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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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werden.
    Stephen Miller hatte ihm verraten, dass Toni über mehrere Jahre eine Affäre mit einem einflussreichen Kongressabgeordneten gehabt hatte.
    „Er war wesentlich älter als sie, und seine Frau war unheilbar krank. Man munkelte, dass Toni sogar bereit war, bis nach ihrem Tod zu warten und seine zweite Ehefrau zu werden. Als es so weit war und er dann jedoch eine andere heiratete, soll sie sich geschworen haben, sich an ihm zu rächen.“
    „Und? Hat sie?“
    „Nun ja, er sitzt nicht mehr im Kongress …“
    „Hmm … nette Dame.“
    „Sie weiß, was sie will“, hatte Stephen nur gesagt.
    Liam hörte ihr ruhig zu, als sie ihm die Vorzüge einer derartigen Zweckehe schilderte. Er musste sich eingestehen, dass sie es recht überzeugend tat und sie selbst tatsächlich keine schlechte Frau für einen ehrgeizigen Politiker wäre.
    Leider gab es zwei sehr gute Gründe, warum er ihr unmissverständliches Angebot nicht annehmen wollte.
    „Ich verstehe, was Sie meinen“, unterbrach er sie. „Aber ich fürchte, ich bin wirklich etwas altmodisch. Ich hätte das Gefühl, meine Wähler zu betrügen, wenn ich bloß heiraten würde, um ihre Stimmen zu bekommen. Vielleicht bin ich nur stolz, aber sehen Sie, ich möchte sowohl von meinen Wählern als auch von meiner Frau geliebt werden.“
    Sprachlos starrte Toni ihn an, als er aufstand und ihr die Tür öffnete.
    Später am Tag fuhr Liam zur Residenz des Gouverneurs, um mit Stephen Miller zu sprechen.
    „Er ist in seinem Arbeitszimmer“, sagte Sarah Jane zu Liam. „Wie war deine Besprechung mit Toni? Stephen meint, sie wird alles daransetzen, dass du Gouverneur wirst.“
    „Nun ja … Ich schätze, im Moment ist sie mit mir nicht sonderlich zufrieden“, gab er zu. „Ich kann nicht heiraten, nur um Stephens Nachfolge anzutreten. Toni meint, mit der richtigen Frau habe ich die Wahl so gut wie gewonnen, aber …“
    Noch während er sprach, fiel sein Blick auf ein Foto von Samantha, das auf einem Tisch in der Eingangshalle stand.
    Sarah Jane entging es nicht, und sie lächelte wehmütig. Es zeigte Samantha bei der Abschlusszeremonie ihrer Universität, und ihre Tochter wirkte darauf ungewöhnlich ernst.
    „Weißt du, Liam, es gab Zeiten, da habe ich befürchtet, dass ich Stephens politische Karriere behindere. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich froh über seinen Entschluss bin, nicht mehr zu kandidieren.“
    „Und ich bin sicher, dass Stephens Liebe zu dir und seiner Familie ihm weitaus wichtiger ist als die Politik“, erklärte Liam mit Nachdruck.
    „Als sie noch jung war, hat Sam es ihrem Vater sehr übel genommen, dass er so selten für uns da war“, berichtete Sarah Jane, während sie das Foto ihrer Tochter in die Hand nahm und betrachtete.
    „Ja, daran erinnere mich. Er war allerdings nicht der einzige Politiker, gegen den sie etwas hatte“, erwiderte Liam trocken.
    Sarah Jane lachte. „Oh ja, ich weiß noch, wie sie dir die Schuld daran gab, dass er so selten zu Hause war. Sie war eifersüchtig auf dich, weil du bei ihm in Washington warst, während sie hierbleiben musste. Arme Sam“, seufzte sie. „Sie würde eine sehr schlechte Politikerfrau abgeben. Ich habe mal gehofft, wenn sie erst weniger impulsiv und … kompromissloser würde, aber … du wolltest Stephen sprechen“, wechselte sie unvermittelt das Thema, bevor sie das Foto zurückstellte und das Arbeitszimmer ihres Mannes ansteuerte.
    Liam nahm das Bild und starrte auf die Fotografie von Sam.
    Sarah Jane hatte recht, Sam war keine Ehefrau für einen Politiker. Sie würde niemals taktvoll schweigen, wenn ein Thema debattiert wurde, das ihr am Herzen lag. Und davon gab es viele. Niemals würde sie den Erfolg ihres Mannes über ihre eigenen Überzeugungen stellen. Niemals würde sie ihren Kindern, ihren gemeinsamen Kindern, verbieten, den Vater zu stören, weil er ein so wichtiger Mann war. Niemals würde sie sich diskret im Hintergrund halten. Und schon gar nicht würde sie sich auf eine Zweckehe einlassen, wie sie Toni vorschwebte.
    Oh ja, es gab hundert, nein, tausend Gründe, warum Sam keine gute Politikerfrau abgeben würde.
    Er stellte gerade vorsichtig das Foto zurück, als Stephen auf ihn zugeeilt kam, dicht gefolgt von Sarah Jane.
    „Toni hat mich gerade angerufen“, begann er, aber Liam hob die Hand.
    „Ich kann mir denken, was sie wollte, aber die letzte Entscheidung liegt bei mir. Die Wähler werden mich so nehmen müssen, wie ich bin“, erklärte Liam

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