doch, das tust du“, widersprach er finster. „Deine Mutter ist zwar bis zu deinem einundzwanzigsten Geburtstag dein Vormund, aber dein Vater hat mich als Testamentsvollstrecker eingesetzt, und solange du dein Verhalten nicht änderst und anfängst, dich wie ein Erwachsener zu benehmen, muss ich mir vielleicht noch mal überlegen, ob du weiterhin jeden Monat so eine großzügig bemessene Summe bekommst …“
    An diesem Punkt verstummte er abrupt, ein wenig verlegen, weil er die Beherrschung verloren hatte. Allerdings war klar, was er meinte, und obwohl Luis ein wenig schmollte, war ihm offenbar gewusst geworden, dass er sich auf gefährliches Terrain begeben hatte.
    „Ich weiß wirklich zu schätzen, was Mom für mich getan hat“, sagte er leise, nachdem Helen sich unter dem Vorwand, Susannah in der Küche zu helfen, zurückgezogen hatte. „Ich bin schließlich kein Volltrottel. Sie ist toll. Aber ich hatte mich so darauf gefreut, dass du noch ein paar Tage bleibst. Ich dachte, wir könnten zusammen segeln gehen oder so. Du hast doch den Jeep. Wir könnten zum Hafen fahren und einen Katamaran mieten. Ich brauche unbedingt männliche Gesellschaft! Schließlich lebe ich hier ganz allein mit drei Frauen, und das geht mir allmählich auf den Geist.“
    „Du solltest aufpassen, was du sagst“, wies Christian ihn verärgert in seine Schranken, und Olivia seufzte nervös.
    „Helen würde es bestimmt nicht gutheißen, dass du im Jeep durch die Gegend fährst, bevor der Arzt es dir erlaubt“, warf sie ein. „Dein Unfall liegt schließlich erst vier Wochen zurück.“
    „Ach ja?“ Einen Moment bebten Luis’ Lippen. „Ich weiß genau, wie lange es her ist, Mom. Zweiunddreißig Tage und …“
    „Luis …“
    „Du bemitleidest dich selbst“, warf Christian ein, bevor Olivia sich verteidigen konnte. „Und vergessen wir nicht, dass du dir das alles selbst zuzuschreiben hast. Der Polizei zufolge bist du viel schneller gefahren, als erlaubt ist. Du kannst von Glück reden, dass du den Unfall überlebt hast.“
    „Stimmt, wie konnte ich das nur vergessen“, bemerkte Luis bitter, wirkte allerdings nicht mehr so aggressiv.
    Olivia merkte, wie sie schwach wurde. „Hör zu, Luis“, begann sie verlegen. „Ich … ich habe nichts dagegen, wenn Christian seine Meinung ändert und noch ein paar Tage bleibt.“ Unangenehm spürte sie Christians Blick auf sich. „Es kann natürlich gut sein, dass er andere Pläne hat …“ Sie verstummte. „Aber wenn nicht …“
    „Das musst du nicht tun, Olivia.“ Als sie ihn endlich ansah, weil er mit ihr sprach, bemerkte sie seinen unsicheren und zugleich skeptischen Gesichtsausdruck. „Luis hat heute einen schlechten Tag. Er wird darüber hinwegkommen.“
    „Trotzdem …“, wandte sie schnell ein, ohne zu überlegen. „Du kannst gern noch bleiben, wenn du möchtest. Mir macht es nichts aus.“
    Er runzelte die Stirn. „Olivia …“
    „He, sie hat gesagt, dass du bleiben kannst“, unterbrach Luis ihn verzweifelt, weil er seine zweite Chance dahinschwinden sah. „Komm schon, Chris, sag Ja. Ich weiß, dass ich mich wie ein Idiot benommen habe, und es tut mir leid. Es kommt nicht wieder vor, versprochen. Bitte! Bleib noch ein paar Tage hier.“
    „Na ja …“ Wieder wandte sich Christian unsicher an sie, und diesmal konnte Olivia nicht verhindern, dass ihr das Blut in den Kopf stieg. „Bist du dir sicher?“
    „Ja, das bin ich“, erklärte sie energisch, bevor sie aufstand und das Geschirr zusammenräumte. „Entschuldigt mich bitte. Ich gehe den anderen beiden in der Küche helfen.“
    Warum hatte sie das getan?
    Auch am nächsten Morgen zerbrach Christian sich immer noch den Kopf darüber, warum Olivia es sich plötzlich anders überlegt hatte. Noch kurz zuvor hatte sie es gar nicht erwarten können, ihn loszuwerden. Hatte sie ihn nur Luis zuliebe gebeten zu bleiben? Oder hatte sie ihre Meinung

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