JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
die Rosen.
Gina lächelte und nickte. „Sie sind wunderschön. Vielen Dank“, erwiderte sie leise, ohne den Blick von den Rosen zu wenden. Es waren Dutzende.
„Darf ich euch an unseren Tisch einladen?“, fuhr Alessandro fort und schloss Peter mit ein. „Meine Großmutter würde euch gern persönlich zu dieser wahrhaft hinreißenden Show beglückwünschen.“
„Für Isabella tue ich alles“, sagte Peter sofort. „Ich habe schon immer ihr sicheres Gespür für Qualität bewundert, und mit Gina hat sie zweifellos eine großartige Entdeckung gemacht. Wenn Sie einen Augenblick warten, damit ich mich von unserem Publikum verabschieden kann …?“
„Natürlich.“
Peter wandte sich lächelnd wieder an das Publikum. „Meine Damen und Herren, vielen Dank und gute Nacht. Wir hoffen, Sie nächsten Freitag wieder hier begrüßen zu dürfen … zu den Zugaben“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Das Publikum lachte und applaudierte noch einmal ausgiebig. Peter hakte Ginas Arms bei sich ein und bedeutete Alessandro vorauszugehen. Sie folgten ihm über die Bühne zu den Stufen, die in den Club hinunterführten.
„Wünscht meine kleine Schwester, vor dem großen bösen Wolf beschützt zu werden?“, flüsterte Peter dabei Gina ins Ohr. „Ich kann das arrangieren.“
Sie sah ihn verblüfft an.
Er lächelte ironisch. „Alessandro King ist nicht hier, um Ihrem Gesang zuzujubeln, Kleines.“
„Aus welchem Grund sonst?“
„Um Sie für sich zu gewinnen.“ Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Sind Sie zu gewinnen?“
„Ich weiß es nicht. Das hängt davon ab …“
„Soll ich zur Seite treten und ihm den Weg frei machen?“, fragte Peter scherzhaft.
„Ja!“, entschied Gina spontan.
„Aber vergessen Sie nicht, dass Sie etwas ganz Besonderes sind, Gina“, sagte er plötzlich ernst. „Verkaufen Sie sich nicht unter Ihrem Wert.“
Sie war völlig überrascht, Alessandros eigene Warnung über ihre Verhandlungen mit Peter nun aus Peters Mund zu hören … gemünzt auf Alessandros Interesse an ihr. Augenscheinlich hatte Peter seine Schlüsse daraus gezogen, dass er Alessandro letzten Sonntag vor ihrem Haus angetroffen hatte.
Gina blickte auf den Strauß herrlicher Rosen, den sie im Arm hielt. Musste ein solches Geschenk nicht bedeuten, dass sie Alessandro etwas wert war? Oder versuchte er nur, sie damit zu kaufen, um vielleicht noch eine Nacht mit ihr verbringen zu können?
Sie wollte ihn. Es mochte eine dumme Schwäche sein … Gina betrachtete ihn verstohlen, wie er jetzt vor ihr her zum Tisch seiner Familie ging, und sie sehnte sich danach, ihn zu berühren, sich an ihn zu schmiegen und sich ganz in ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu verlieren.
War es nur Lust, die ihn zu ihr trieb? Ihr Gefühl sagte ihr, dass es mehr sein musste. Die wundervollen roten Rosen sagten ihr, dass es mehr war. Sicher wusste sie nur eines: Sie musste es herausfinden.
16. KAPITEL
Warum sah sie ihn nicht an?
Alessandro stellte Gina seinen Brüdern vor, die sie liebenswürdig begrüßten. Auch seine Großmutter fand genau die richtigen Worte. Gina musste doch wissen, dass er nicht auf eine kleine, heimliche Affäre mit ihr aus war! Trotzdem sah sie ihn nicht an.
Sie legte die Rosen auf den Tisch. Alessandro bemerkte, wie ihre Hand zitterte, und hätte sie so gern beruhigt. Höflich wandte sie sich an seine Großmutter: „Würden Sie mich bitte entschuldigen, Mrs. Valeri-King? Meine Familie ist auch hier und …“
Sie würde gehen. Seine Rosen bedeuteten ihr nichts. Sie hatte nicht einmal vor, sie zu behalten. Allein aus Höflichkeit seiner Großmutter gegenüber war sie zu seinem Tisch gekommen.
Alessandro verspürte den unbändigen Wunsch, sie zu packen und festzuhalten und dann irgendwohin zu entführen, wo er allein mit ihr sein würde.
„Ihre Familie?“, nahm seine Großmutter geistesgegenwärtig das Stichwort auf. „Ich würde sie sehr gern kennenlernen. Alessandro, wärst du so freundlich, sie an unseren Tisch zu bitten?“
„Natürlich“, sagte er sofort, dankbar für diesen Anstoß. Kontrolle! ermahnte er sich. Es war eine gute Idee, ihre Familie kennenzulernen. Am besten sofort, damit Gina gezwungen war, ihn den Menschen vorzustellen, die ihr am nächsten standen. Dann konnte sie ihn nicht mehr ignorieren.
„Danke“, wandte Gina sich bewusst an seine Großmutter, „aber ich weiß nicht, ob sie …“
Kurz entschlossen hakte Alessandro ihren Arm bei sich ein. „Fragen wir sie doch einfach“,
Weitere Kostenlose Bücher