JULIA FESTIVAL Band 98
sich. Während er ihren Körper streichelte und küsste, versuchte er an seine Arbeit auf dem Schreibtisch zu denken, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Doch schließlich gab er es auf.
„Ich muss dich haben“, flüsterte er. „Entschuldige, ich kann nicht länger warten.“ Mit diesen Worten schob er sich zwischen ihre Schenkel und drang ganz vorsichtig in sie ein. Er wollte nicht zu schnell vorgehen. Sie sollte die Liebe mit ihm genießen und …
Er hielt inne, als er auf ein unerwartetes Hindernis stieß. „Was …?“
Doch bevor er weiter nachdenken konnte, hatte Kari die Hände an seine Hüften gelegt und forderte ihn voller Verlangen auf weiterzumachen.
Wie konnte er ihr diesen Wunsch verweigern?
Also drang er in sie ein, bis er die Barriere durchbrochen hatte. In diesem Moment spannte sie sich an und stieß einen leisen Schrei aus. Allerdings nicht aus Lust, sondern eindeutig vor Schmerz.
Gage schloss die Augen und hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu sinken.
Kari war noch Jungfrau gewesen!
9. KAPITEL
Gage wollte sich zurückziehen, doch bevor er dazu kam, hatte Kari die Augen geöffnet und hielt ihn fest.
„Nicht“, flüsterte sie. „Es gibt keinen Grund, jetzt aufzuhören.“
Ihm fielen mindestens fünfzig Gründe, oder zumindest ein guter, ein. Aber sie bewegte sich unter ihm, drängte ihn.
„Es ist bereits zu viel passiert“, beschwor sie ihn. „Es gibt kein Zurück mehr.“
Das waren nicht die Worte, die er jetzt gern gehört hätte. Allerdings hatte er bereits den Punkt erreicht, an dem es keine Rückkehr mehr gab, und so ließ er sich gehen. Er stöhnte auf, als sie sich erneut bewegte, und wusste, dass er verloren war.
Schwer atmend nahm er ihren Rhythmus auf, und ein Beben lief durch seinen Körper, als er zum Höhepunkt kam. Glücklicherweise hatte er für Schutz gesorgt und ein Kondom benutzt.
Ohne ein Wort zu sagen, rollte er schließlich von ihr herunter und ging ins Badezimmer. Dann legte er sich ebenso schweigend wieder neben sie und hoffte, dass es wenigstens in den nächsten vierundzwanzig Stunden keine weiteren Überraschungen mehr geben würde. Er glaubte nicht, dass er noch eine Neuigkeit überleben könnte. Jetzt musste er sich erst mal mit der letzten auseinandersetzen.
Vorsichtig schaute er zu Kari hinüber. Sie lag auf der anderen Seite des Bettes und sah ihn besorgt an. Er hätte ihr jetzt gern gesagt, wie wütend er darüber war, dass sie ihm nichts gesagt hatte, aber er wollte, dass sie ihr erstes Mal in guter Erinnerung behielt. Also schluckte er seine Wut herunter und erinnerte sich daran, wie samtweich sich ihre Haut angefühlt und wie sehr sie ihn erregt hatte. Er lächelte und strich ihr sanft über die Wange.
„Willst du mir nicht sagen, warum?“, fragte er ruhig.
„Warum ich noch Jungfrau war? Warum ich dich ausgewählt habe? Warum gerade jetzt?“
„Du kannst mit jeder Frage beginnen. Sie interessieren mich alle.“
Ihre Wangen waren gerötet. Ob von der eben erlebten Leidenschaft oder aus Verlegenheit, das konnte er nicht sagen. Mit dem zerzausten Haar und den leicht geschwollenen Lippen sah sie aus, als wenn sie die Liebe genossen hätte. Ganz und gar nicht wie eine Jungfrau.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hatte nie geplant, so lange Jungfrau zu bleiben. Irgendwie hat sich das so ergeben.“
„Erzähl weiter“, forderte er sie auf.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Natürlich bin ich in New York mit Männern ausgegangen. Aber ich hatte das Gefühl, dass die meisten Männer nur das Model meinten und nicht mich. Also wurde ich sehr vorsichtig. Die meisten Männer gaben auf, bevor ich überhaupt eine Chance hatte, mit ihnen ins Bett zu gehen.“
„Ihr Pech.“
Sie lächelte. „Das habe ich auch gesagt. Es gab einige Momente, in denen ich bereits ziemlich weit gegangen war. Ich meine Petting und so etwas, aber irgendwie ist es trotzdem nie dazu gekommen.“
Er wusste nicht, was er von dieser Erklärung halten sollte.
Er hatte immer bedauert, nicht ihr erster Mann sein zu können. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass er doch noch eine zweite Chance bekommen könnte.
„Das erklärt, warum du noch Jungfrau warst“, sagte er. „Aber warum jetzt? Warum mit mir?“
Sie zog mit dem Zeigefinger das Muster der Bettwäsche nach. „Ich wollte das erste Mal unbedingt mit jemandem erleben, den ich mag und respektiere. Allerdings stellte sich das als schwierig heraus. Ich habe nicht geplant, dass der heutige Abend so
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