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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ihren Eltern hatte Katie ihn nicht mehr gesehen. Sie deutete auf den Besuchersessel. Dass er im Unterschied zu ihr völlig entspannt und überhaupt nicht nervös zu sein schien, verunsicherte sie.
    „Das hier dürfte nicht lange dauern“, begann sie und nahm hinter dem Schreibtisch Platz. „Die Verträge sind klar und eindeutig, also brauchen Sie die Papiere nur zu unterschreiben, und dem Abschluss steht nichts mehr im Weg.“
    „Gut. Ich muss zu einer geschäftlichen Konferenz und möchte die Wohnung vorher beziehen.“
    Katie erwiderte nichts. Eigentlich wollte auch sie so schnell wie möglich einziehen. Und leider würde er ihr direkter Nachbar werden.
    Hätte sie sich gegen den Kauf ihrer Wohnung entschieden, wenn der Vorfall auf dem Fest ihrer Eltern früher stattgefunden hätte?
    Wie sie trug auch Seb korrekte Geschäftskleidung. Dunkler Maßanzug, weißes Hemd, gedeckte Krawatte. Wer ihm wohl die Hemden bügelt, überlegte sie. Bestimmt tat er das nicht selbst.
    Seb starrte auf Katies leicht gerunzelte Stirn. Sie war nervös und übertrieben förmlich.
    Für wen hielt sie ihn bloß? Für einen Wüstling, der über sie herfallen würde, sobald die Gelegenheit günstig war? Aber es hatte keinen Sinn, sich zu verteidigen. Schließlich hatte er selbst keine vernünftige Erklärung für das, was zwischen ihnen passiert war. Und was vielleicht noch zwischen ihnen passieren würde …
    Denn während sie sich über die Verträge beugte und ihm der frische Duft ihres Haars in die Nase stieg, begann das Verlangen völlig unerwartet wieder durch seinen Körper zu ziehen.
    Katie schob ihm einige Papiere zu und spürte, wie sie errötete, als er förmlich zurückzuckte. Glaubte er denn allen Ernstes, sie würde hier und jetzt mit ihm flirten oder gar versuchen, ihn zu verführen? Nur zu gern hätte sie ihm gesagt, dass er sich gründlich täuschte und dass sie einen anderen liebte.
    Sie hielt den Blick gesenkt, als er die Verträge unterschrieb. Er hatte lange, kräftige Finger mit gepflegten Nägeln. Seine Hände waren groß, aber so schlank und geschmeidig, dass ihr Herz viel zu schnell schlug.
    Katie schloss die Augen und wünschte, sie hätte sich nicht ausgemalt, wie diese Hände, seine Hände, über ihre Haut, ihre nackte Haut, strichen und ihre Brüste umschlossen, während seine Finger …
    Plötzlich erschien ihr das kleine Büro so eng wie der Gang im Haus ihrer Eltern, und sie spürte, dass dieselbe Panik wie neulich Abend in ihr aufstieg. Die Panik … die Schwäche … und die Erregung …
    Sam schob die unterschriebenen Verträge zurück auf ihre Seite des Schreibtisches, und Katie zwang sich, ihn wieder als Mandanten und sich selbst als seine Anwältin zu betrachten.
    Seb stand auf.
    Mit zitternden Händen schob sie ihren Drehsessel zurück und erhob sich ebenfalls.
    „Wir werden Sie benachrichtigen, sobald die Verträge ausgetauscht sind und Sie die Schlüssel zu Ihrer Wohnung abholen können“, erklärte sie.
    „Ich nehme an, Sie haben noch immer vor, die andere Wohnung zu kaufen, nicht wahr?“, erkundigte er sich.
    Was wollte er damit sagen? Dass er hoffte, sie würde vom Kauf zurücktreten? Dass er sie nicht als Nachbarin haben wollte?
    Sie hob den Kopf. Zum ersten Mal, seit er das Büro betreten hatte, sah sie ihm direkt ins Gesicht. „Gibt es einen Grund, warum ich das nicht tun sollte?“
    Zu ihrer Erleichterung ging er nicht auf ihre Worte ein, sondern wandte sich zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. „Ich werde den Makler bitten, mir die Wohnung zu öffnen, damit die Fußböden und Fenster vermessen werden können.“
    „Tun Sie das“, erwiderte sie. „Als Ihre Anwältin muss ich Ihnen jedoch sagen, dass er vor der Übergabe der Wohnung dazu nicht verpflichtet ist.“
    „Natürlich nicht.“ Seb öffnete die Tür. „Allerdings habe ich Sie nicht um Ihren Rat als Anwältin gebeten. Sie sind meine Nachbarin, und deshalb wollte ich Sie vorwarnen, damit Sie die Innenarchitektin nicht für einen Einbrecher halten.“
    Innenarchitektin. Dieser Mann konnte sich so etwas leisten, während sie bei der Einrichtung ihrer neuen Wohnung auf die Hilfe ihrer Mutter und aller weiblichen Verwandten hoffte.
    Der Einzige, vor dem Seb Cooke sie warnen musste, war er selbst.
    Nachdem er gegangen war, riss sie das Fenster auf und atmete tief durch. Aber selbst danach nahm sie den unaufdringlichen Duft noch wahr, den er hinterlassen hatte. Deshalb nahm sie ihre Akten und flüchtete in ein leeres

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