JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
gewisses Maß an Respekt.
Lässig und äußerlich scheinbar ungerührt nahm Peter einen letzten Zug, bevor er die Zigarettenkippe in den Aschenbecher warf. Einen Moment lang sah er Gina nachdenklich an, bevor er sich ganz direkt und herausfordernd an Alessandro wandte. „Tatsache ist, mein Angebot an Gina ist ehrlich und wäre gut für sie. Können Sie das auch von Ihrem behaupten?“
Ehe Alessandro noch richtig begriffen hatte, dass Peter sich wirklich um Gina sorgte, hob der Entertainer grüßend die Hand und winkte Gina zu. „Abgang des großen Bruders“, sagte er spöttisch. „Ich rufe Sie am Montag an, okay?“
Sie nickte. „Danke, Peter.“
Schweigend blickten sie ihm nach, bis er wieder im Club verschwunden war. Seine herausfordernde Frage an Alessandro, ob er auch gut für Gina sei, stand unausgesprochen zwischen ihnen. Aber plötzlich begriff Alessandro, dass Peter Owen ihm den entscheidenden Hinweis gegeben hatte, wie er es schaffen konnte, Ginas Herz für die Wahrheit seiner Gefühle empfänglich zu machen.
Ihr Gesang ist der Ausdruck dessen, was sie ist.
„Was du heute Abend gesungen hast … ‚Love Changes Everything‘, die Liebe ändert alles …“ Alessandro drehte Gina sanft zu sich herum, sodass sie ihn ansehen musste. „Du musst das wirklich glauben, sonst hättest du es nicht so singen können. Du musst wirklich glauben, dass die Liebe alles ändert!“
17. KAPITEL
Liebe?
Gina hatte Mühe, all die widersprüchlichen Gedanken und Gefühle zu sortieren, die sie quälten, seit … seit Alessandro ihr die roten Rosen geschenkt hatte.
Rote Rosen als Zeichen seiner Liebe?
Wilde Hoffnung keimte in ihr auf. Lieber Himmel, konnte es wahr sein? Forschend, bittend blickte sie zu ihm auf … zu dem Mann, nach dessen Liebe sie sich von ganzem Herzen sehnte.
Was sie in seinen faszinierenden blauen Augen las, ließ sie alle Zweifel vergessen. „Was willst du genau damit sagen, Alessandro?“, fragte sie heiser, weil sie ihrem Glück immer noch nicht ganz trauen wollte.
„Ich will damit sagen, dass ich dich liebe, Gina Terlizzi. Und das ändert doch ganz bestimmt alles, was du an Einwänden gegen unsere Beziehung vorgebracht hast.“
Ein warmes Glücksgefühl erfüllte sie und brachte den sehnlichen Wunsch mit sich, alle Verletzungen, die sie sich gegenseitig beigebracht hatten, zu heilen. „Es tut mir leid, dass ich auf Michelle gehört habe“, sagte sie heiser und beschämt von der Macht seiner Gefühle für sie.
„Und mir tut es leid, dass ich mich überhaupt je mit ihr eingelassen habe. Es war nie gut zwischen uns. Nie so gut …“, er streichelte zärtlich ihre Wange, „… wie es zwischen uns ist.“
Gina atmete tief ein. „Woher weißt du, dass es diesmal richtig ist, Alessandro?“
Er zögerte keinen Moment. „Ich wusste es vom ersten Augenblick an. Und die Erkenntnis wird nur noch stärker. Weißt du, Gina, ich habe schon viele Frauen attraktiv gefunden, aber das, was ich für dich empfinde, geht viel tiefer. Du hast mich mitten ins Herz getroffen, Gina …“, er lächelte, „… und bringst es zum Singen.“
Ja, dachte sie, es ist wie Musik … manchmal groß und überwältigend, manchmal zart und leise, aber immer voller Gefühl: leidenschaftlich, zärtlich, fröhlich, stürmisch oder auch traurig.
„Und ich bin mir ganz sicher, dass es kein flüchtiges Feuer ist, das rasch verlöscht“, fügte Alessandro nachdrücklich hinzu. „Es ist etwas ganz Wesentliches, Elementares … nenn es von mir aus das Feuer des Lebens, das du in mir entzündet hast, Gina. Du bist der Mittelpunkt, um das es sich dreht, und ich werde nie zulassen, dass es verlöscht.“
Das Feuer des Lebens … Gina fand das eine passende Beschreibung für die Liebe. Der magische Funke, der Mann und Frau zueinander brachte, die heiße Leidenschaft, aus der schließlich Kinder gezeugt wurden, die Wärme, die das Leben so lebenswert machte. „Ich möchte auch nicht, dass es verlöscht, Alessandro“, sagte sie ehrlich. „Ich habe mich im Grunde nur in den Vertrag mit Peter gestürzt, weil ich Angst vor der Leere in meinem Leben hatte … ohne dich.“
„Aber ich bin da. Ich werde immer für dich da sein.“
Sie blinzelte gegen die Tränen an. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe. Michelle hat Dinge gesagt, die mir so einleuchtend vorkamen. Zum Beispiel, dass wir aus völlig unterschiedlichen Welten stammen. Ich bin …“
„Perfekt. Du bist alles, was ich mir wünsche, Gina.
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