JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
Fehlschuss, was seine Großmutter sicher gnadenlos notiert haben würde.
Antonio ergriff die Hand, die Hannah ihm entgegenstreckte, und empfand es als äußerst angenehm, sie zu berühren. Hannah lächelte ihn an, und er bemerkte fasziniert die Grübchen in ihren Wangen. Wirklich sehr niedlich.
Ihre Augen waren von einem auffallenden Grün, die langen blonden Locken trug sie zu einem dicken Zopf geflochten. Ganz hatten sie sich jedoch nicht bändigen lassen. Einige feine Strähnen hatten sich gelöst und umrahmten mädchenhaft ihr Gesicht, was sehr gut zu den Grübchen passte.
„Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Mr. King.“
Auch die Stimme war angenehm, sanft und melodisch.
„Antonio“, sagte er sofort, ohne darüber nachzudenken, ob es angemessen war, sich von ihr beim Vornamen nennen zu lassen.
„Antonio“, wiederholte sie und gab seinem Namen dabei einen so sinnlichen Klang, dass es Antonio heiß durchzuckte.
Und der Blick dieser grünen Augen war reinstes Dynamit, sodass er aufpassen musste, nicht vollends den Verstand zu verlieren. Schon jetzt stellte er sich unwillkürlich vor, wie es sein würde, diesen Mund zu küssen, der seinen Namen so verheißungsvoll ausgesprochen hatte. Er hielt immer noch ihre Hand und kämpfte heftig gegen das Verlangen an, sie ganz in die Arme zu nehmen. Leider war es weder der rechte Zeitpunkt noch der rechte Ort, aber Antonio verspürte den Wunsch, diese Frau näher kennenzulernen, sobald die Sache mit dem Job erst einmal aus dem Weg geräumt war.
Glücklicherweise konnte er ja seiner Großmutter die Schuld zuschieben, dass sie eine andere Bewerberin für die Stelle des Küchenchefs vorgezogen hatte. Und dass dem so sein würde, daran zweifelte er nicht. Auf diese Weise konnte er wie stets Geschäft und Vergnügen sauber voneinander trennen. Und wenn Hannah in Port Douglas bleiben wollte, würde er sicher irgendeinen anderen Job in der Stadt für sie finden.
„Miss O’Neill ist der neue Küchenchef auf der ‚Duchess‘.“
„Wie bitte?“ Antonio ließ sofort Hannahs Hand los und drehte sich erstaunt zu seiner Großmutter um. „Du hast bereits entschieden?“
Isabella Valeri-King lächelte ihren Enkel gelassen an. „Du hattest die Entscheidung doch in meine Hand gelegt, Antonio. Ich habe mich vor deiner Ankunft schon eine ganze Weile mit Miss O’Neill unterhalten und bin überzeugt, dass sie sehr gut zu dir passt.“
„Oh, vielen Dank, Mrs. Valeri-King!“ Hannah sprang vor, ergriff die Hände der alten Dame und drückte sie überschwänglich. „Ich verspreche Ihnen, ich werde Sie nicht enttäuschen. Und wann immer ich einen Barramunda für Sie zubereiten soll, sagen Sie nur Bescheid und …“
Antonio ließ den Blick über den dicken blonden Zopf gleiten, der über ihren schlanken, geraden Rücken fiel, welcher wiederum in einen hinreißend wohlgerundeten Po überging, und konnte sich Hannah O’Neill überhaupt nicht in einer Kombüse vorstellen, sondern nur im Bett … mit ihm!
Und dennoch hatte sie es trotz ihrer provokanten Kleidung offensichtlich geschafft, das Herz seiner Großmutter zu gewinnen, die Hannah anlächelte, als wäre sie ihr Augapfel. Der alten Dame schien es überhaupt nichts auszumachen, dass sie von einer jungen Frau bestürmt und bedrängt wurde, die ihren nackten Nabel mit einem Schmetterlingstattoo zur Schau stellte!
Antonio hatte diese unglaubliche Entwicklung der Angelegenheit immer noch nicht ganz begriffen, als Hannah sich wieder ihm zuwandte und seine Hand mit beiden Händen ergriff.
„Ich werde der beste Küchenchef sein, den Sie je auf der ‚Duchess‘ hatten“, versprach sie ihm begeistert, und das Funkeln ihrer grünen Augen ließ sein Herz erneut höher schlagen. „Ich werde in der Hälfte der Zeit wie jeder andere lernen, was ich wissen muss. Sie werden es nicht bereuen, mich eingestellt zu haben, Antonio.“
Antonio … Sie tat es schon wieder, sie sprach seinen Namen aus, als würde sie sich den Klang auf der Zunge zergehen lassen. Fast wie ein sinnlicher Kuss. Kein Zweifel, er bereute es schon jetzt, dass sie für ihn arbeiten würde, denn es brachte immer nur Ärger, sich mit einer Angestellten einzulassen. Und schon jetzt malte er sich aus, wie es sein würde, sie nackt in den Armen zu halten … „Ich glaube, wir sollten uns setzen und in Ruhe darüber reden“, sagte er rasch, denn er hielt es plötzlich für sehr ratsam, einen Tisch zwischen Hannah und sich zu bringen. Vielleicht würde ihm das
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