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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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keine Ahnung, was er damit sagen wollte.
    „Nein, es stimmt überhaupt nicht“, entgegnete er.
    „Hat man Nachforschungen über meinen Verbleib angestellt?“, fragte sie.
    „Nein. Dein Vater ist hier.“
    Leah konnte es kaum glauben. „Warum hat er sich die Mühe gemacht herzukommen?“ Das ergab alles gar keinen Sinn. Ihr Vater hatte sie vor sechzehn Jahren im Stich gelassen und sich nur noch um seine zweite Frau und deren Kinder gekümmert.
    „Es ist seine Pflicht, oder nicht?“, erwiderte Sharif, der es als Araber sowieso nicht verstehen würde, dass ein Vater sich nicht um seine Tochter sorgte.
    „Er will dich sehen und sich vergewissern, dass es dir gut geht. Außerdem ist er bereit, jeden Preis für deine Freilassung zu bezahlen.“
    „Mein Vater?“ Leahs Verblüffung wuchs.
    „Natürlich. Du bist ja seine Tochter. Es ist doch ganz natürlich, dass er sich deinetwegen ängstigt. Er hat mir einen stattlichen Betrag angeboten, falls ich dir die Heimreise gestatte.“
    Sekundenlang überließ Leah sich den Erinnerungen an glücklichere Tage, als ihr Vater sich noch liebevoll um seine Kinder gekümmert und schöne Geschenke aus den Ländern mitgebracht hatte, die er als Pilot bereiste. Aber das war Vergangenheit.
    „Mein Vater ist also wirklich meinetwegen hier? Oder behauptest du das nur?“
    Sharif blickte sie lange und nachdenklich an, als wollte er herausfinden, warum sie so unsicher war. „Warum sollte er es nicht tun, Leah?“, fragte er dann ruhig.
    Dafür gibt es tausend Gründe, dachte sie traurig. Aber sie zuckte nur die Schultern und erwiderte: „Das ist jetzt egal.“
    „Nein, Leah, es ist wichtig. Hat er dich verletzt?“
    „So etwas geschieht eben im Leben“, antwortete sie ausweichend. „Als ich zehn Jahre alt war, haben meine Eltern sich scheiden lassen. Und mein Vater hat jetzt eine neue Familie.“
    „Aber er hängt immer noch an dir.“
    Sie lächelte wehmütig. „Es sieht so aus. Wirst du mir erlauben, mit meinem Vater zu sprechen, Sharif?“
    Er nickte langsam. „Ja, natürlich.“ Dann zog er sie sanft in die Arme. Leah wusste nicht mehr, was sie von seinem Benehmen halten sollte. Er behandelte sie so verständnisvoll, als hätte er Mitleid mit ihr.
    „Ich kann doch einem Vater nicht das Recht verweigern, seine Tochter zu sehen. Außerdem wirst du dich freier fühlen, wenn du mit ihm reden kannst.“
    „Und wann soll das sein?“, fragte sie leise. „Wo hält er sich überhaupt auf?“
    Sharif neigte den Kopf und berührte ihre Lippen federleicht. „Hier im Palast.“ Wieder küsste er sie zärtlich. „Morgen kannst du ihn sehen.“ Seine Küsse wurden immer leidenschaftlicher. „Nachdem wir uns ganz oft geliebt haben.“
    Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Er führte sie nun in eine Suite, in der sie völlig ungestört waren. Leah wollte unbedingt wissen, ob Sharifs Gefühle für sie sich in irgendeiner Weise geändert hatten, deshalb wehrte sie sich nicht einmal zum Schein gegen seine Zärtlichkeiten. Obwohl es absolut verrückt war, über eine gemeinsame Zukunft mit ihm nachzudenken, träumte sie auf einmal doch davon.
    Sharif liebte sie ungestüm und besitzergreifend. Er schien ihr beweisen zu wollen, dass sie zu ihm gehörte. Später nahm er sie dann viel sanfter und zeigte ihr immer wieder, wie viel sie ihm bedeutete und wie sehr er sie schätzte. Leah sehnte sich danach, dass diese innige Vertrautheit nie aufhören würde. Gleichzeitig war ihr jedoch bewusst, dass ihr Zusammensein früher oder später ein Ende haben musste.
    Während sie in seinen Armen lag und die Wärme seines Körpers spürte, sagte sie sich, dass die Erfüllung, die er ihr schenkte, ein zeitlich begrenztes Geschenk war. Sharif war nicht leicht zu verstehen. Wenn es ihm darum ging, etwas zu erreichen, handelte er hart und rücksichtslos. Andererseits erwies er sich in vielerlei Hinsicht als ungemein fürsorglich und verständnisvoll.
    Seine Pläne zur Entwicklung des Landes waren von Weitblick und einem bewundernswerten Idealismus geprägt. Ja, überlegte Leah, ich möchte gern bei ihm bleiben und alles mit ihm teilen und auch miterleben, wie die Ziele Wirklichkeit werden, die er sich gesteckt hat. Aber wahrscheinlich hatte er ganz andere Zukunftspläne. Und Leah würde sich niemals mit der Rolle einer Geliebten zufriedengeben.
    Früher oder später würde Sharif die Affäre mit ihr beenden müssen. Vielleicht liebte er sie deshalb so leidenschaftlich, weil er wusste, dass sie nicht

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