JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
sagte Dani und hielt sorgsam die Rolle, die sie selbst dabei gespielt hatte, geheim.
„Ich musste Henry erklären, dass Cameron einer meiner Herren ist. Ein netter junger Mann, der für mich wie ein Sohn ist. Henry sagte, er könne gut verstehen, dass jedermann sich glücklich schätzen würde, mich zur Mutter zu haben.“ Mrs. B.’s üppiger Busen hob und senkte sich in tiefer Freude.
Dani seufzte erleichtert. Die Geste hatte anscheinend besser gewirkt, als sie angenommen hatte. „Nun, Cameron spricht sehr liebevoll von Ihnen“, sagte sie.
„Er ist ein lieber Junge. Ein sehr lieber Junge, dass er so an mich denkt.“
Dani war nicht der Ansicht, dass man Cameron McFarlane einen Jungen nennen konnte, aber das sagte sie nicht. „Hier ist Ihr Anteil vom heutigen Lohn“, sagte sie, ging hinüber zur Anrichte und steckte die Geldscheine in die Handtasche, die dort stand.
„Es gefällt mir nicht, Geld von dir anzunehmen, Dani“, protestierte Mrs. B. „Du machst doch schließlich die ganze Arbeit.“
„Halbe-halbe hatten wir abgemacht, Mrs. B. Denken Sie daran, wenn Sie nicht wären, hätte ich überhaupt keinen Job.“ Dani strahlte. „Und durch Sie habe ich für morgen Abend einen Auftrag.“ Sie erzählte von Camerons Party und von dem Lieferservice, der so kurzfristig abgesagt hatte. Doch die Vereinbarung, die sie mit Cameron getroffen hatte, behielt sie für sich. „Es gibt also gute Neuigkeiten“, schloss Dani lächelnd.
„Das ist wundervoll, Liebes. Ich bin sicher, du wirst deine Sache hervorragend machen.“
„Ich muss heute Abend noch einiges erledigen, Mrs. B., deshalb kann ich nicht länger bleiben. Haben Sie alles, was Sie brauchen? Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“
„Mach dir um mich keine Gedanken, Dani. Ich komme inzwischen schon wieder ganz gut zurecht.“
Mrs. B. sah auf einmal zehn Jahre jünger aus. Es war erstaunlich, welche Veränderung ein paar kleine Freuden im Leben eines Menschen bewirken konnten. Dani war sich auch ihres eigenen federnden Schrittes bewusst, als sie die Stufen hinunterging.
Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie unter der wohltuenden Dusche stand. Als Erstes würde sie ihren berühmten Schokoladenkuchen backen. Wahrend dieser im Ofen war, würde sie die Avocadocreme schlagen und die Crêpes vorbereiten. Es war einfach ein gutes Gefühl, wieder eine Herausforderung zu haben. Sie wollte Cameron McFarlane beweisen, dass er sich auf ein gutes Geschäft eingelassen hatte. Sie wollte ihn beeindrucken.
Dann kam ihr in den Sinn, dass sie für diesen Job nicht unbedingt ihre Arbeitskleidung tragen müsste. Es war etwas ganz anderes als die Rolle der Chefköchin in einem Restaurant. Sie konnte sich schick anziehen. So würde sie beim Servieren auch besser zu den Gästen passen und nicht wie ein Fremdkörper hervorstechen.
Sie könnte ihr kleines Schwarzes anziehen. Es war schlicht. Außerdem war es das Weiblichste, was sie besaß. Sie weigerte sich, es als sexy zu bezeichnen. Sie war nicht Nicole. Sie wollte nicht versuchen, um Camerons Interesse zu buhlen. Seine Favoritinnen waren zweifellos wahre Schönheiten, und Dani kam nicht im Traum auf die Idee, dass sie in diese Kategorie fiel. Nicht einmal mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, würde sie das schaffen. Trotzdem, sie könnte … es käme auf einen Versuch an.
Sie wollte so gut aussehen, wie sie nur konnte. Das war verständlich. Und sie wollte nicht aussehen, als wäre sie fehl am Platze. Dies war die Gelegenheit, Cameron zu zeigen, dass er zu Weihnachten keine Vogelscheuche begleiten würde.
Dani trocknete sich ab, schlüpfte in frische Sachen und ging in die Küche, wo sie zuvor alle Einkaufstüten einfach abgestellt hatte. Sie war gerade dabei, die Zutaten für den Kuchen zusammenzusuchen, als das Telefon klingelte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es fünf vor halb sieben war. Sie runzelte die Stirn, überlegte, wer um diese Zeit anrufen könnte, und beeilte sich, den Hörer abzunehmen.
„Na endlich erreiche ich dich mal.“ Es war Nicoles Stimme.
Dani seufzte. Wahrscheinlich wollte Nicole wieder mit irgendetwas prahlen. Auf keinen Fall war sie zu einem kleinen Schwätzchen unter Schwestern aufgelegt.
„Mum hat mir von deiner Beförderung erzählt. Herzlichen Glückwunsch, Nicole“, sagte Dani schnell, bevor ihre Schwester diesen Triumph voll ausspielen konnte.
„Oh!“ Es klang enttäuscht. „Nun, ich habe den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen. Da du
Weitere Kostenlose Bücher