JULIA FESTIVAL Band 98
endet. Aber als ich spürte, dass du mich auch wolltest, da …“ Sie räusperte sich und fuhr dann fort. „Es schien einfach der richtige Moment zu sein.“
Gage wusste immer noch nicht genau, was er eigentlich empfand. Kari war nicht berechnend. Sie hatte diese Situation also nicht bewusst herbeigeführt, aber er war trotzdem verwirrt.
„Ich wünschte, du hättest es mir gesagt“, sagte er. „Ich wäre anders vorgegangen, wenn ich es gewusst hätte.“
„Du hättest wahrscheinlich das Weite gesucht“, erwiderte Kari trocken.
Er lachte. „Liebling, wir sind hier in Texas. Wir haben keine Berge, in denen ich mich verstecken könnte.“ Doch dann wurde er ernst und überlegte. Es steckte Wahrheit in Karis Worten, vielleicht hätte er wirklich nicht die Verantwortung übernehmen wollen, ihr erster Mann zu sein.
„Ich wollte keine große Sache daraus machen“, erklärte sie, als ob sie seine Gedanken lesen könnte. „Bist du jetzt böse auf mich?“
„Nein, aber du hast mich ganz schön überrumpelt.“
Sie lächelte. „Das glaube ich. Du hättest den Ausdruck auf deinem Gesicht sehen sollen.“
Er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern zog sie an sich. Was geschehen war, war geschehen. Er mochte keine Kontrolle über das gehabt haben, was geschehen war, aber er würde dafür sorgen, dass es gut weiterging.
„Es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan haben sollte.“
„Das liegt in der Natur der Sache“, meinte sie ruhig und schmiegte sich noch näher an ihn. „Der Rest war aber großartig.“
„Danke.“
Was auch immer gewesen war, sie hatte ihn von seinen Sorgen abgelenkt, und jetzt, da er nackt neben ihr lag, weigerte er sich, an die seltsame Wende zu denken, die sein Leben genommen hatte. Stattdessen konzentrierte er sich ganz auf Karis Duft und ihre samtweiche Haut.
„Möchtest du, dass ich gehe?“, fragte sie plötzlich.
„Wohin?“
„Rüber in mein Haus.“
Er strich ihr über den Rücken und legte die Hand auf ihre Hüfte. „Ich möchte, was immer du magst. Willst du denn die Nacht mit mir verbringen?“
„Hier?“
„Ja, hier in meinem Bett. Es sei denn, du gehörst zu den Menschen, die einem die Decke wegziehen. Dann musst du allein im Gästezimmer schlafen.“
„Ich weiß nicht, ob ich zu denen gehöre.“
„Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir es herausfinden?“
Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Wahrscheinlich hast du recht.“
Er zog die Decke hoch, schaltete das Licht aus, und Kari legte den Kopf auf seine Schulter.
„Gage?“, fragte sie in die Dunkelheit hinein.
„Ja?“
„Danke. Du hast dafür gesorgt, dass mein erstes Mal wunderschön war.“
„Gern geschehen.“
Er zog sie nahe an sich heran und küsste sanft ihren Nacken. Sie seufzte leise und drehte sich um. „Glaubst du, das zweite Mal könnte noch besser sein?“, flüsterte sie.
Er küsste sie innig, während er sanft mit der Hand ihre Brust streichelte. Ihre Knospen waren aufgerichtet, und er spürte, dass sie bereits wieder genauso erregt war wie er.
„Ja, Liebling“, murmelte er und küsste ihren Hals. „Noch viel besser. Lass dich überraschen.“
Am nächsten Morgen erwachte Kari allein in seinem Bett. Der Duft von Kaffee zog durchs Haus, und sie streckte sich genüsslich. Sie fühlte sich wundervoll, und ein prickelndes Gefühl durchströmte sie, als sie an den aufregenden Sex der vergangenen Nacht dachte. Einen besseren Liebhaber als Gage hätte sie sich nicht wünschen können. Aber es war mehr als nur lustvoller Sex gewesen. Gage hatte etwas in ihr berührt, ganz tief in ihrem Inneren. Es war ein Gefühl gewesen, als ob er zu ihr gehörte, als ob er für sie bestimmt wäre und …
Sie schob diese überwältigenden Gedanken rasch zur Seite und ging ins Badezimmer. Nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte, lief sie in die Küche hinunter.
Gage drehte sich um, als sie eintrat, und hielt einen Karton Eier hoch. „Magst du Rühreier?“
„Ja, und den Speck bitte schön knusprig.“
„So wird es gemacht. Der Kaffe ist bereits fertig. Du kannst dir schon eine Tasse nehmen.“
„Gern, danke.“ Nachdem sie sich Kaffee eingegossen und einen Schluck getrunken hatte, deckte sie rasch den Tisch, während er die Rühreier und den Frühstücksspeck zubereitete.
Wenige Minuten später saßen sie sich am Tisch gegenüber, und Gage reichte ihr den Teller mit dem Frühstücksspeck. Kari gefiel es, dass sie so unbeschwert miteinander umgingen. Sie konnte sich nicht
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