JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Männer sehr, sehr sexy sind.“ Sie begann sein Hemd aufzuknöpfen. „Meinen Sie, das stimmt?“
Liam lehnte sich im Sessel zurück und schloss die Augen. „Nun ja, ich nehme an, es gibt nur einen Weg, das herauszufinden“, erwiderte er und stand auf. „Habe ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe, Samantha Connolly?“, fragte er und nahm ihre Hand.
„Hmm … Seit dem Frühstück nicht mehr.“
„Ich liebe dich, und ich werde dich immer lieben.“
„Immer? Auch wenn ich einen riesigen Bauch habe?“
„Auch dann“, antwortete er leise. „Oh ja, gerade dann.“ Alles war perfekt. Das Leben, ihre Liebe und Liam. Er war der ideale Ehemann und der ideale Vater. Und Sam liebte ihn mehr, als sie mit Worten ausdrücken konnte.
– ENDE –
Die Liebesnacht
1. KAPITEL
Als Sebastian am Ortsschild von Haslewich vorbeifuhr, wurde ihm bewusst, wie wenig er sich auf das freute, was eigentlich eine triumphale Rückkehr an den Ort seiner Geburt sein sollte. Stattdessen hingen Selbstkritik und Enttäuschung wie eine graue Wolke über ihm.
Er war achtunddreißig und ganz oben auf der Karriereleiter, nachdem Aarlston-Becker, ein internationaler Pharmakonzern, ihn als Leiter der Forschungsabteilung engagiert hatte. Kein unbeachtlicher Erfolg für einen Mann, den ein Lehrer einst abfällig als „noch ein weiteres hoffnungsloses Nebenprodukt des Cooke-Clans“ bezeichnet hatte.
Harte Arbeit und geschickte Investitionen hatten ihm ein ansehnliches Bankkonto verschafft. Seine Familie würde ihm einem herzlichen Empfang bereiten, obwohl sie ihn in den letzten Jahren kaum zu Gesicht bekommen hatte. Und die Stelle, die er bald antreten würde, gehörte zu den begehrtesten Positionen der Branche. All das musste doch eindeutig auf der positiven Seite seiner Lebensbilanz zu Buche schlagen.
Und auf der musste er eine ganze Menge Errungenschaften verzeichnen, um die – jedenfalls für ihn – ebenso gewichtigen negativen Punkte auszugleichen.
„Welche negativen Punkte denn eigentlich?“, hatte Guy Cooke, sein Cousin zweiten – oder dritten? – Grades, gefragt, als sie über seine bevorstehende Heimkehr gesprochen hatten.
„Na, zum Beispiel meine viel zu früh geschlossene Ehe, der eine nicht minder frühe Scheidung folgte.“
Guy hatte nur gelächelt. „Eine Scheidung ist heutzutage keine Schande mehr, Seb. Außerdem hat deine Exfrau wieder geheiratet, und ihr beide vertragt euch inzwischen ganz gut.“
„Und du und Charlotte, ihr habt ein Vater-Tochter-Verhältnis, wie es sich gehört“, hatte Chrissie, Guys Frau, hinzugefügt.
„Ich bin froh, dass sie mich wieder in ihr Leben gelassen hat“, erwiderte Seb. „George, Sandras zweiter Mann, hat mich mehr als ersetzt.“
„Andererseits ist nicht zu übersehen, dass du ihr leiblicher Vater bist. Und da sie ihr Abitur an einer Privatschule in der Nähe von Manchester machen will, wirst du selbst feststellen können, wie ähnlich ihr euch seid.“
„Das hoffe ich“, meinte Seb. „Obwohl sie mit sechzehn Jahren schon fast erwachsen ist und ihr eigenes Leben führt. Sandra ist allerdings froh, dass ich wenigstens am Wochenende in Charlottes Nähe bin, weil sie und George ja wohl bald ins Ausland ziehen werden.“
Ihm war durchaus klar, dass er ohne Charlotte niemals hierher zurückgekehrt wäre. Jahrhundertelang hatten die Cookes in Cheshire keinen guten Ruf genossen. Der Stammvater der Familie stammte aus einer umherziehenden Sippe und war nur deshalb sesshaft geworden, weil er ein einheimisches Mädchen verführt hatte. Und auch danach wurden die Cookes für jedes Übel verantwortlich gemacht.
Das alles war lange her, und soweit Seb wusste, waren seine Angehörigen keine Außenseiter mehr, sondern angesehene Bürger. Dennoch hatte Seb schon früh gewusst, dass er der Enge einer Kleinstadt entfliehen wollte, in der jeder jeden kannte. Vielleicht war das auch der Grund gewesen, warum er sich so sehr auf seinen beruflichen Erfolg konzentriert und seine eigene kleine Familie lange vernachlässigt hatte.
Wie falsch das gewesen war, wurde ihm klar, als er zufällig das Gespräch zweier Kolleginnen im Nebenzimmer mitbekam.
„Er hat seine Tochter seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Kannst du dir das vorstellen?“
„Das passiert“, hatte die andere Frau erwidert. „Geschiedene Männer verlieren leider oft den Kontakt zu ihren Kindern.“
„Ich weiß, aber ihm scheint das völlig egal zu sein. Hat er denn gar keine menschlichen
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