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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Valeri-King.“
    Isabella Valeri-King machte eine einladende Handbewegung. „Bitte, nehmen Sie Platz, Miss O’Neill, und bedienen Sie sich.“
    Hannah setzte sich auf den Stuhl gegenüber und nutzte dankbar den Tisch als Deckung für den möglichen Anblick ihres Nabels. Normalerweise hatte sie kein Problem damit, ihren ansehnlichen Körper herzuzeigen, aber normalerweise verkehrte sie ja auch nicht in der Gesellschaft aristokratisch anmutender älterer Damen. Entschlossen, sich dennoch von ihrer besten Seite zu zeigen, auch wenn sie vielleicht nach konventionellen Vorstellungen nicht ganz gesellschaftsfähig gekleidet war, goss Hannah sich ein Glas Fruchtsaft ein, wobei sie sorgsam darauf achtete, nicht einen Tropfen zu verschütten.

    „Die Liste der Orte, an denen Sie bereits gearbeitet haben, liest sich recht faszinierend, Miss O’Neill“, begann Isabella Valeri-King ihre Befragung. „Haben Sie Australien ganz allein bereist?“
    „Nun, nicht immer. Hier und dort habe ich Freunde gefunden und bin eine Weile mit ihnen zusammen weitergereist. Bei längeren Touren ist es nett, Gesellschaft zu haben.“
    „Und viel sicherer für eine alleinstehende junge Frau, denke ich. Oder sind Sie in festen Händen?“
    „Nein.“ Hannah lächelte unbefangen. „Ich suche immer noch nach dem Richtigen.“
    „Mit Heirat im Sinn?“
    Diese sehr persönliche Frage ließ Hannah einen Moment stutzen. Aber sie hatte sich rasch wieder gefangen. „Nun, ich nehme an, dafür sucht man den Richtigen“, antwortete sie, überzeugt, dass eine Dame vom Kaliber Mrs. Valeri-Kings eine Beziehung ohne Trauschein eher kritisch betrachten würde. „Aber leider ist es gar nicht so leicht, ihn zu finden. Denn schließlich muss er ja nicht nur richtig für mich sein, sondern ich muss auch für ihn die Richtige sein, und dann muss noch der Zeitpunkt stimmen …“ Sie seufzte melancholisch. „Tja, ich bin jetzt sechsundzwanzig und habe es bislang noch nicht erlebt, dass alle nötigen Faktoren zutrafen.“
    Isabella Valeri-King nickte verständnisvoll. „Man kann es nicht erzwingen, wie wahr. Sie haben recht, es müssen bestimmte Umstände zusammentreffen.“
    Gut gemacht! lobte Hannah sich insgeheim.
    „Macht es Ihnen etwas aus, mir etwas über Ihre Familie zu erzählen, Miss O’Neill? Sie sind irischer Abstammung, wie ich vermute?“
    „Ja, irisch durch und durch“, bestätigte Hannah lachend. „Meine Mutter war eine geborene Ryan. Maureen Ryan. Ich bin das mittlere von neun Kindern, von denen jedes sehr gewollt und geliebt ist.“
    „Neun Kinder? Das ist heutzutage eine sehr große Familie.“
    „Ich weiß. Die meisten Leute reagieren erstaunt, manche auch ablehnend und sagen, wir würden uns wie die Kaninchen vermehren. Ich kann nur sagen, dass ich mich nie wie ein Kaninchen gefühlt habe und es toll ist, eine große Familie im Rücken zu haben.“
    „Und Sie haben sie während ihrer langen Reise nicht vermisst?“, erkundigte Isabella Valeri-King sich neugierig.
    „Na ja, wir sind auch zu großer Selbstständigkeit erzogen worden. Jeder wurde sozusagen ermutigt, nach seiner Fasson glücklich zu werden. Außerdem gibt es ja Telefon. Und bei meiner Ankunft in Port Douglas habe ich ein Internetcafé gesehen. Auf diese Weise kann man ohne Probleme miteinander in Verbindung bleiben.“
    Die alte Dame nickte sichtlich zufrieden. „Möchten Sie selber auch viele Kinder haben?“
    Hannah spürte, dass dieser Punkt wichtig war, auch wenn sie den Grund nicht verstand. „Mindestens vier“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Vorausgesetzt natürlich, mein zukünftiger Ehemann ist einverstanden und ich bin noch nicht zu alt, wenn ich ihn endlich finde.“
    „Sechsundzwanzig …“, überlegte Isabella Valeri-King nachdenklich. „Vielleicht sollten Sie einmal für eine Weile an einem Ort bleiben, Miss O’Neill. Wie lange haben Sie vor, in Port Douglas zu bleiben?“
    „Nun, ganz bestimmt so lange, wie ich die Stelle habe, Mrs. Valeri-King.“ Hannahs Selbstbewusstsein wuchs in dem Maß, wie sie die wachsende Sympathie auf Seiten der alten Dame spürte. Familie war offensichtlich ein Schlüsselfaktor. Warum, war Hannah ein Rätsel, aber sie war entschlossen, diesen Trumpf zu ihrem Vorteil auszuspielen.
    „Wie ich sehe, haben Sie die vergangene Touristensaison im Safaripark auf ‚King’s Eden‘ in den Kimberleys verbracht …“
    „King’s Eden“ … „King’s Castle“ … ob es sich um einen anderen Zweig derselben Familie

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