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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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gemeißelt wäre. Er wirkte so unnahbar und kalt, dass selbst ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie konnte sich vorstellen, wie Edie jetzt zumute sein musste.
    „Ihr beide solltet euch aussprechen“, fand Kari. „Das ist eine Familienangelegenheit. Ich werde jetzt nach Hause gehen.“
    Gage warf ihr einen kurzen Blick zu. „Du kannst ruhig bleiben. Du weißt bereits genauso viel wie ich.“
    Kari fühlte sich ziemlich unbehaglich in ihrer Haut. „Ich weiß, aber deiner Mutter wäre es wahrscheinlich angenehmer, wenn das in der Familie ausdiskutiert wird.“
    Edie seufzte. „Nein, Kari. Du kannst ruhig bleiben. Gage kann einen Freund gebrauchen.“
    Kari zögerte und nickte dann. Sie war sich nicht sicher, wie sie ihre Beziehung zu Gage beschreiben würde, aber mehr als eine Freundin war sie ganz bestimmt. Sie wies auf den leer geräumten Tisch und bereitete erneut die Kaffeemaschine zu. Niemand sprach, bis Kari zum Tisch kam und sich setzte. Gage wirkte wie eine Steinstatue, und Edie spielte nervös mit einem Taschentuch.
    „Ich weiß, was du denkst“, begann Edie, als der Kaffee in die Glaskanne der Maschine zu tröpfeln begann. „Du glaubst, ich hätte deinen Vater betrogen. Theoretisch betrachtet, stimmt das natürlich, aber das ist nicht die ganze Wahrheit.“ Sie sah ihren Sohn an. „Ich liebte deinen Vater von ganzem Herzen. Vom ersten Augenblick an, in dem ich ihn gesehen hatte, bis zu seinem letzten Atemzug. Und meine Liebe zu ihm wird immer in meinem Herzen bleiben.“
    „Verdammt“, stieß Gage zornig hervor. „Und warum bin ich dann der Sohn eines anderen Mannes?“
    Sie schluckte, wandte den Blick aber nicht ab. „Das Problem begann ein Jahr, nachdem wir geheiratet hatten. Wir wollten eine große Familie haben und hatten uns von Anfang an ein Kind gewünscht. Als ich nicht schwanger wurde, gingen wir zum Arzt. Wir fanden heraus, dass wir keine Kinder bekommen konnten.“

10. KAPITEL
    „Dass Sie keine Kinder bekommen konnten? Aber Sie haben doch zwei“, bemerkte Kari. Erst als die Worte heraus waren, begriff sie, was sie gesagt hatte, und biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Entschuldigung“, murmelte sie.
    Zu ihrer Überraschung umfasste Gage ihre Hand und drückte sie. „Ist schon in Ordnung.“
    Sie lächelte ihn dankbar an, und er wandte die Aufmerksamkeit wieder seiner Mutter zu. „Willst du damit sagen, dass Quinn und ich adoptiert sind?“
    Edie schüttelte den Kopf. „Nein. Wir … es war eine schwierige Situation. Vor dreißig Jahren gab es für unfruchtbare Paare noch nicht so viel Hilfe wie heute. Es war Ralph, der keine Kinder zeugen konnte.“
    „Also bist du auf die Suche nach einem Liebhaber gegangen?“, fragte Gage wütend. Edie zuckte zusammen und wandte rasch ihr Gesicht ab. Kari hatte jedoch die Tränen in den Augen der älteren Frau bemerkt.
    Kari drückte sanft Gages Hand. „Lass deine Mutter ausreden. Du kannst sie immer noch anklagen, wenn alles gesagt ist.“
    Edie schaute von Kari zu Gage, und als er nickte, fuhr sie fort: „Wie ich schon sagte, es gab früher nicht so viele Möglichkeiten. Dein Vater … Ralph und ich hatten nicht viel Geld. Wir überlegten uns, ob wir uns für eine Behandlung entscheiden sollten, sprachen auch über Adoption. Für mich wäre das in Ordnung gewesen, aber er hatte Bedenken. Ihm war es wichtig zu wissen, aus welcher Familie das Kind kam und wer die Eltern waren. Du weißt doch, wie er in dieser Beziehung war.“
    Gage nickte kurz.
    Kari fühlte mit den beiden mit. Sie spürte den Schmerz und die Entfremdung zwischen Mutter und Sohn. Familie und Herkunft waren für Gages Vater enorm wichtig gewesen. Ebenso wie für Gage.
    „Er sagte immer wieder, wie sehr er sich wünschte, dass ich die Erfahrung machte, ein eigenes Kind zu bekommen. Wir kämpften und stritten und weinten zusammen. Es kam sogar so weit, dass er mir androhte, mich zu verlassen. Ich bat ihn, nicht zu gehen. Schließlich schlug er mir vor, dass ich jemanden suchen sollte, der ihm ähnlich sei, und mich dann von diesem Mann schwängern lassen sollte.“
    Gage hob bestürzt den Kopf und starrte seine Mutter an. „Du behauptest, dass es seine Idee war?“ Sein Ton verriet Kari, dass er Edie nicht glaubte.
    „Ich kann es nicht beweisen“, erwiderte sie resigniert. „Aber ich sage die Wahrheit.“
    Kari hielt den Atem an. Sie glaubte Edie. Es lag zu viel Schmerz in ihren Augen, als dass sie hätte lügen können.
    „Erzähl weiter“, forderte Gage

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