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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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und deshalb nicht den Mut, über ihre Gefühle zu reden. Am Tag vor der Hochzeit ist dann Samira zusammengebrochen und hat Glen ihre Liebe gestanden und ihm erklärt, dass sie sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen könne. Glen hatte nur wenig Zeit, Samira aus Qatamah herauszubringen, Leah.“ Die Erklärung ihres Vaters klang wie eine Bitte um Verständnis. „Sie verkleidete sich und gab sich für dich aus, damit sie mit Glen zusammen den Palast ungehindert verlassen konnte. Deshalb hat Glen dich gebeten, in deiner Suite zu bleiben. Er hatte keine andere Wahl, als dich zurückzulassen.“
    So ist die Sache also abgelaufen, dachte Leah und erinnerte sich daran, wie nervös und besorgt ihr Bruder an jenem schicksalhaften Nachmittag gewesen war. Langsam fielen ihr nun auch Kleinigkeiten ein, die das Bild abrundeten, zum Beispiel, wie viel Zärtlichkeit jedes Mal in Glens Stimme gelegen hatte, wenn er von Samira sprach, und wie herzlich und liebevoll Samira ihn stets angeschaut hatte.
    „Glen wollte dich nicht verlassen, aber er konnte nicht anders, Leah. Er hat versucht, alles für dich zu tun, was in seiner Macht stand.“
    Leah wunderte sich, warum die Stimme ihres Vaters plötzlich so angespannt klang. Glaubte er etwa, sie würde ihren Bruder für ihr Schicksal verantwortlich machen? Glen hatte nicht voraussehen können, welche Rache Sharif sich ausdenken würde.
    „Ich verstehe das doch, Dad“, sagte sie schließlich weich, denn sie gönnte Glen und Samira deren Glück von ganzem Herzen.
    „Wirklich, Leah?“ Unsicher suchte er ihren Blick. „Kannst du deinem Bruder verzeihen?“
    Leah wurde auf einmal klar, dass er nicht nur für ihren Bruder, sondern auch für sich selbst um Verzeihung bat. Er wusste, sie hatte ihm nie verziehen, dass er sie im Stich gelassen hatte. Aber das waren ihrer Meinung nach zwei ganz verschiedene Dinge.
    War ihm damals nichts Besseres eingefallen, als sie in der Obhut ihrer Mutter zu lassen, die nichts anderes im Kopf hatte als ihren zweiten Ehemann? Und wie viel Zeit hatte ihr Vater für sie übrig gehabt, wenn sie ihn besuchen durfte? Nur sehr wenig, wie sie sich genau erinnerte. Denn die Kinder, die seine zweite Frau mit in die Ehe gebracht hatte, nahmen ihn ganz in Anspruch. Nach der Scheidung war Leah ihren Eltern ausgesprochen lästig gewesen.
    „Eigentlich verstehe ich nicht, warum du hier bist“, erwiderte sie zögernd. „Früher warst du ja auch nie da, wenn ich dich brauchte.“
    „Leah …“, begann er schmerzlich berührt. „Es ist eine Chance für mich, dir endlich zu sagen, wie leid mir alles tut. Vielleicht glaubst du mir sogar.“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Du tust es nur Glen zuliebe, nicht meinetwegen. Mein Bruder hat dich gebeten, mich zu besuchen, nicht wahr?“
    Er seufzte. „Ja. Dennoch, ich bin nur hier, weil es mein eigener Wunsch ist, Leah.“
    Sie verschloss sich seinen Beteuerungen und wollte ihm nicht glauben. „Wie hat Glen überhaupt herausgefunden, wo ich mich aufhalte?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    „Durch Beziehungen. Du weißt ja, wie beliebt Glen hier war“, antwortete Robert Marlow ausweichend.
    Plötzlich war Leah sehr stolz auf ihren Bruder. „Sag ihm bitte, dass er sich um mich keine Gedanken mehr zu machen braucht. Und auch für das Lösegeld, das er angeboten hat, möchte ich ihm danken. Ich weiß es sehr zu schätzen …“
    „Das habe ich angeboten, Leah.“
    Diese Feststellung passte so gar nicht in das Bild, das Leah sich von ihrem Vater zurechtgezimmert hatte. Verunsichert schaute sie ihn an. Er schien zu resignieren, begegnete jedoch ihrem Blick offen und stolz.
    „Ich bin mir bewusst, dass ich viel an dir versäumt habe, Leah. Es tut mir sehr leid, dass ich dich mit meinen Entscheidungen verletzt habe. Dennoch habe ich dich geliebt. Aber nach der schwierigen Ehe mit deiner Mutter war ich froh, Helen zu begegnen, die mir sehr geholfen hat. Damals war ich davon überzeugt, du seist bei deiner Mutter am besten aufgehoben.“
    Du meinst wohl, es war für dich am besten, dachte Leah verbittert, sprach aber diese Vermutung nicht aus. Vielleicht bedauerte er es ja tatsächlich, dass man sie nach der Scheidung zwischen beiden Elternteilen wie ein lästiges Gepäckstück hin- und hergeschoben hatte.
    „Was hält denn Helen von dem Angebot? Oder hast du sie nicht informiert?“, erkundigte Leah sich. „Bringt es ihr und den Kindern keine Nachteile?“
    Er blickte sie traurig an. „Ich mache mir

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