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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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früher. Dagegen leuchtete der Saphir an ihrer linken Hand umso intensiver.
    Der Wahlkampf war in die heiße Phase eingetreten, und sie und Liam hatten kaum Zeit füreinander. Also waren sie noch nicht dazu gekommen, darüber zu sprechen, wie sie es allen verkünden wollten. Es. Die traurige Tatsache, dass sie leider festgestellt hätten, dass sie einander doch nicht liebten.
    Sam schloss die Augen. Das war noch eine Lüge, mit der zu leben sie lernen musste. Liam liebte sie nicht, aber dass sie ihn liebte, stand fest. Oh, wie sehr sie ihn liebte. Sie blinzelte, als ihr wie so oft in diesen Tagen die Tränen kamen.
    „Sam, mein Liebling, was ist denn?“ Ihre Mutter eilte zu ihr und nahm sie tröstend in die Arme.
    „Nichts“, wich sie aus. „Vermutlich liegt es an all dem Stress, und …“
    „Und Liam ist nicht da, und du vermisst ihn. Honey, ich kann dich ja so gut verstehen“, tröstete ihre Mutter. „Aber warte nur ab, bald ist Wochenende, und er wird zurück sein. Dann habt ihr beide endlich Zeit für euch allein. Ach übrigens, ich dachte, wir könnten in der nächsten Woche nach New York fliegen, um ein Brautkleid für dich aussuchen.“
    Ein Brautkleid. Samanthas Herz schlug schneller. Es gab nichts, was sie lieber tun würde, als am Arm ihres Vaters zum Traualtar zu schreiten, wo Liam auf sie wartete. Nichts. Aber das war ein Traum, ein vollkommen unrealistischer Traum.
    Als Liam sie später am Tag anrief, war sie zum Glück endlich einmal allein. „Liam, wir müssen miteinander reden“, bat sie ihn eindringlich.
    Er antwortete nicht sofort, und sie vermutete, dass er nicht ungestört war. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte er dann.
    „Mom meint, sie und ich sollten nach New York fliegen, um ein Brautkleid auszusuchen“, erzählte sie ihm. „Außerdem will sie, dass ich Dads Familie in Neuengland besuche. Du weißt ja, als seine Eltern starben, haben sie Bobbie und mir ein paar wertvolle antike Möbel hinterlassen, und jetzt soll ich welche für uns aussuchen.“ Sie war so nervös, dass sie einfach drauflosgeredet hatte. Jetzt aber zwang sie sich, innezuhalten und tief durchzuatmen.
    In Neuengland befand sich auch die elterliche Firma, in die ihr Vater nach Ablauf seiner Amtszeit wieder eintreten wollte.
    Liam sprach zwar nie darüber, aber seit er das Unternehmen seines Vaters verkauft hatte, war er ein wohlhabender Mann. Er war sogar reicher als ihre Eltern, doch das hatte für Sam nie eine Rolle gespielt.
    Zu den Neuerungen, die Liam nach seinem Amtsantritt einführen wollte, gehörte die Förderung von begabten jungen Menschen, die es sich nicht leisten konnten, aufs College zu gehen. Er hatte Sam erzählt, dass er diese Stipendien zum Teil aus eigener Tasche finanzieren wollte. Und sie liebte ihn einmal mehr für seine Großzügigkeit.
    „Ich werde am Wochenende zu Hause sein“, hörte sie Liam ruhig antworten. „Dann können wir ausführlich reden.“
    Am Wochenende. Betrübt legte Sam den Hörer auf. Bis dahin waren es noch zwei ganze Tage. Also würde sie noch mindestens achtundvierzig Stunden lang Liams zukünftige Frau spielen müssen. Und danach? Danach würde sie wegfahren. Weg von ihm. Sehr weit weg. Irgendwohin, wo sie sich verstecken und lernen konnte, mit dem Verlust und dem Schmerz zu leben.
    Mit einem traurigen Lächeln betrachtete Sam das Foto zu dem Artikel, den sie gerade gelesen hatte. Es zeigte Liam und sie. Sie saßen zusammen in der Bibliothek der Gouverneursresidenz. Liams Arm lag um ihre Schultern. Sie hatte sich zu ihm gedreht, mit leicht geöffneten Lippen, als wollte sie ihn küssen. Es war das Foto eines Liebespaars, zweier Menschen, die es kaum abwarten konnten, wieder allein zu sein. Es war gemacht worden, nachdem Liam ein Interview zu seinem politischen Programm gegeben hatte.
    Man sagte, dass Fotos nicht logen. Seit sie am Vortag mit Liam telefoniert hatte, zerbrach Sam sich den Kopf darüber, was sie ihm sagen sollte, wenn er am Wochenende zurückkehrte. Wie sie Liam kannte, würde er genau wissen wollen, warum sie ihre „Verlobung“ so abrupt lösen wollte.
    Den wahren Grund konnte sie ihm natürlich nicht nennen, also würde sie sich einen anderen ausdenken müssen. Bisher war ihr jedoch nichts eingefallen, was ihn wirklich überzeugen würde.
    Warum sollte sie ihm eigentlich nicht die Wahrheit sagen? Hastig stand sie auf, ging durchs Zimmer und starrte aus dem Fenster in den Garten, den ihre Mutter so sehr liebte.
    Sie war an diesem Morgen

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