JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan

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eben die Zähne zusammenbeißen. Das nennt man Leben, weißt du.“
    „Was du nicht sagst“, erwiderte er trocken.
    „Was wirst du tun, wenn du wieder zu Hause bist?“, fragte Louise ihre Schwester, als sie auf dem Flughafen von Brüssel darauf warteten, dass die Maschine nach Manchester ausgerufen wurde.
    „Du meinst, nachdem ich ganz Haslewich auf dem Marktplatz zusammengerufen habe, um zu erklären, warum Seb und ich kein Paar sind?“
    „Das tut mir wirklich leid“, beteuerte Louise verlegen. „Wenn ich nichts gesagt hätte …“
    „Es ist nicht deine Schuld“, versicherte Katie ihr. „Ich hätte den Mut aufbringen müssen, dir gleich die Wahrheit zu sagen.“
    „Und ich hätte keine falschen Schlüsse ziehen dürfen. Na ja, wenigstens hat das alles auch etwas Gutes bewirkt“, murmelte Louise.
    Die beiden Schwestern hatten über viele vertrauliche Dinge gesprochen, und Katie konnte sich nicht erinnern, dass sie beide sich jemals so nahegestanden hatten wie jetzt. Gareth und Nick waren fort, also hatten sie den ersten Abend in Ruhe zu Hause verbringen können. Bis spät in die Nacht sprachen sie über ihre Probleme und Hoffnungen und tauschten Kindheitserinnerungen aus. Aber immer wieder kehrten sie zu den ungewöhnlichen Umständen zurück, unter denen sie sich ihrer wahren Gefühle bewusst geworden waren.
    Am letzten Tag von Katies Besuch war Gareth nach Hause gekommen, und für Katie war es das Natürlichste auf der Welt gewesen, ihn zur Begrüßung zu umarmen und auf die Wange zu küssen.
    In diesem Moment hatte sie gewusst, dass sie die Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen hatte und in der Gegenwart angekommen war. Gareth war für sie nicht mehr als der Ehemann ihrer Schwester.
    „Es ist noch nicht vorbei mit Seb“, sagte Louise.
    „Doch, das ist es“, protestierte Katie heftig und sprach dann leise weiter. „Ich weiß, du wünschst mir, dass es ein Happy End gibt, dass Seb meine Liebe erwidert, aber das wird nicht passieren, Lou. Du hast mir selbst erzählt, dass Gareth dich schon geliebt hat, als ihr eure erste gemeinsame Nacht verbrachtet. Du wusstest es damals nur nicht. Aber Seb liebt mich nicht, das …“
    „Woher willst du das denn wissen?“
    „Würde er mich lieben, hätte er es mir gesagt“, erklärte Katie. „Gareth konnte es dir damals nicht sagen, weil du ihm erzählt hattest, dass du einen anderen Mann liebst.“
    „Ich glaube trotzdem, dass du dich irrst“, beharrte Louise.
    „Hör auf, Lou“, bat Katie ihre Schwester. „Bitte, red mir keine Hoffnung ein, denn das macht alles nur noch schlimmer.“
    Louise sah den Schmerz in Katies Augen und nahm sie tröstend in die Arme. „Wir sehen uns bald wieder.“
    „Auf Großvaters Party, auf der ich ihm Seb vorstellen soll“, ergänzte Katie trocken.
    Louise zog sie noch einmal an sich, wünschte ihr stumm alles Gute und drückte ihr erst im letzten Moment einen hübsch verpackten Karton in die Hand.
    „Was ist das?“, fragte Katie erstaunt.
    „Das ist das Kleid, das wir im Schaufenster der Boutique gesehen haben. Du weißt schon, das Kleid, das du nur für Seb anziehen darfst“, antwortete Louise lächelnd. „Ich habe es heimlich gekauft, als ich angeblich Geld in die Parkuhr geworfen habe. Ich wusste, dass du es dir nicht selbst kaufen würdest.“
    „Damit hattest du recht“, gestand Katie gerührt. Aber dann fiel ihr ein, wie teuer das sinnliche Designerstück war. „Das hättest du nicht tun dürfen, Lou! Ich werde es nie tragen können.“
    „Natürlich wirst du es tragen. Zieh es zur Familienfeier an“, schlug Louise vor.
    „Was?“, rief Katie entsetzt.
    „Ich wette, du traust dich nicht“, forderte Louise sie lächelnd heraus. „Und jetzt beeil dich, sonst verpasst du deinen Flug.“ Ohne Katie eine Gelegenheit zur Antwort zu geben, schob Louise sie zum Flugsteig und sah ihr nach, bis sie um eine Ecke bog.

9. KAPITEL
    „Wenn Sie sich bitte dem Gericht zuwenden wollen. Danke. Und nun erzählen Sie den Geschworenen, was genau Sie am Abend des achtzehnten Oktober im letzten Jahr gesehen haben.“
    Katie schloss die Augen und versuchte sich auf das zu konzentrieren, was der Zeuge sagte.
    In einem Fall, den Olivia vertrat, dauerte die Beratung der Jury länger als erwartet, also musste Katie sie in dieser Verhandlung vor dem Krongericht von Ehester vertreten. Eigentlich sollte sie froh sein, dass sie ein paar Tage dort verbringen durfte. Schließlich konnte sie auf diese Weise sicher sein,