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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Schloss ausgerichtet, und es hatte nie auch nur eine einzige Klage hinsichtlich der Bewirtung gegeben. „Überlass das ruhig mir, Antonio. Kümmere dich in aller Ruhe um die Probleme auf der Plantage.“
    „Danke, Nonna. Ich komme dann vorbei, sobald ich alles erledigt habe.“

    „Hannah O’Neill?“ Die Empfangssekretärin betrachtete sie interessiert. „Wie gut, dass Sie etwas zu früh dran sind. Mr. King ist leider wegen dringender Geschäfte unabkömmlich, deshalb soll ich Sie zum ‚King’s Castle‘ schicken, wo Mrs. Valeri-King Sie zum Vorstellungsgespräch empfangen wird.“
    „Gut!“ Hannah lächelte unbefangen. „Wenn Sie mir netterweise den Weg beschreiben würden …?“
    Die Empfangssekretärin machte große Augen. „Sie kennen ‚King’s Castle‘ nicht?“
    Wurde das erwartet? „Oh, ich bin eben erst in Port Douglas angekommen und muss mich noch zurechtfinden“, entschuldigte sich Hannah rasch. „Ehrlich gesagt, habe ich mich geradewegs hier zum Yachthafen begeben. Was für ein malerischer Ort!“
    „Ja, sicher. Also schön, folgen Sie der Wharf Street weiter den Hügel hinauf, und Sie können das Schloss gar nicht verfehlen. Vom Besucherparkplatz führen Stufen hinauf.“
    Ein richtiges Schloss! Hannah wollte ihren eigenen Augen nicht trauen, als sie fünfzehn Minuten später oben auf den Stufen anlangte. Es gab sogar einen mit Mosaiken verzierten Turm! Man fühlte sich fast wie ins Mittelalter versetzt, wobei allerdings die säulenbewehrte Loggia vor dem gewaltigen Gebäude eher an das antike Rom erinnerte. Ein erstaunlicher, imposanter Bau, errichtet auf der Kuppe einer Anhöhe mit einem herrlichen Ausblick auf das Meer hier im Norden von Queensland.
    Hannahs Neugier war sofort geweckt. Was für Menschen besaßen und bewohnten dieses Schloss? Auf jeden Fall ist ein beträchtliches Vermögen erforderlich, um ein solches Anwesen zu unterhalten, überlegte Hannah, während sie den Blick über die gepflegten Rasenflächen und den parkähnlichen, tropischen Garten schweifen ließ. Ein Ort wie dieser war meist auch mit einer interessanten Geschichte verknüpft. Vielleicht konnte sie Mrs. Valeri-King während des Vorstellungsgesprächs etwas davon entlocken. Die meisten Menschen redeten gern über sich, und je weniger sich das Gespräch auf sie, Hannah, konzentrieren würde, desto besser.
    Etwas überrascht bemerkte Hannah die elegante alte Dame, die draußen auf der Loggia neben einem kunstvollen Marmorspringbrunnen saß. Vor ihr auf dem Tisch lagen mehrere Aktenordner, und in der Mitte stand ein Tablett mit Erfrischungen: ein Teller mit Gebäck, eine Karaffe mit Fruchtsaft, eine mit Eiswasser, drei Gläser. Als Hannah sich näherte, entging ihr nicht, dass die alte Dame sie einer sehr gründlichen Begutachtung unterzog.
    Obwohl Hannah eine wesentlich jüngere Frau erwartet hatte, zweifelte sie nicht einen Moment, dass dies Mrs. Valeri-King war. Der autokratische Anstrich war unverkennbar, unterstützt durch das schlichte, aber elegante schwarze Seidenkleid und die kostbare Opalbrosche am hochgeschlossenen Kleid. Und mochte sie auch eine zarte, weißhaarige alte Dame sein, so entging ihren hellwachen dunklen Augen sicherlich nicht viel. Hannah jedenfalls fühlte sich bis in jede Einzelheit von Kopf bis Fuß geprüft und katalogisiert – angefangen von den zarten Lockensträhnen, die sich stets aus ihrem Zopf lösten und ihr Gesicht umschmeichelten, bis hinunter zu ihren nackten Füßen in den schlichten Sandaletten. Ein wenig befangen dachte sie plötzlich an ihre nackte Taille und wünschte sich, sie hätte einen Rock angezogen anstelle der Hüftjeans, aus deren Bund je nach Bewegung ihr Nabel hervorlugte. Sie verbot es sich jedoch, nervös an sich hinabzublicken, und ging stattdessen selbstbewusst weiter, wobei sie jede mögliche Kritik mit einem besonders gewinnenden Lächeln im Ansatz erstickte.
    „Hannah O’Neill?“ Die alte Dame betrachtete sie nachdenklich.
    „Die bin ich“, antwortete Hannah fröhlich und mit jenem Hauch von irischem Akzent, der oft zur Lockerung der Atmosphäre beitrug.
    Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht der alten Dame. „Ich bin Isabella Valeri-King.“
    Unverkennbar der Stolz, mit dem die alte Dame diesen Namen aussprach. Da es Hannah jedoch an nützlichem Hintergrundwissen über die Familie King fehlte, beschränkte sie sich darauf, mit einem herzlichen Lächeln zu antworten: „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs.

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