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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Freunde. Gage erzählte Kari von Hochzeiten, Scheidungen und Geburten.
    „Ich kann nicht glauben, dass Sally Zwillinge haben soll“, meinte Kari, als sie hinaus auf die Veranda gingen und sich auf die breite Holzschaukel setzten.
    „Zwei Mädchen.“
    Kari stellte ihr Glas auf den Tisch neben der Schaukel, lehnte sich zurück und schaute hinauf zum Sternenhimmel. Es war bereits dunkel geworden, doch es war immer noch heiß und schwül. Ihr leichtes Baumwollkleid schien an ihrer Haut zu kleben, und sie fühlte sich seltsam benommen. Kein Zweifel, das hatte sie der Aufregung in der Bank und dem Wein zu verdanken. Normalerweise trank sie nie mehr als ein Glas, aber heute hatten Gage und sie eine ganze Flasche geleert.
    Gage hatte seine langen Beine ausgestreckt und wirkte völlig entspannt. Weder der Banküberfall noch der Wein schienen bei ihm Spuren hinterlassen zu haben.
    „Erzähl mir von deinem Leben in New York“, forderte er sie auf.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, erwiderte sie. „Als ich dort ankam, fand ich schnell heraus, dass ich nicht das einzige Kleinstadtmädchen war, dem man erzählt hatte, sie sei hübsch. Die Modelagenturen waren überfüllt von jungen Frauen aus der Provinz, die unbedingt Karriere machen wollten. Die Konkurrenz ist dort groß, und die Chance, überhaupt als Model zu arbeiten, ist dagegen sehr gering.“
    „Aber du hast es geschafft.“
    Sie schaute ihn an und wusste nicht, ob er das nur vermutete oder tatsächlich wusste. „Nach dem ersten Jahr bekam ich Arbeit, sogar ziemlich lukrative Aufträge. Ich verdiente so viel, dass ich mein Studium bezahlen und etwas auf die Seite legen konnte. Ich habe mich fürs Lehramt entschieden und vor zwei Monaten mein Examen abgelegt.“
    Gage sah sie prüfend an. „Für eine Lehrerin siehst du aber ziemlich dünn aus.“
    Sie lachte. „Nach den vielen Jahren, in denen ich ständig auf Diät sein musste, fällt es mir schwer, etwas Gewicht zuzulegen. Aber ich gebe mir Mühe.“
    Er ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten, und sie erwartete, dass er eine Bemerkung machen würde, aber stattdessen fragte er nur: „Was für Fächer wirst du denn unterrichten?“
    „Mathematik und Biologie in der Mittelstufe“, erklärte sie.
    „Viele Jungen werden für dich schwärmen.“
    „Sie werden darüber hinwegkommen.“
    „Ich weiß nicht. Ich muss heute noch an Miss Rosens denken. Sie unterrichtete Sozialwissenschaften in der achten Klasse. Ich glaube, ich habe Mädchen nie richtig bemerkt, aber eines Tages betrat sie das Klassenzimmer, und es war um mich geschehen. Sie heiratete dann den Trainer der Footballmannschaft, und ich brauchte ein Jahr, um darüber hinwegzukommen.“
    Kari lachte.
    Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander auf der breiten Schaukel. Das Leben hier ist so erfrischend normal, dachte Kari und genoss die Stille des Abends. Statt Sirenen und Reifenquietschen hörte man hier nur die Grillen zirpen. Jetzt saßen die Einwohner von Possum Landing auf ihren Veranden und bewunderten den Sternenhimmel oder besuchten ihre Nachbarn. Niemand machte sich Sorgen, dass zwei oder drei Gläser Wein am nächsten Morgen leicht geschwollene Lider oder zu wenig Schlaf Ringe unter den Augen verursachen könnten. Niemand würde hier seinen Job verlieren, weil er drei Pfund zugenommen hatte.
    Das hier ist das richtige Leben, erinnerte sie sich. Sie war schon so lange fort, dass sie sich erst wieder daran gewöhnen musste.
    „Warum bist du ausgerechnet Lehrerin geworden?“, fragte Gage plötzlich.
    „Das wollte ich eigentlich immer werden.“
    „Aber erst an zweiter Stelle, direkt nach deinem Wunsch, als Model zu arbeiten?“
    „Genau.“
    Sie wollte dieses Thema nicht weiterführen. Nicht jetzt. Vielleicht könnten sie später mal über die Vergangenheit reden und sich Vorwürfe an den Kopf schmeißen, aber nicht heute Abend.
    „Hast du bereits eine Anstellung?“
    „Nein, aber ich habe mich in Schulen in Texas beworben. In der Nähe von Dallas und Abilene gibt es offene Stellen. Ich habe bereits einige Termine für Vorstellungsgespräche. Deshalb bin ich hier, um das Haus zu renovieren und zu verkaufen. Danach kann ich mit meinem Leben fortfahren.“
    Sie legte eine Pause ein, um ihm die Chance zu geben, etwas zu ihren Plänen zu sagen, aber er zog es vor zu schweigen.
    Was Kari gelegen kam, denn unvermittelt erinnerte sie sich daran, dass er sie auf dieser hölzernen Schaukel das erste Mal geküsst hatte. Und

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