JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Tochter auf, Katie nicht zu stören und einfach weiterzugehen.
„Nein, sie ist fast fertig. Aber du brauchst ja nicht zu bleiben, wenn du nicht willst. Wir treffen uns in einer halben Stunde am Teestand“, sagte Charlotte.
Achselzuckend schlenderte er weiter, um mit Saul zu reden, der einige Schritte entfernt mit seiner Familie zusammenstand.
„Charlotte“, begrüßte Katie das Mädchen lächelnd, als die Geschichte zu Ende war.
Sebs Tochter eilte zu ihr. „Ich habe gerade Ihre Zwillingsschwester gesehen“, rief sie aufgeregt. „Sie war drüben an der Hüpfburg mit ihrem Mann und einem absolut süßen kleinen Jungen.“
„Ihr Sohn Nick.“
„Ich finde es toll, was Ihre Familie hier tut. Meine Mutter sagt immer, wie froh sie ist, dass mein Dad bei meinem Unterhalt so großzügig war. Na ja, dann hat sie George kennengelernt und sich verliebt.“ Charlotte lächelte wehmütig. „Dad wirft sich noch immer vor, dass er früher nicht für mich da war. Aber um ehrlich zu sein, George war so gut zu mir, dass ich ihn ganz lange für meinen richtigen Vater gehalten habe. Als ich dann erfuhr, dass er es nicht ist, war ich natürlich neugierig auf Dad, aber Mum meinte, es wäre besser, ihn vorläufig nicht kennenzulernen. Sie wollte nicht, dass ich mich zwischen ihm und George hin- und hergerissen fühlte. Ich glaube, sie hatte recht.“
Charlotte nickte nachdenklich. „Und als Dad dann Kontakt zu mir aufnahm, war es George, der mich ermutigt hat, mich mit ihm zu treffen. Ich war sehr aufgeregt, aber Dad hat es mir leicht gemacht. Er hat mir gesagt, wie traurig er war, als er und Mum sich trennen mussten, und dass er sich viel früher bei mir hatte melden wollen, aber das Gefühl hatte, kein Recht dazu zu haben. Er und Mum meinten beide, sie hätten nie heiraten dürfen und sie hätten Lust mit Liebe verwechselt. Waren Sie schon einmal verliebt, Katie?“, fragte sie unvermittelt.
Katie war viel zu verblüfft, um sofort zu antworten.
Charlotte schien ihr Zögern gar nicht bemerkt zu haben. „Ich wünschte, Dad würde jemanden finden, den er lieben kann. Ich glaube, ich weiß, warum er sich damals, als ich noch ein Baby war, in seiner Arbeit vergraben hat. Er wollte sich nicht eingestehen, dass er und Ma sich nicht liebten.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Also, ich möchte nicht so alt werden wie Dad, ohne jemals jemanden richtig geliebt zu haben und von ihm geliebt worden zu sein.“
Dann kicherte sie. „Dad ist überzeugt, dass jeder Junge, mit dem ich ausgehe, mich verführen wird. Aber so eine Beziehung will ich noch gar nicht. Ich habe so viel anderes zu tun. Aber eines Tages werde ich so weit sein. Dad findet es schlimm, dass alle Cooke-Männer als raffinierte Verführer gelten. Er will immer beweisen, dass er nicht so ist. Ich glaube, deshalb hat er Mum gleich geheiratet, anstatt einfach mit ihr ins Bett zu gehen. Natürlich weiß ich, dass das früher anders war, aber ich finde nichts dabei, sexuelle Erfahrungen zu sammeln. Das gehört doch zum Erwachsenwerden dazu, oder nicht?“
Sie schaute kurz zu ihrem Vater hinüber. „Wenn ich mal heirate, dann nur aus Liebe und nicht, weil ich mit dem Mann schlafen will. Meine ersten sexuellen Erfahrungen will ich vorher machen, natürlich auch mit dem Richtigen dafür. Die Jungfräulichkeit zu verlieren ist ein wichtiger Moment im Leben einer Frau. Bestimmt haben Sie das auch so gesehen, als Sie Ihre verloren haben“, fügte Charlotte fragend hinzu.
Katie wirbelten tausend Gedanken durch den Kopf. Was Charlotte über Seb erzählt hatte, passte nicht zu dem, was sie selbst mit ihm erlebt hatte. Und die Einstellung des Mädchens war viel reifer und vernünftiger als ihre eigene. Noch bevor Katie antworten konnte, gesellte sich Tullah zu ihnen.
„Hallo, ich bin gekommen, um dich abzulösen“, sagte sie zu Katie.
„Oh, prima. Dann können Sie mir ja helfen, Dad zu finden“, meinte Charlotte fröhlich und hakte sich bei Katie ein.
Seb finden! Das war das Letzte, was Katie wollte. Aber Charlotte zog sie schon mit sich dorthin, wo sie mit ihrem Vater verabredet war.
6. KAPITEL
„Guck mal, wen ich mitgebracht habe“, rief Charlotte begeistert, noch bevor sie den Teestand erreichten, an dem ihr Vater wartete. Freudestrahlend zog sie Katie mit sich.
„Ich wette, Sie brauchen nach all dem Vorlesen etwas zu trinken“, meinte sie und hakte sich mit dem freien Arm bei ihrem Vater ein, sodass sie zwischen den beiden stand. „Dad
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