JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
sie würde jetzt anfangen sauber zu machen, wenn sie genug Zeit haben wollte, ein erstklassiges Mittagessen zuzubereiten.
„Bleiben Sie doch sitzen, und trinken Sie Ihren Kaffee aus“, befahl Cameron ihr sanft.
„Ich bin fertig. Und ich habe noch viel Arbeit vor mir.“
Er verzog das Gesicht über ihre Bemerkung, als er zum Telefon ging. Dani nahm sein Frühstücksgeschirr und brachte es zum Spülbecken. Sie hörte seinen Beitrag zu einer kurzen Unterhaltung, während sie die Spülmaschine einräumte. Er klang nicht besonders begeistert über das, was der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung zu sagen hatte. Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, stieß er einige deftige Flüche aus.
„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte Dani sich mitfühlend.
Er verdrehte die Augen. „Ich kann es einfach nicht fassen! Der Mann ist am Telefon in Tränen ausgebrochen. Ein erwachsener Mann …“
„Er wird einen Grund gehabt haben.“
Camerons Stimme klang deprimiert. „Nein, es gab nicht den geringsten Grund. Ich habe diese Leute engagiert, um für eine Party morgen Abend Speisen und Getränke zu liefern. Delikatessen. Erstklassige Qualität. Perfekter Service …“
„Peregrine und Sylvester.“
„Genau.“ Cameron schaute Dani verdutzt an.
„Und das am Telefon war Peregrine, um Ihnen mitzuteilen, dass er es auf keinen Fall schaffen wird.“ Es war eine Feststellung von Dani, keine Frage.
Cameron nickte.
„Und als Sie sich daraufhin beschwerten, brach er in hysterisches Schluchzen aus.“ Wieder eine Feststellung.
„Woher um alles in der Welt wissen Sie das alles?“
„Das ist bekannt. Peregrine und Sylvester haben sich auf exklusive Partys spezialisiert.“
Cameron sah verwirrt aus. „Und?“
Offensichtlich erwartete er weitere Erklärungen. Geduldig fuhr Dani fort: „Es ist ein Wunder, dass Peregrine überhaupt daran gedacht hat, Sie anzurufen und abzusagen. Vor ungefähr zehn Tagen hat er einen sehr halbherzigen Selbstmordversuch unternommen. Viertelherzig träfe die Sache wohl eher.“
„Warum denn?“
„Weil Sylvester mit einem anderen Liebhaber durchgebrannt ist. Es war nur ein vorgetäuschter Selbstmordversuch, mit dem er Sylvester erpressen und zur Rückkehr zwingen wollte, aber ich fürchte, dass es nicht funktioniert hat. Der treulose Sylvester ist nach Venedig entschwunden. In der Branche sagt man, ihm wurde ein exklusiver Urlaub mit dem Orientexpress und Spiel und Spaß mit den Gondolieri versprochen.“
„Um Gottes willen! Woher wissen Sie denn das alles?“
„Gerüchte. In dieser Branche wird wie in kaum einer anderen geklatscht.“ Sie warf Cameron einen vielsagenden Blick zu.
Er zuckte zusammen.
Dani hatte das Gefühl, dass sie jetzt etwas zur Ehrenrettung ihres Berufsstandes sagen musste. „Peregrine und Sylvester arbeiten normalerweise sehr gewissenhaft und professionell, aber sie haben von Zeit zu Zeit ihre emotionalen Aussetzer. Sylvester wird bald zurückkommen. Man sagt, dass er es immer tut. Dann wird alles wieder seinen normalen Gang gehen.“
„Was wird jetzt aus meiner Party?“ Cameron schien hilflos.
„Verschieben Sie sie doch einfach um ein halbes Jahr“, schlug Dani vor. „Bis dahin …“
„Wie gut kennen Sie sich im Partyservice aus?“, fragte Cameron neugierig.
„Ich habe einige Jahre als Köchin gearbeitet. Seit einem Jahr bin ich stellvertretende Restaurantleiterin in Julios Restaurant“, fügte sie nicht ohne Stolz hinzu. Die Tatsache, dass sie nicht mehr dort arbeitete, hielt sie im Moment für unbedeutend.
Die Ratlosigkeit wich aus Camerons Gesicht. Es war, als wäre hinter seinen Augen ein Licht angegangen. Sie wurden tiefblau. „Eine Chefköchin. Eine ausgebildete Chefköchin.“ Um seinen Mund erschien ein hinterlistiges Lächeln. „Was machen Sie morgen Abend, Dani?“
Ihr ging ein Licht auf. Die goldenen Flecken in ihren haselnussbraunen Augen funkelten. „Das wird teuer“, sagte sie. „Sehr teuer.“
Cameron zögerte keine Sekunde. Er ging darauf ein, sein Lächeln zeigte die strahlend weißen Zähne. „Was würde es mich kosten, Sie zu überreden, meine Party auszurichten?“ Ihm schien jedes Mittel recht zu sein.
„Nun, Cameron“, sagte Dani beschwingt, „ich sehe, dass es in gesellschaftlicher Hinsicht recht peinlich für Sie werden würde, wenn Sie Ihre Gäste nicht entsprechend Ihren Vorstellungen bewirten könnten. Und da ich weiß, was es bedeutet, gesellschaftlich anerkannt zu werden, könnte ich vielleicht … ich
Weitere Kostenlose Bücher