JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
möchten die sexuellen Wünsche ihres Partners wecken und genießen. Das müssen Sie doch selbst erlebt haben“, fuhr er fort.
Inzwischen standen sie sich gegenüber.
„Sie haben es tatsächlich erlebt, nicht wahr, Katie?“, fragte er sanft.
„Was ich erlebt oder nicht erlebt habe, geht Sie nichts an.“
„Das mag sein.“ Anstatt sie loszulassen, machte er einen Schritt auf sie zu. „Oder vielleicht weiß unsere Hellseherin mehr als wir beide. Sollen wir es herausfinden?“
„Nein“, begann Katie, aber es war zu spät. Im Schatten der Bäume am Rand der Wiese konnte Seb sie unbeobachtet an sich ziehen und küssen.
Es war ein Kuss, der weniger mit Verlangen und Leidenschaft als mit Zorn und Trotz zu tun hatte. Katie war nicht so naiv, als dass sie das nicht erkannt hätte.
Er ärgerte sich über die Weissagung der Hellseherin, und er mochte seine neue Nachbarin nicht. Dies war seine Art, es ihr zu zeigen und sie zu bestrafen.
„Nein …“, keuchte sie an seinem Mund, und als sie sich gegen ihn wehrte, streiften ihre Zähne seine Unterlippe.
„Was, zum …“
Katie erstarrte, als sie ihn fluchen hörte. Dann schmeckte sie sein Blut auf der Zunge und war entsetzt über das, was sie getan hatte. Er hatte es herausgefordert, doch das hatte sie nicht gewollt.
„Sie wollen einen sanften, passiven Liebhaber?“, meinte er zornig. „Sie lügen, Katie. Sie wollen einen Mann, der ebenso leidenschaftlich ist wie Sie. Einen Mann, der …“
„Aber Sie will ich nicht“, fiel Katie ihm aufgebracht ins Wort.
„Und ich Sie nicht“, versicherte Seb ihr mit einer leisen Stimme, die sie in ihren Bann zu ziehen schien. „Ich will das hier …“
Katie schluchzte protestierend auf, als er sich erneut über ihren Mund beugte, darüber herfiel, ihn verführte, ihn verschlang, bis sie den Druck seiner Lippen im ganzen Körper spürte.
Die Sonne schien durch das Blätterdach über ihnen, aber die Wärme auf ihrem Gesicht war nichts im Vergleich zu der Hitze, die Seb in ihr erzeugte.
Sie wollte sich losreißen. Sie musste es tun. Aber warum hielten ihre Arme ihn fest? Warum schmiegte ihr Körper sich an seinen? Und warum öffneten ihre Lippen sich seiner drängenden Zunge?
„Sehen Sie? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie eine sehr leidenschaftliche Frau sind“, hörte sie Sebastian Cookes heisere Stimme. „Wenn Sie einen schwachen, willenlosen Partner wollen, dann nur, damit Sie ihn wie ein Spinnenweibchen anschließend fressen können.“
„Oh …“
Sie wich zurück. „Sie waren es doch, der … ich habe nichts gemacht.“
„Nichts?“
Als sie davongehen wollte, legte er eine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, sodass er ihr in die Augen sehen konnte.
„Und was ist das hier?“ Er nahm ihre Hand und legte die Finger an seine verletzte Unterlippe.
Mit einem leisen Aufschrei zuckte Katie zurück. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, ihr war schwindlig, und irgendwo tief in ihr meldete sich ein Schmerz, der sie ängstigte und schockierte.
Doch bevor sie etwas tun oder sagen konnte, hörte sie Guys Stimme. „Da seid ihr zwei ja“, rief er mit leisem Vorwurf. „Jenny dachte schon, ihr hättet euch verlaufen.“
Während des Picknicks war Katie heilfroh, dass niemand ihr Verhalten ungewöhnlich zu finden schien. Sie selbst dagegen fühlte sich unwohl, da sie Seb Cookes Gegenwart nur zu deutlich spürte. Alle anderen plauderten angeregt und ließen sich das Essen schmecken. Sie jedoch hatte Mühe, auch nur ein paar Bissen des leckeren Salats hinunterzubekommen.
Seb wirkte wesentlich lockerer und entspannter als sie, und auch Charlotte schien viel Spaß zu haben. Katie hörte, wie sie Jenny vom Leben im Internat vorschwärmte.
„Dass ich dort auch wohne, macht alles noch schöner“, plapperte sie unbeschwert drauflos. „Die anderen Mädchen sind nett, und ich habe viele Freundinnen gefunden.“
„Das muss für Sie eine schwierige Entscheidung gewesen sein“, meinte Jenny zu Seb.
„Stimmt“, bestätigte er. „Sandra, George und ich haben uns mit Charlotte hingesetzt und alles besprochen. Mit sechzehn hält sie sich für erwachsen. Sie ist reif genug, um selbst über ihren weiteren Bildungsweg zu entscheiden. Aber leider ist die Welt, in der wir leben, nicht immer ein sicherer Ort für eine junge Frau. Zum Glück hat das Internat sehr ausgewogene Regeln, die den Mädchen etwas Freiheit lassen, aber zugleich für ihre Sicherheit sorgen.“
„Wir haben abends regelmäßig Ausgang
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